Anfangssituationen in der Lehre gestalten
Der Anfang ist das Modell für alles, was folgt. Was am Anfang "gesetzt" wird, gilt.
Anfangssituationen von Lehrveranstaltungen spielen eine wichtige Rolle für den gesamten Lern- und Interaktionsprozess der folgenden Sitzungen. Dafür muss in dieser Phase das "Eis gebrochen werden", Erwartungen abgefragt und Rollen geklärt werden. Diese Prozesse haben Auswirkungen sowohl auf die Lehrenden-Lernenden-Beziehung als auch auf den Umgang der Lernenden untereinander.
Eine Anfangssitutation in einer Lehrveranstaltung sollte:
- Orientierung geben durch die Klärung grundlegender Fragen wie z.B.:
- Wer sind die Teilnehmenden und wer die Dozentin/der Dozent?
- Wie ist die LV ins Studium eingebettet?
- Warum ist das Thema berufsrelevant?
- Welche Kompetenzen sollen aufgebaut werden?
- Wie wollen wir zusammenarbeiten?
- Welche Erwartungen haben wir?
- Spannung, Ambivalenz und Zurückhaltung als natürliches Merkmal des Anfangs in Gruppen verstehen. Die eigene Rolle als Gestalter:in von Anfangssituationen sollte Ihnen bewusst sein.
- Sicherheit durch Struktur geben, in dieser aber Aktivität der Teilnehmenden ermöglichen
Folgende Methoden (Beschreibungen und Anwendungsbedingungen sind verlinkt) können Ihnen bei der Gestaltung von Anfangssituationen helfen (Knoll, J. 2007. Kurs- und Seminarmethoden. Beltz.):
- Fließender Anfang: Die Phase zwischen Eintreffen der Teilnehmenden und eigentlichem Beginn nutzen für die Aktivierung eigener Einfälle zum Thema.
- Vorstellungsgruppe mit inhaltlichem Zentrum: Sich miteinander bekannt machen und eine erste gemeinsame Aussage formulieren.
- Erwartungsinventar: Eigene Erwartungen formulieren und veröffentlichen.