Sep 30, 2009
Damit Wasser irgendwann für alle da ist
Eine funktionierende Wasserversorgung ist für viele Bewohner der Erde immer noch undenkbar. Rapides Bevölkerungswachstum, wirtschaftliche Entwicklungen und Klimaveränderungen mit immer extremeren Wetterbedingungen verschärfen die Bedingungen des globalen Spiels um Trink- und Brauchwasser. Die „Internationale Wasserforschungs-Allianz Sachsen“ (IWAS) setzt hier an. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), arbeiten Partner der Technischen Universität Dresden, des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung UFZ und der Stadtentwässerung Dresden gemeinsam daran, ganz gezielt Abhilfe bei den drängendsten Problemen der Wasserversorgung zu schaffen.
„Ziel unserer Initiative“, so erklärt es Jörg Seegert, Mitarbeiter am Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten der TU Dresden, „ist es, für fünf Modellregionen der Erde Lösungen zu entwickeln, um vorhandene Ressourcen besser und nachhaltiger zu nutzen.“ Dabei sind die Probleme an den fünf gewählten Standorten durchaus unterschiedlich: Staaten der ehemaligen Sowjetunion, die heute an den Rändern der EU liegen, kämpfen mit den neuen Umweltstandards; im Mittleren Osten sind dagegen Strategien gefragt, um den Grundwasserspiegel zu heben. Während die intensive landwirtschaftliche Produktion rund um Brasília die Wasserversorgung der Stadt beeinträchtigt, hat die Bevölkerung Zentralasiens mit einem raschen Wandel von industriellen und landwirtschaftlichen Strategien und Plänen zu kämpfen, die eine integrierte Analyse der Wasserversorgung erschweren. In Hanoi schließlich ringt die schnell wachsende Bevölkerung mit akuter Wasserknappheit.
Drei Säulen helfen in allen Fällen, die Wasserversorgung auf stabile Füße zu stellen: eine sorgfältige Analyse des bestehenden Systems, das Verfügbarmachen geeigneter Technologien – wie etwa die Grundwasseranreicherung mittels Niederschlagswasser und gereinigtem Abwasser – und die Anleitung der Wissenschaftler vor Ort, um eine solide Entwicklung über die nächsten Jahre zu garantieren.
In enger Kooperation mit den vietnamesischen Projektpartnern arbeiten die deutschen Wissenschaftler dabei teilweise direkt vor Ort. „Bis Ende 2009 wollen wir ein detailliertes Konzept erarbeitet haben, das die Abwasserprobleme Hanois löst“, kündigt Prof. Dr. Peter Werner (TU Dresden) an. „Bis Ende 2010 folgen dann intensive Trainings, die die Erkenntnisse und Errungenschaften des IWAS-Projektes langfristig sicherstellen.“