12.10.2017
Wie wollen wir in Zukunft gemeinsam leben?
Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind weltweit mehr als 50 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Armut. Zugleich lassen sich in vielen Ländern der Erde Abschottungstendenzen und ein Erstarken von Patriotismus und Nationalismus beobachten. Der Erfolg der AfD in der Wahl zum 19. Deutschen Bundestag steht dafür ebenso symptomatisch wie das Brexit-Votum der britischen Wählerschaft oder Donald Trumps „America first“-Politik. Wie also wollen und können wir mit Anderen und Fremden zukünftig zusammenleben, wenn die Globalisierung, der weltweite Klimawandel und die wachsende Schere zwischen armen und reichen Ländern vermuten lassen, dass Migration unsere Zukunft ebenso nachhaltig prägen wird wie unsere Vergangenheit? Was macht uns zu einer Gemeinschaft und wie entsteht Gemeinschaftlichkeit? Das sind zentrale Fragen der internationalen und interdisziplinären Tagung „Gemeinschaft Neu Denken/Re-Thinking Community“, die vom 26. bis 28. Oktober an der TU Dresden stattfindet.
Um Antworten auf diese Fragen zu finden, werden im Rahmen der Konferenz erstmals namhafte lokale, nationale und internationale Forscher und Aktivisten das in den Geistes- und Sozialwissenschaften vorhandene Wissen zu Mechanismen und Dynamiken der Gemeinschaftsbildung bündeln. Darüber hinaus werden Perspektiven für ein respektvolles und friedliches Zusammenleben mit Anderen und Fremden ungeachtet von Ethnie, Religion, Hautfarbe, Geschlecht und Alter entwickelt. „Gemeinschaft Neu Denken/Re-Thinking Community“ verbindet dabei die theoretisch-wissenschaftliche Reflexion des Gemeinschaftsbegriffs mit der Vorstellung konkreter Projekte, die zeigen, wie Gemeinschaft in Dresden, in Deutschland und darüber hinaus auf verschiedene Weise neu gedacht und gelebt werden kann.
Ein besonderes Highlight der Konferenz ist die Lesung mit Marica Bodrožić im Literaturhaus Villa Augustin. Am 26. Oktober 2017 wird sie ab 19:30 Uhr aus ihrem mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichneten Roman „Mein weißer Frieden“ lesen.
„Gemeinschaft Neu Denken/ Re-Thinking Community“ ist öffentlich und für alle Interessenten kostenfrei. Um Anmeldung bis zum 25. Oktober 2017 wird gebeten. Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch; Übersetzungshilfen werden angeboten. Die Tagung findet mit freundlicher Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung und Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen sowie in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung statt.
Detaillierte und aktuelle Informationen zum Tagungsprogramm gibt es unter https://www.tu-dresden.de/slk/community
„Gemeinschaft Neu Denken/Re-Thinking Community“
Datum: 26.-28. Oktober 2017
Ort: Zentralbibliothek, Kulturpalast Dresden, Schloßstraße 2, 01067 Dresden
Information für Journalisten:
Dr. des. Bettina Jansen
Professur für Englische Literaturwissenschaft
Tel.: +49 (0) 351 463-43477