Mar 19, 2009
Wollen Sie auch keine?
Nichtrauchen liegt nach wie vor im Trend! Bei immer mehr Raucherinnen und Rauchern steht der Wunsch rauchfrei zu werden ganz oben auf der Liste der Ziele. Vor allem immer mehr junge Menschen möchten von der Zigarette loskommen. Dennoch gibt es viele Menschen, denen es schwerer fällt auf die Zigarette zu verzichten, als anderen. Wer einen hohen Zigarettenkonsum viele Jahre hinweg hat, den hat die Zigarettenabhängigkeit oft völlig im Griff. Hier braucht es häufig mehrere Anläufe, bis man es endgültig schafft mit dem Rauchen aufzuhören.
Viele Raucher und Raucherinnen warten mit dem Aufhören bis "der richtige Moment" gekommen ist, bis es im Kopf "Klick" macht oder aber bis die Zeiten nicht mehr so stressig sind. Doch wann kommt dieser Moment, wann macht es Klick oder wird das nächste Jahr etwa wirklich stressärmer? Die Wahrscheinlichkeit für einen langfristigen Erfolg ist größer, wenn man sich gründlich auf das Leben ohne Zigarette vorbereitet und sich einen festen Rauchstopptag festsetzt. Es ist daher sehr empfehlenswert, sich von Experten unterstützen zu lassen und den Start ins rauchfreie Leben z.B. in Gruppenkursen zusammen mit Gleichgesinnten in Angriff zu nehmen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wurden in Deutschland 1422 Rauchstoppkurse des "Rauchfrei-Programms" im Jahr 2008 durchgeführt. In den letzten zwei Jahren konnten knapp 15000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreicht werden.
Die Rauchstoppkurse basieren auf dem vom Institut für Therapieforschung (IFT) in Zusammenarbeit mit der BZgA entwickelten "Rauchfrei-Programm". Sie wurden nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Tabakabhängigkeit und Tabakentwöhnung gestaltet. Wichtig ist, dass den Kursen die sogenannte Schlusspunkt-Methode zugrunde liegt, wonach alle Beteiligten nach der 4. Kursstunde definitiv mit dem Rauchen aufhören. In den ersten Kursstunden wird deshalb der Rauchstopptag ausgiebig vorbereitet, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut gewappnet und voller Vorfreude das rauchfreie Leben genießen können. Laut BZgA haben 81 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer damit Erfolg und sind nach Kursende rauchfrei. Sechs Monate nach Kursablauf greifen 38 Prozent auch weiterhin nicht zur Zigarette. Dies ist im Vergleich zu anderen Programmen ein hervorragendes Ergebnis.
Angeboten wird das "Rauchfrei-Programm" von der Raucherambulanz der TU Dresden, eine gemeinsame Initiative der Professur für Suchtforschung (Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden), der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKD und der Sächsischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V. Weitere Kurse finden Sie unter www.rauchfrei-programm.de. Die Kurse werden laufend im Hinblick auf ihren Erfolg wissenschaftlich untersucht.
Im Rahmen einer Forschungsstudie an der TU Dresden werden derzeit aufhörwillige Raucher gesucht. Für viele ist die Zigarette eine Möglichkeit Langeweile zu überbrücken oder Ärger zu regulieren. Die Studie untersucht daher wie sich der Nikotinentzug auf die Emotionen und Stimmungen auswirkt. Ein weiteres Phänomen besteht darin, dass viele erfolgreiche Ex-Raucher nach ihrem Rauchstopp an Gewicht zulegen. Bislang ist nur unzureichend erforscht, wie das Nikotin in den Stoffwechsel eingreift und welche Veränderungen nach einem Rauchstopp vonstatten gehen.
Interessenten können sich unverbindlich informieren und kostenloses Informationsmaterial anfordern unter: 0351 463-39800 oder unter www.raucherambulanz.tu-dresden.de.
Kontakt für Journalisten:
Technische Universität Dresden
Forschungsbereich Suchtforschung
Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Dipl.-Psych. Claudia Kufeld
Tel.: 0351 463-39826