Kompetenzorientierung
Was bedeutet Kompetenzorientierung?
Kompetenzen sind „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernten kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“ (Weinert 2001, S. 27 f.)
Der Entwurf des Lehreleitbildes der TU Dresden verweist auf den Begriff der Kompetenzorientung wie folgt:
- „Kompetenzorientierung basiert auf einem Perspektivwechsel in der Lehre – dem „Shift from Teaching to Learning". Es geht nicht mehr nur um zu vermittelnde Lehrinhalte, sondern auch um das, was Studierende nach Abschluss eines Moduls oder eines Studiengangs mithilfe von fachlichen sowie überfachlichen Inhalten in der Lage sind zutun.“
Der Weg zum kompetenzorientierten Lehren
Das Prinzip des ‚Constructive Alignment‘ als Grundlage
Eine anschauliche und prägnante Erklärung unter Einbezug von Beispielen bietet dieser Videobeitrag der Hochschule Geisenheim.
Das Prinzip des Constructive Alignment bezieht sich auf die folgenden Aspekte:
- Lehren, Lernen, Prüfen sind keine getrennten Prozesse, sondern miteinander verzahnt
- daher: Abstimmung und Passfähigkeit der Prozesse untereinander
- Ausgangspunkt: Studierende richten Lernverhalten meist auf Prüfungsanforderungen aus
- Vorteil: steuerbarer Lernprozess, Steigerung Lernmotivation
Kompetenzorientiertes Lehren Schritt für Schritt
Dabei sollten Sie sich an der Modulbeschreibung und den vorgesehenen Kompetenzstufen orientieren.
Weitere Informationen dazu erhalten Sie im Bereich Lernziele.
Wälhen Sie das Prüfungsformat aus, welches die angestrebten Kompetenzen optimal prüft. Beachten Sie dabei die Vorgaben in der Modulbeschreibung sowie der Prüfungsordnung des Studienganges.
Wählen Sie in Hinblick auf die Festlegungen aus vorhergehenden Schritten passende Inhalte aus. Häufig ist es notwendig, aus der Menge an möglichen Inhalten, die wichtigsten herauszufiltern. Weitere Hinweise dazu entnehmen Sie den Seiten zur didaktischen Reduktion.
Ebenso sollten Sie Methoden auswählen, die die Lernenden dabei unterstützen, die in der Prüfung unter Beweis zu stellenden Kompetenzen zu entwickeln.
Unterscheidung von Kompetenzarten
Kompetenzorientierung im Fokus der Lehre
Um kompetenzorientiert Prüfen zu können, muss das Prüfungsformat auf die angestrebten Kompetenzen abgestimmt sein. Das folgende Video gibt Ihnen einen Einblick in die Gestaltung kompetenzorientierter Prüfungen.
Ideen für Prüfungsformen
Hochschulqualifikationsrahmen (HQR)
Für Abschlüsse an deutschen Hochschulen ist der Hochschulqualifikationsrahmen wegweisend. Dieser wurde in Zusammenarbeit der Hochschulrektorenkonferenz, der Kultusministerkonferenz und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung erarbeitet.
Der HQR sieht in Bezug auf die Kompetenzdiskussion folgendes Modell vor, in dem vier Dimensionen festgelegt werden:
Kompetenzorientierte Entwicklung von Studiengängen: Eine Handreichung der TU Dresden
Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der TU Dresden hat die wichtigsten Punkte rund um das Thema Kompetenzorientierung in einer Handreichung zusammengestellt, wobei der Schwerpunkt vor allem auf der Studiengangs- und Modulebene (inkl. Prüfungsleistungen) liegt.
Neben theoretischen Grundlagen beinhaltet der Wegweiser Tipps und Anregungen zur praktischen Umsetzung. Es werden Vorschläge zur Formulierung von kompetenzorientierten Lernzielen und Hilfestellungen bei der Gestaltung von Modulbeschreibungen gegeben. Die aufgeführten Arbeitshilfen und weiterführenden Links geben zudem die Möglichkeit, die Kapitel anlassbezogen und begleitend, z. B. während einer Modulkonzeption, zu nutzen.