22.07.2015
Flexible Zukunft in der Point-of-Care Diagnostik
Der weltweite Einsatz von biomedizinischen Hilfsmitteln für Überwachungsapparate, point-of-care Diagnostik und Umgebungssensoren wird durch deren hohe Kosten, die vor allem Entwicklungsländer kaum tragen können, stark beeinträchtigt. Hauptaufgabe ist daher, die Preise solcher Apparate zu reduzieren, was wiederum die Lieferung von hohen Stückzahlen, beispielsweise verpackt in Containern, erlauben würde. Diese Transportmethode erfordert allerdings auch eine Reduzierung des Gesamtgewichtes der Geräte.
Im Rahmen des Forschungspfades für Silizium-Nanodrähte des Exzellenzclusters „Center for Advancing Electronics Dresden“ (cfaed) der TU Dresden entwickelten Forscher eine leichtgewichtige und mechanisch flexible Diagnoseplattform. Diese basiert auf kostengünstigen, hochsensiblen Silizium-Nanodrähte Feldeffekt-Transistoren aus flexiblen Polymerfolien, die nur 100 µm dick sind. Die Apparate verfügen über eine außergewöhnliche Nachweisgrenze für das Vogelgrippevirus H1N1, welches als globales Gesundheitsrisiko gilt, wie die durch ursprünglich von Schweinen verursachte Pandemie 2009 gezeigt hat. Die Diagnoseplattformen aus Polymeren sind etwa zehnmal leichter als die starren Pendants, welche auf herkömmlichen Siliziumscheiben basieren. Somit können diese neuen Geräte kostengünstig und in großen Mengen an medizinische Einrichtungen weltweit geliefert werden. Die Forscher möchten eine hochsensible Diagnoseplattform entwickeln, welche schnell virale oder infektiöse Krankheiten, besonders in Entwicklungsländern, erkennen kann.
Die Arbeit wurde gemeinsam vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Materialwissenschaft und Nanotechnik der TU Dresden und der NaMLab gGmbH durchgeführt.
Der Artikel wurde als Titelgeschichte des Fachblattes Advanced Healthcare Materials 10, 1517 (2015) publiziert.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/adhm.201500128/abstract
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