20.05.2025
Lesung zum Gedenken an die Bücherverbrennung

Bismarckturm und Mitwirkende an der Gedenklesung
Bücher, die die Nationalsozialisten als „undeutsches Schrifttum“ bezeichneten, wurden am 10.05.1933 in 22 Hochschulstädten, so auch Dresden, öffentlich verbrannt. Mit einer Lesung, initiiert durch den „Bildungsfunken e.V. Verein für Demokratie durch Bildung“ in Kooperation mit dem „Bismarckturm Dresden e.V.“ und der TU Dresden erinnerten am 10.05.2025 Bürger:innen aus Sachsen, Lehramtsstudierende und internationale Gäste daran.
In Dresden wurden 1933 an einem sogenannten Schandpfahl durch die Technische Hochschule (Vorgänger der TU Dresden) Bücher von Autoren wie z. B. Joachim Ringelnatz, Jaroslav Hašek Henry Barbusse, Erich Maria Remarque oder Erich Kästner verbrannt. Die Bücherverbrennung bildete den Abschluss der „Säuberung“ der Dresdner Bibliotheken. Unter Verlesung sogenannter Feuersprüche fand die von der "Deutschen Studentenschaft" organisierte Vernichtung von Werken nur unweit der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) an der Bismarcksäule statt. Mit einer öffentlichen Lesung erinnerten am 10.05.2025 Mitwirkende an Autor:innen und Werke.
Dr. Kristian Raum, Vorsitzender des Vereines „Bildungsfunken e.V. Verein für Demokratie durch Bildung“ und ehemaliger abgeordneter Lehrer am ZLSB, eröffnete die Veranstaltung mit einer historischen Einordnung der Bismarcksäule und des Vorplatzes. Dr. Peggy Germer (Projektkoordinatorin BQL am ZLSB) stellte Texte von Joachim Ringelnatz vor, bevor Bürger:innen miteinander ins Gespräch kamen und Texte aus einem Dossier vorstellten. Katrin Lange (Lehrerin im Hochschuldienst am ZLSB), Iseult Ruitton und Florian Busch (Mitglieder von REVE. Europa verbinden e.V.) besuchte den historischen Ort und die Lesung gemeinsam mit Sprachassistent:innen aus Frankreich und Kanada im Rahmen eines Workshops von REVE e.V. (https://europaverbinden.de). Lehramtsstudierende der TU Dresden (Julia Walther und Jana Germer) unterstützten die Veranstaltung organisatorisch und inhaltlich.
Den Abschluss der Lesung bildete ein Rundgang durch die Dresdner Bismarcksäule (auch Bismarckturm genannt), der seit 2008 wieder zu einem Besuch einlädt. Im Rahmen der Bundesgartenschau im Jahr 2033 (BUGA) soll eine Brücke zwischen dem neuen Südpark und der Bismarcksäule Dresden-Räcknitz entstehen, die eine historische Bedeutung des Ortes nachhaltig unterstreicht. In diesem Zusammenhang möchte Bildungsfunken e.V. die Aufstellung einer Gedenkstele initiieren, die am historischen Ort das Erinnern ermöglichen soll. Alle Interessierten sind zur Mitwirkung herzlich eingeladen.

© Peggy Germer

© Peggy Germer

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