11.10.2013
Posttraumatische Belastungsstörungen auch im Haar nachweisbar
Cortisol ist ein wichtiges körpereigenes Hormon, das u.a. bei Stress vom Körper produziert wird und daher als Stresshormon gilt. Die Haaranalyse stellt eine innovative Methode der Cortisolmessung dar, welche es ermöglicht die durchschnittliche Hormonausschüttung des Körpers rückwirkend über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten zu bestimmen. Mittels Haaranalyse, die am Institut für Biopsychologie der TU Dresden entwickelt wurde, konnte in einer ersten Teilstudie ermittelt werden, dass Personen mit einer diagnostizierten Posttraumatischen Belastungsstörung im Vergleich zu gesunden nicht-traumatisierten Personen signifikante Gruppenunterschiede aufweisen. In der nun anstehenden Studie wollen die Psychologen der Institute für Biopsychologie bzw. für Klinische Psychologie und Psychotherapie eine längerfristige Analyse der Stresshormonkonzentration bei Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung im Verlauf einer psychotherapeutischen Behandlung im Vergleich zu gesunden Personen, die nie in ihrem Leben ein traumatisches Ereignis erlebt haben, durchführen.
Bezogen auf die gesamte Lebensspanne leiden rund acht Prozent aller Menschen irgendwann in ihrem Leben unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung, also an einem Trauma welches sich aus einer potenziellen oder reale Todesbedrohung, ernsthaften Verletzungen oder Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit bei sich oder anderen entwickelt. Je nach Art der Traumatisierung ist die Wahrscheinlichkeit einer Posttraumatischen Belastungsstörung unterschiedlich hoch. Traumata, die von anderen Menschen absichtlich verursacht wurden, wie z.B. physische und vor allem sexuelle Angriffe, führen mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung als z.B. Verkehrsunfälle oder Naturkatastrophen. Während die Posttraumatische Belastungsstörung unbehandelt häufig einen chronischen Verlauf nimmt, haben sich in wissenschaftlichen Studien psychotherapeutische Maßnahmen als erfolgreich erwiesen.
Für die aktuelle Studie werden noch Teilnehmer gesucht. Melden können sich Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die eine Posttraumatische Belastungsstörung aufweisen und aufgrund der damit im Zusammenhang stehenden psychischen Probleme eine psychotherapeutische Behandlung aufsuchen möchten. Darüber hinaus werden auch gesunde Probanden gesucht, die kein traumatisches Erlebnis verarbeiten mussten.
Die Teilnehmer, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, können an einer wissenschaftlich fundierten Therapie an der Institutsambulanz der TU Dresden zur Behandlung der Symptome teilnehmen. Die Therapiekosten werden im Falle einer entsprechenden Diagnose von den Gesetzlichen und den Privat-Krankenkassen übernommen. Als Aufwandsentschädigung erhält jeder Teilnehmer 45 Euro.
Interessenten melden sich bitte telefonisch unter 0351 463-35896 oder per Mail (Ansprechpartnerin: Dipl.-Psych. Susann Lange).
Informationen für Journalisten:
Dr. Susann Steudte
Tel.: 0351 463- 35911