Nov 08, 2013
Erfolgreich zum Studienabschluss
Gemeinsame Presseinformation der TU Dresden und des
Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)
e.V.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat am
8. November 2013 im Rahmen seiner Maschinenhaus-Initiative für
mehr Studienerfolg ein Transfer-Projekt an der Fakultät
Elektrotechnik und Informationstechnik (E&I) der
Technischen Universität Dresden offiziell gestartet. „Gut
ausgebildete Ingenieure sind das A und O, um am Standort
Deutschland die Innovationskraft sicherzustellen“, sagt Dr.
Egbert Röhm, Geschäftsführer Technik beim
Verpackungsmaschinenhersteller THEEGARTEN-PACTEC GmbH & Co.
KG, beim Transfer-Workshop in Dresden. „Die Grundlagen dafür
werden an den Hochschulen gelegt, indem sie ihre Studierenden
mit einem praxisbezogenen und abwechslungsreichen Studium für
das Ingenieurstudium und ihren späteren Beruf
motivieren.“
Studienqualität und Qualitätsmanagement stehen im Vordergrund
In den kommenden sechs Monaten widmet sich die Fakultät E&I
der TU Dresden verstärkt den Themen Studienqualität und
Qualitätsmanagement: Experten analysieren gemeinsam mit den
Lehrenden und Studierenden des Diplomstudiengangs
Elektrotechnik den Status quo, um anschließend anhand der vom
VDMA entwickelten Maschinenhaus-Toolbox, eines Werkzeugkastens
mit bewährten Instrumenten guter Lehre, Empfehlungen für
Verbesserungen geben zu können und deren Umsetzung zu bewerten.
„Dass unsere Fakultät im aktuellen CHE-Hochschulranking ihren
Spitzenplatz verteidigen konnte, bestärkt uns darin, den
eingeschlagenen Weg fortzusetzen“, sagt Prof. Hans Georg
Krauthäuser, Studiendekan Elektrotechnik der Fakultät E&I
an der TU Dresden. „Dennoch wollen wir uns nicht einfach
zurücklehnen und nichts mehr tun. Von der Teilnahme am
Transfer-Projekt erhoffen wir uns Aufschluss darüber, wo wir
die Betreuung unserer Studierenden noch verbessern können“, so
Krauthäuser weiter. „Es soll eine Win-win-Situation für beide
Seiten werden“, betont Thilo Weber vom VDMA. „Wir wollen nicht
nur unser Konzept präsentieren, sondern auch unsere
Maschinenhaus-Toolbox um die Konzepte und Maßnahmen ergänzen,
die aus Sicht der Hochschule zu mehr Studienerfolg
führen.“
Einstieg leicht gemacht
Um ihren Studienanfängern den Einstieg ins Studium zu
erleichtern, bietet die Fakultät E&I der TU Dresden seit
2007 das Projekt „Geführter Studienbeginn – Lernraum
Elektrotechnik“ an. Es umfasst einen mehrwöchigen Vorkurs im
Sommer, eine Vorbereitungswoche unmittelbar vor Beginn des
ersten Semesters, ein intensives Mentorenprogramm im ersten
Studienjahr, ein Einführungsprojekt im ersten Semester,
Beratung zu Strategien für die Prüfungsvorbereitung sowie ein
Orientierungsjahr. „Wir haben im Rahmen dieses
Betreuungsprogramms vielfältige Maßnahmen eingeführt, um die
Qualität in der Lehre zu sichern“, sagt Krauthäuser. „Diese
Maßnahmen unterstützen die Studienanfänger beim Übergang von
der Schule an die Universität und erhöhen somit ihre
Erfolgsraten an unserer Fakultät.“ Denn gerade der
Studieneintritt ist eine kritische Phase. Aktuelle Daten von
deutschen Hochschulen zeigen, dass fast zwei Drittel der
Studenten bereits nach zwei Semestern ihr Studium abbrechen und
die Hochschule verlassen oder die Fachrichtung wechseln. Ihr
Bachelorstudium in den Fachrichtungen Maschinenbau und
Elektrotechnik brechen über die Hälfte der Studierenden an den
Universitäten und ein Drittel der Studierenden an den
Fachhochschulen ab. Diese hohen Zahlen waren Anlass für den
VDMA, die Initiative „Maschinenhaus – Campus für Ingenieure“
ins Leben zu rufen.
Gut ausgebildeten Nachwuchs in der Region halten
Im Hinblick auf die allgemeine demografische Entwicklung, die
sich zusehends ändernden Altersstrukturen in den Unternehmen
und die nach wie vor bestehende Abwanderung junger Menschen
kommt dem Thema Studienerfolg in den neuen Bundesländern eine
besondere Bedeutung zu. Daher bringt sich auch der VDMA Ost,
die Regionalvertretung des Verbandes für Ostdeutschland,
intensiv in die Initiative ein. „Die Erhöhung des
Studienerfolgs ist ein wichtiger Baustein zum Erhalt der
Wettbewerbsfähigkeit der hier ansässigen Unternehmen“,
unterstreicht Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost. In
der Region studieren im Vergleich zur Bevölkerungsanzahl in
Gesamtdeutschland überproportional viele angehende Ingenieure.
„Dies müssen wir für uns nutzen. Das Ziel muss daher sein, die
Rahmenbedingungen für einen guten Studienabschluss in
Zusammenarbeit mit den Hochschulen und der Politik zu
verbessern und die jungen Menschen anschließend in der Region
zu halten.“
„Maschinenhaus – Campus für Ingenieure“ plant weitere Projekte
Transfer-Projekte wird es in diesem Jahr neben der TU Dresden
noch an weiteren Hochschulen geben. Erste Projekte laufen
bereits seit April. Alle teilnehmenden Hochschulen erhalten zum
Abschluss das „Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat“ und werden
damit in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen.
Einen noch größeren Anreiz setzt der VDMA mit dem mit 100.000
Euro dotierten Hochschulpreis. Gewürdigt werden sollen
zukunftsweisende Konzepte zur Verbesserung des Studienerfolgs
im Bachelorstudium Maschinenbau und Elektrotechnik. Die Jury,
in der hochrangige Vertreter von Unternehmen, Hochschulen,
Verbänden und Studierende sitzen, kürt am 20. November 2013
eine Hochschule zum „Besten Maschinenhaus 2013“.
Informationen für Journalisten:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V.
Dr. Norbert Völker, Lyoner Straße 18, 60528 Frankfurt
Tel.: +49 69 6603-1650, Fax: -2650,
www.vdma.org/maschinenhaus
Technische Universität Dresden
Prof. Hans Georg Krauthäuser, Fakultät Elektrotechnik und
Informationstechnik,
Professur Theoretische Elektrotechnik und Elektromagnetische
Verträglichkeit
01062 Dresden, Tel: +49 (0)351 463-32918, Fax: -37748
Über das Maschinenhaus – die VDMA-Initiative für Studienerfolg
Das Maschinenhaus als Campus für Ingenieure besteht aus zwei
Phasen: Gemeinsam mit dem Partner, dem Deutschen Zentrum für
Hochschul- und Wissenschaftsforschung der HIS –
Hochschulentwicklung, wurde das theoretische Fundament gelegt.
Zunächst wurden die Studienbedingungen in den Fachbereichen
Maschinenbau und Elektrotechnik analysiert. Darauf aufbauend
entstand das Referenzmodell für gute Lehre, das mithilfe einer
Befragung aller Hochschulen weiter ausgearbeitet wurde.
Fallstudien an ausgewählten Pionierhochschulen stellten das
zentrale Element zur Praxiserprobung dar. Phase zwei wurde zu
Jahresbeginn gestartet. Mit mehreren VDMA-finanzierten
Beratertagen in je einer Fachhochschule und Universität pro
Bundesland gelangt die Theorie in die Hochschulpraxis. Eine
Toolbox mit den erfolgversprechendsten Maßnahmen, Indikatoren
und Instrumenten übersetzt das Konzept für die Praxis. Im
„Erfahrungsaustausch (ERFA) Maschinenhaus“ kommen Vertreter von
Hochschulen zweimal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen
rund um das Thema Qualitätsmanagement und Lehre zu
diskutieren.
Die Technische Universität Dresden ist die größte Universität
Sachsens und bietet mit ihren 14 Fakultäten ein breit
gefächertes wissenschaftliches Angebot in den Bereichen
Mathematik und Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften,
Geistes- und Sozialwissenschaften, Bau und Umwelt sowie
Medizin. Im Wintersemester 2012/2013 waren knapp 37.000
Studierende an der Hochschule eingeschrieben. Die TU Dresden
ist eine der elf Exzellenz-Universitäten Deutschlands. Im Zuge
des Bologna-Prozesses hat die Fakultät Elektrotechnik und
Informationstechnik der TU Dresden nicht auf das
Bachelor-Master-System umgestellt. Stattdessen hat sie sich für
die Beibehaltung des weltweit anerkannten Diplom-Ingenieurs
(Dipl.-Ing.) entschieden und ihre Diplomstudiengänge den
Bologna-Anforderungen entsprechend überarbeitet und
modernisiert. Zusätzlich zu den Diplomstudiengängen bietet sie
Masterstudiengänge für Interessenten mit den Abschlüssen B.
Sc., Dipl.-Ing. (FH) oder Dipl.-Ing. (BA) passender
Fachrichtungen an.