Mar 15, 2013
Neue Wege zu mehr Ressourceneffizienz
Steigende Preise auf den Rohstoffmärkten und weltweit immer knapper werdende Ressourcen stellen immer größere Herausforderungen an Unternehmen.
Doch wo sollen Unternehmen ansetzen, um die Wirtschaftskraft in Deutschland zu halten?
Neueste Entwicklungen zeigen, dass Unternehmen am besten in ihren eigenen Produktionshallen beginnen und die Ver(sch)wendung der gebrauchten Produktionsmaterialien näher betrachten sollten. Eine Analyse des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass Materialkosten mit Abstand den wertmäßig größten Posten für Unternehmen des Produzierenden Gewerbes darstellen (45,1 Prozent). An zweiter Stelle weit abgeschlagen stehen erst die Personalkosten mit ca. 25,8 Prozent. Die zurzeit viel diskutierten Energiekosten machen im Durchschnitt der deutschen Wirtschaft nur 2,2 Prozent der Kosten aus.
Das Aufzeigen etwaiger Ineffizienzen gelingt erstmalig in umfassender Weise durch die sog. Materialflusskostenrechnung (MFKR), einer neuen Kostenrechnungsmethode, die kürzlich als internationale Norm ISO 14051 veröffentlicht wurde und in Deutschland eine DIN ist.
Professor Edeltraud Günther, Professur für Betriebliche Umweltökonomie TU Dresden, betreute als Obfrau den zugehörigen DIN-Ausschuss und fördert die schnelle und weitreichende Verbreitung durch die Veranstaltung einer internationalen Konferenz zum Thema der Materialflusskostenrechnung an der TU Dresden. Die Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebliche Umweltökonomie lädt als leitendes Mitglied des Environmental and Sustainability Management Accounting Networks (EMAN) für die am 21. und 22. März 2013 stattfindende Konferenz international renommierte Wissenschaftler auf diesem Gebiet nach Dresden ein. (Nähere Informationen: http://www2.leuphana.de/umanagement/projekte/eman/dresden-2013 ).
Auch durch die wirtschaftliche Relevanz hat sich die MFKR zu einem Forschungsschwerpunkt am Lehrstuhl entwickelt und konnte in den letzten Jahren durch zahlreiche Drittmittelprojekte mit der Praxis weiter ausgebaut werden.
Als Referenten für die EMAN-Konferenz haben sich bereits Geschäftsführer und Manager großer europäischer Unternehmen angekündigt. So werden Cathy Danzer (Vorstand des Holzverarbeiters DANZER AG) über die erfolgreiche Einführung der Materialflusskostenrechnung als auch Bernhard Schwager (BOSCH) über die im Unternehmen verwendeten Analysesysteme berichten und Bärbel Schwarzer (LUFTHANSA) über die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Unternehmenssteuerung. Ebenso wird Dr. Fritz Jaeckel (Staatssekretär im Sächsischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft) zu Ressourceneffizienz und 300 Jahre Nachhaltigkeit in Sachsen referieren. Aber auch weltweit anerkannte Wissenschaftler u.a. aus Japan, Malaysia, Thailand, Indien, und vielen europäischen Ländern sowie Verbandsvertreter der Deutschen Materialeffizienzagentur (DEMEA), des Zentralverbandes Elektrotechnik- Elektroindustrie (ZVEI) und des VDI Ressourceneffizienz werden ihre Perspektiven vorstellen. Die Konferenz wird durch die Gesellschaft der Freunde und Förderer der TU Dresden und dem ZVEI unterstützt.
Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. Edeltraud Günther
TU Dresden, Fakultät Wirtschaftswissenschaften
Professur für Betriebliche Umweltökonomie
Tel.: 0351 463-32833