03.09.2024
Ambivalente Spuren sowjetischer Geschichte in Dresden – Studierende erkunden „Lost Places“
Im Sommersemester 2024 begaben sich 20 Lehramtsstudierende der TU Dresden im Rahmen des Projektseminars „Lost Places? (Post-)sowjetische Erinnerung in Dresden” fächerübergreifend auf eine spannende Entdeckungsreise zu kaum bekannten Orten sowjetischer Geschichte in Dresden. Unter der Leitung von Dr. Marina Scharlaj (Institut für Slavistik) und Ulrike Lang (Lehrerin im Hochschuldienst für das Fach Russisch) erkundeten sie ehemalige sowjetische Militärareale und deren Bedeutung für das kollektive Gedächtnis der Stadt.
Die Studierenden gingen lokalhistorischen, kulturwissenschaftlichen und didaktischen Fragen nach, indem sie in Gruppen eigene Lehrformate für außerschulische Lernorte entwickelten, erprobten und reflektieren. Sie widmeten sich dem Sowjetischen Garnisonfriedhof im Dresdner Norden und Ehrenmal am Olbrichtplatz sowie dem ehemaligen Kasernengelände Königsbrück und sowjetischen Haftkellern in der Gedenkstätte Bautzner Straße. Die Zusammenarbeit mit lokalen Insitutionen wie dem Gymnasium Frankenberg und dem Verein Denk Mal Fort e.V. ermöglichte es den Teilnehmenden, praxisnahe Erfahrungen für den künftigen Lehrberuf zu sammeln.
Besonders im Fokus standen dabei die Fragen, welchen Platz diese „Lost Places“ heute in der Stadtlandschaft einnehmen und welche neuen Bedeutungen ihnen zugeschrieben werden. Die Studierenden setzten sich intensiv mit unterschiedlichen Erinnerungsformen auseinander und diskutierten deren Rolle sowohl im lokalen Kontext der sächsischen Geschichtskultur als auch im globalen Rahmen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.
Für das Sommersemester 2025 ist eine Fortsetzung des Seminars geplant.