„Schulpraxis in der Lehrkräftebildung“ - Programm
Die 8. Konferenz zur sächsischen Lehrkräftebildung findet online statt.
ab 8.30 | Anmeldung | |
9.00 | Begrüßung |
Moderation: Katja Kober (Landesamt für Schule und Bildung), Oda Schlünz (TU Dresden) Prof. Dr. Axel Gehrmann (ZLSB, TU Dresden) |
9.10 | Grußworte |
Staatsminister Christian Piwarz (Sächsisches Staatsministerium für Kultus) Prof. Dr. Michael Kobel (Prorektor Bildung der TU Dresden) |
9.30 | Keynote
Mehr Praxis, aber wie? Empirische Befunde und aktuelle Studien praxisnaher Lehrpersonenprofessionalisierung |
Dr. Susi Klaß (Universität Jena) |
10.00 |
Kurzvortrag |
Dr. Barbara Kranz (TU Dresden) |
10:20 |
Kurzvortrag |
Doris Kästner (Landesamt für Schule und Bildung) |
10:45 |
Thesen zur Praxis in der Lehrkräftebildung |
Anke Köhler (Landesamt für Schule und Bildung), Nina Soujon (Universität Leipzig) |
11.30 | Pause | |
12.00 | Workshops | parallele Workshops (s. u.) |
13.30 | Fazit und Ausblick | |
14.00 | Ende der Veranstaltung |
Workshops
Barbara Kranz, Kristin Einhorn (TU Dresden)
Die Lehrkräftebildung wird durch Universitäten und Ausbildungsstätten des Landesamts für Schule und Bildung (LaSuB) getragen, die ihrer Aufgabe mit jeweils unterschiedlichen Zielen, Erwartungen und Selbstverständnissen nachgehen und Lerngelegenheiten dementsprechend unterschiedlich gestalten. Dennoch besteht der Anspruch an eine phasenübergreifend kohärente Lehrkräftebildung, die den Studierenden bzw. Referendar:innen einen kumulativen Kompetenzerwerb ermöglicht. Dies betrifft insbesondere die schulpraktischen Lerngelegenheiten in beiden Phasen, die neben der Tätigkeit von Mentor:innen maßgeblich durch vorbereitende, begleitende und nachbereitende Lehrveranstaltungen von Universität und Ausbildungsstätten gestaltet werden.
Im Workshop soll ein Kohärenzmodell vorgestellt werden, das die Einflussfaktoren auf die Gestaltung der schulpraktischer Lerngelegenheiten systematisiert. Das Modell soll als Grundlage dienen, um Positionen der beteiligten Institutionen zu diskutieren, die bisherige Praxis zu reflektieren, Erfahrungen und Ideen auszutauschen und schließlich gemeinsam konstruktive Ansätze für die Ausgestaltung der schulpraktischen Lerngelegenheiten in beiden Phasen zu entwickeln.
Dr. Barbara Kranz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Studienfachberaterin an der Professur für Allgemeine Didaktik und Empirische Unterrichtsforschung der TU Dresden sowie Sprecherin des Arbeitskreises „Schulpraktische Studien“.
Kristin Einhorn ist Lehrerin im Hochschuldienst am Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) und im Fachbereich Allgemeine Didaktik und Empirische Unterrichtsforschung der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der TU Dresden tätig.
Annett Mathea-Kreuter (Landesamt für Schule und Bildung), Andreas Grajek (Universität Leipzig), Susanne Wöller (TU Dresden) Annett Mathea-Kreuter ist Hauptausbildungsleiterin an der Ausbildungsstätte für das Lehramt an Grundschulen des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), Standort Dresden. |
Volker Kreß (TU Dresden), Hans-Ullrich Schornick (Landesamt für Schule und Bildung)
Sowohl in den Schulpraktika des Lehramtsstudiums als auch im Vorbereitungsdienst übernehmen Mentor:innen eine wichtige Funktion für den Professionalisierungsprozess angehender Lehrkräfte. Dabei unterscheiden sich der Aufgabenbereich von Mentor:innen und die Erwartungen der Mentees kaum zwischen erster und zweiter Phase der Lehrkräftebildung.
Welche Kompetenzen benötigen Mentor:innen, um die Professionalisierung angehender Lehrkräfte wirksam zu unterstützen? Was erwarten Lehramtsstudierende (erste Phase) und Referendar:innen (zweite Phase) von ihren Mentor:innen? Verfügen Mentor:innen in der sächsischen Lehrkräftebildung über die erforderlichen Kompetenzen und tragen die aktuellen Formate zur Qualifizierung von Mentor:innen angemessen zur Entwicklung dieser Kompetenzen bei? Was erwarten schließlich die Lehrkräfte selbst von Fortbildungsprogrammen, die sie auf eine Tätigkeit als Mentor:in vorbereiten?
Diesen Fragen geht der Workshop nach, stellt einen forschungsbasierten Selbsteinschätzungsbogen zu Mentor:innen-Kompetenzen vor und lotet Möglichkeiten aus, wie die Qualifizierung von Mentor:innen als zentrale Akteure der Lehrkräftebildung für Sachsen neu konzipiert werden kann.
Dr. Volker Kreß ist Lehrer im Hochschuldienst im Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) und im Fachbereich Wirtschaft, Technik und Haushalt/Soziales am Institut für Berufspädagogik und berufliche Didaktiken an der TU Dresden tätig.
Hans-Ullrich Schornick ist Haupt- und Fachausbildungsleiter für den Fachbereich Bautechnik an der Ausbildungsstätte für das Lehramt an berufsbildenden Schulen des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), Standort Dresden.
Johanna Schade, Nico Friese (Universität Leipzig)
Die Unterrichtsnachbesprechung stellt ein wesentliches Element in der Ausbildung von Praktikant:innen und Referendar:innen dar. Sie dient der Professionalisierung der Mentees und der kontinuierlichen Verbesserung der Unterrichtsqualität. Allerdings werden die Nachbesprechungen von Lehrproben und Unterrichtsversuchen sehr unterschiedlich erlebt. In diesem Workshop werden wir Wege aufzeigen, wie Unterrichtsnachbesprechungen zu wertschätzenden und konstruktiven Gesprächen werden können. Durch den Fokus auf die Stärken des Mentees und die Förderung seiner persönlichen Entwicklung sollen die Unterrichtsnachbesprechungen zu einem positiven und motivierenden Erfahrungsaustausch werden. In diesem Zusammenhang werden im Rahmen des Workshops verschiedene erprobte und bewährte Materialien und Methoden zur Durchführung einer kompetenzorientierten Unterrichtsnachbesprechung anwendungsorientiert vorgestellt.
Johanna Schade ist Lehrerin im Hochschuldienst im Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (ZLS) und im Fachbereich Didaktik der deutschen Sprache und Literatur am Institut für Germanistik an der Universität Leipzig tätig.
Nico Friese ist als Lehrer im Hochschuldienst im Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (ZLS) und im Bereich Didaktik der Mathematik an der Universität Leipzig tätig.
Juliane Keitel (Landesamt für Schule und Bildung)
Der Begriff Praxisschock wird häufig in Bezug auf den Berufseinstieg ins Lehramt in Anspruch genommen – sowohl von Lehrpersonen in Schule und Ausbildung als auch in der akademischen Lehre. Die Nutzung des Begriffs verweist zumeist auf ein problematisches Erleben der schulischen und unterrichtlichen Praxis, das in Lehrveranstaltungen und Praktika der ersten sowie in Seminaren, Hospitationen und Beratungen der zweiten Phase bearbeitet werden sollte.
Da es für gelingende Professionalisierungsprozesse in allen Phasen der Lehrkräftebildung essenziell ist, auch über krisenhafte Phänomene des Lehrberufs ins Gespräch zu kommen, gehen wir im Workshop u.a. den individuellen Praxisschock-Vorstellungen der Teilnehmenden nach. Diese werden mit Befunden, die es in wissenschaftlichen Betrachtungen dazu gibt, ergänzt. Letztere legen es nahe, lehramtsspezifische Differenzerfahrungen und eine permanent antinomische Struktur des Berufsfeldes in allen Phasen stärker in Bezug zu setzen. Abschließend sammeln wir Ideen zu zwei Fragen: Welche spezifischen Inhalte in Lehre und Praxis und welche (ggf. phasenübergreifenden) Formate zur Professionalisierung wären in allen Phasen der Lehrkräftebildung verstärkt zu entwickeln bzw. weiterzuentwickeln, um „schockierende Erfahrungen“ zu vermeiden bzw. diesen wirksam begegnen zu können?
Dr.in des. Juliane Keitel ist Hauptausbildungsleiterin an der Ausbildungsstätte für das Lehramt an Gymnasien des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), Standort Leipzig.
Peggy Germer (TU Dresden), Mirjam Lehmann (Landesamt für Schule und Bildung) Für das Gelingen von Professionalisierungsprozessen angehender Lehrkräfte kann die Nachbesprechung und Reflexion von Unterrichtsversuchen einen großen Beitrag leisten. Ziel des Workshops ist es daher, aufzuzeigen, mit welchen schulpraktischen Lernsettings Lehramtsstudierende, Lehramtsanwärter:innen und Seiteneinsteiger:innen durch eine strukturierte Unterrichtsbesprechung metakognitiv und metakommunikativ gefördert werden können. Dabei stehen verschiedene Ansätze gesteuerter Beobachtung und kollegialer Beratung im Fokus. Dr. Peggy Germer ist Leiterin des Projektes Berufsbegleitende Qualifizierung von Lehrkräften (BQL) für den Bereich Grundschule am Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) an der TU Dresden. Mirjam Lehmann ist Haupt- und Fachausbildungsleiterin für Sachunterricht und evangelische Religion an der Lehrerausbildungsstäte für das Lehramt an Grundschulen des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), Standort Dresden. |
Maren Reichert (Universität Leipzig)
Neben den in der Ausbildung integrierten Praxisphasen an Schulen (Praktika, Referendariat etc.), die durch ein begleitendes Programm von Seiten der Universität oder der jeweiligen Ausbildungsstätte unterstützt werden, gibt es für Studierende der Lehrämter zunehmend viele weitere Möglichkeiten, bereits neben dem Studium in Schulen tätig zu werden oder auch neben dem Referendariat zusätzliche Formate neben der eigenen Unterrichtsverpflichtung zu gestalten (z.B. Nebenjob Schule/Beteiligung in der Unterrichtsversorgung). An der Vergabe, Organisation und Begleitung solcher additiven Praxiserfahrungen sind weitere Institutionen beteiligt, die Lehramtsstudierende und –anwärter:innen für verschiedene Formate (Unterrichtsbegleitung/Unterrichtsversorgung/GTA-Angebote) an Schulen vermitteln.
Der Workshop wendet sich daher vor allem der Frage zu, wie sich solche additiven Erfahrungen auf die Professionalisierung von angehenden Lehrkräften auswirken. Anhand ausgewählter Ergebnisse einer Begleitstudie zur Professionalisierung von Lehramtsstudierenden werden die Auswirkungen solcher Praxiserfahrungen, auch im Vergleich mit den regulären Praxisphasen innerhalb der Lehramtsausbildung, zur Diskussion gestellt.
Der Workshop dient zum einen dem Austausch über Potenziale und Herausforderungen, die sich für die Lehrkräftebildung ergeben. Andererseits sollen gemeinsam Ideen und Lösungsansätze für die künftige Lehrkräftebildung entwickelt werden.
Maren Reichert ist Leiterin des Bereichs „Praxis im Lehramtsstudium“ am Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (ZLS) der Universität Leipzig.