Feedback geben
Was ist Feedback?
„Feedback is a specific information about the comparison between a trainee’s observed performance and a standard, given with the intent to improve the trainee‘s performance“ (van de Ridder et al. 2008, S. 193).
Warum ist Feedback beim Lernprozess der Studierenden wichtig?
Feedback ist eines der wirkungsvollsten Mittel, um Kompetenzaufbau zu fördern. Aber die Lernforschung zeigt: Nicht jedes Feedback ist wirksam (Kluger & DeNisi, 1996).
Als Feedback-Geber:in gilt es, bestimmte Rahmenbedingungen zu beachten (z. B. genügend Zeit) und das Feedback in der Art und Weise geben, dass die Lernenden davon profitieren können.
Im Video Prof. Smart erklärt Feedback werden die Kriterien vorgestellt, die ein Feedback lernwirksam machen.
Was ist beim Feedback-Geben zu beachten
Geben Sie Ihr Feedback möglichst unmittelbar an die empfangende Person und sprechen Sie sie direkt an und nicht über sie. Bei sehr kritischem Feedback sollte ein vertraulicher Rahmen gewählt werden.
Stellen Sie heraus, auf welche Situation Sie sich in Ihrem Feedback beziehen und welches Verhalten die Studentin/der Student konkret gezeigt hat.
Beginnen Sie Ihr Feedback möglichst mit einem positiven Aspekt, denn dies bereitet einen vertrauenswürdigen Boden, damit auch kritisches Feedback aufgenommen werden kann. Ein verallgemeinerndes Lob (z. B. „Aber sonst haben Sie das sehr gut gemacht“) kann von den Feedback-Empfangenden als Abschwächung der vorher benannten kritischen Punkte interpretiert werden. Bei sehr umfassendem Feedback sollte am Ende eine zukunfts- und lernorientierte Zusammenfassung erfolgen.
Wenn Handlungen oder Ergebnisse der Studierenden objektiv als richtig oder falsch eingeschätzt werden können, so sollten Sie dies klar vermitteln. Manche Herangehensweisen oder Lösungsschritte der Studierenden können aber nicht klar bewertet werden und unterliegen einer gewissen subjektiven Einschätzung. Ist dies der Fall, so sollten Sie Ihren individuellen Erfahrungsspielraum deutlich machen, indem sie im Feedback Ihre subjektive Perspektive hervorheben – z. B. durch die Nutzung von Ich-Botschaften.
Geben Sie kritisches Feedback nur zu Aspekten, die veränderbar sind (z. B. Handlungen oder die gezeigte Anstrengung) und machen Sie konkrete Verbesserungsvorschläge, damit die Lernenden Handlungsalternativen erkennen.
Geben Sie Feedback möglichst zeitnah zum gezeigten Verhalten – unmittelbar bis maximal einen Lehrveranstaltungstermin später.
Machen Sie sich bewusst, dass nicht jedes Feedback angenommen wird. Die Feedback-Empfangenen können und müssen selbst entscheiden, welche Rückmeldung für sie sinnvoll ist.
Wie kann ich Feedback in meine Lehre einbinden?
Neben der summativen Prüfung am Semesterende sollten Sie Ihren Studierenden kontinuierlich über das Semester hinweg Feedback zu deren Kompetenzfortschritten geben, sodass sie den Lernzielen näherkommen können.
Damit Aussagen innerhalb des Feedbacks als transparent wahrgenommen werden, sollten Sie Kriterien zur Lernzielerreichung erstellen und den Studierenden zur Verfügung stellen. So wissen die Studierenden, worauf Sie als Lehrperson Wert legen und welche Lernschritte sie gehen sollten. Als Beispiel zeigt dies die Checkliste Textfeedback des Schreibzentrums Dresden.
Es gibt eine große Vielfalt an Methoden und Techniken, um Feedback in die Lehre zu implementieren. Hier eine Auflistung von Classrom-Assesment-Techniques. Digitale Instrumente wie Audience Response Systeme oder Umfragetools erleichtern es Ihnen den Kompetenzstand der Studierenden zu erheben und so gezielt Feedback zu geben. Hier finden Sie eine Übersicht der Instrumente.
Auch die Studierenden sollten sich untereinander Feedback geben (Peer-Feedback). Dies führt nicht nur zum Lerngewinn sondern es kann den Studierenden die Wichtigkeit von Feedback im Arbeits- und Lernprozess für die spätere berufliche Praxis verdeutlichen. Hier finden Sie eine Übersicht, was bei der Planung von Peer-Feedback beachtet werden sollte.
Regen Sie Studierende möglichst regelmäßig zu internem Feedback (i. S. v. Selbsteinschätzung) an. So wenden die Studierenden die gegebenen Standards auf ihre eigenen Handlungen an und bauen Kompetenz zum selbstgesteuerten Lernen auf. Hilfreich sind dafür Fragen wie: „Wie würden Sie den Prozess und das Ergebnis ihrer Arbeit anhand der gegebenen Zielkriterien selbst einschätzen?“.