Nov 05, 2012
"Dresden Nanosaurs" erfolgreich mit DNA-Origami
Internationale Masterkursstudenten des Biotechnologischen
Zentrums der TU Dresden (BIOTEC) sind für ihre gemeinsame
Forschungsarbeit über DNA-Strukturen beim
Wissenschaftswettbewerb BIOMOD der Universität Harvard (USA)
mit der Goldmedaille in der Gesamtwertung ausgezeichnet
worden.
Neun Studenten, sechs Nationalitäten, fünf Monate - das
zusammen ergibt die „Dresden Nanosaurs“, ein Team
internationaler Studenten der Masterkurse Molecular
Bioengineering und Nanobiophysics am Biotechnologischen Zentrum
(BIOTEC) der Technischen Universität Dresden. Von Juni bis
Oktober 2012 haben sie als eines von zwei Teams aus Deutschland
am Wissenschaftswettbewerb BIOMOD (Bio-Molecular Design
Competition) des Wyss Instituts an der Harvard Universität in
Cambridge/Boston, USA teilgenommen. Ihre Idee ist es, ein
schaltbares Haftsystem für Lipidmembranen zu konstruieren, das
aus dreidimensionalen, gefalteten DNA-Strukturen (DNA-Origami)
besteht. Am 3. November 2012 haben sie ihr Projekt in Harvard
erfolgreich präsentiert und für ihre Forschungsarbeit eine
Goldmedaille in der Gesamtwertung, den zweiten Platz für das
Gesamtprojekt sowie jeweils zweite Plätze in den Kategorien
„Beste Webseite“, „Beste Präsentation“, Publikumsliebling sowie
den dritten Platz in der Kategorie „Bestes YouTube-Video“
gewonnen.
Im seit 2011 jährlich stattfindenden BIOMOD-Wettbewerb arbeiten
bis zu 25 studentische Teams aus aller Welt an jeweils einem
eigenen Projekt aus dem Bereich des Bioingenieurwesens. Dabei
sollen Biomoleküle im Nanometerbereich kontrolliert sowie auf
neue Art und Weise zusammengesetzt werden. Durch die Verfolgung
innovativer Ansätze aus dem Bereich der Nanotechnologie und der
synthetischen Biologie werden im BIOMOD-Wettbewerb neue
Anwendungen u.a. für die Biomedizin erschlossen.
Die Dresdner Studenten entwickelten ein cleveres, schaltbares
Haftsystem für Lipidmembranen, welche biologische Zellen
umschließen und damit eine der wichtigsten Grenzflächen in der
belebten Natur bilden. Insbesondere nutzten die „Dresden
Nanosaurs“ DNA als Material zum Aufbau des Haftsystems
und forschten daran, dieses in Lipidmembranen zu
verankern. Sie konnten dann zeigen, dass sich die gefaltete DNA
bei Kontakt mit bestimmten Signal-Proteinen öffnet und
spezifische DNA Haftanker freilegt, die wiederum an bestimmte
Zellen binden können. Dr. Ralf Seidel und Dr. Michael Schlierf,
Forschungsgruppenleiter am BIOTEC beziehungsweise am Zentrum
für Innovationskompetenz (ZIK) B CUBE an der TU Dresden, zwei
der fachlichen Betreuer der „Dresden Nanosaurs“, sind sich
einig: „Was in dieser kurzen Zeit von den Studenten
herausgefunden wurde, ist fantastisch. Es ist nicht
selbstverständlich, dass man mit einem solchen Projekt
wissenschaftlich so gute Ergebnisse produziert.“ In weiteren
Studien können diese Ergebnisse dazu dienen, die Haftanker
kontrolliert an spezifische Zellen binden zu lassen. Damit wäre
es zum Beispiel möglich, Wirkstoffe von Medikamenten gezielt an
Stellen im Körper zu transportieren.
Durchgeführt wurden die Arbeiten am BIOTEC und am ZIK B CUBE
der TU Dresden. Neben der Förderung durch diese beiden
Institute erhielt das Team weitere finanzielle Unterstützung
durch das DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien
Dresden - Exzellenzcluster an der TU Dresden (CRTD), die
Dresden International Graduate School for Biomedicine and
Bioengineering, die Gesellschaft von Freunden und Förderern der
TU Dresden e.V. sowie durch den Studentenrat der TU Dresden.
Darüber hinaus warben die Studenten erhebliche finanzielle und
materielle Mittel von regionalen und überregionalen Firmen
ein.
Weitere Informationen unter
http://biomod.net
http://openwetware.org/wiki/Biomod/2012/TU_Dresden/Nanosaurs
Foto:
Studenten des Teams „Dresden Nanosaurs“ bei der Preisverleihung
am 3. November 2012 in Harvard (Foto: Dr. Michael Schlierf,
Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) B CUBE)
Informationen für Journalisten:
Birte Urban-Eicheler
Pressesprecherin Biotechnologisches Zentrum der TU Dresden
(BIOTEC)
Tel.: 0351 458-82065
Dr. Michael Schlierf
Forschungsgruppenleiter am Zentrum für Innovationskompetenz
(ZIK) B CUBE
Tel.: 0351 463-43050