20.02.2023
Ergebnisse der ersten Studienstart-Befragung im Lehramt nach der Corona-Pandemie liegen vor
Nach pandemiebedingter Unterbrechung konnten die Studienanfänger:innen der Lehramtsstudiengänge im Wintersemester 2022/23 erstmals seit 2019 wieder zu ihren Berufswahlmotiven und Interessenslagen, ihrer Bildungsbiographie sowie zu ihren Erwartungen in Bezug auf das Lehramtsstudium befragt werden. Im Rahmen der zentralen Einführungsveranstaltung für alle Erstsemester im Lehramt nahmen 677 und damit über 80 Prozent aller Studienanfänger:innen an der Befragung zum Studienstart teil.
Erstmals erhoben wurde zum Studienstart 2022/23, inwieweit die Studienanfänger:innen über realistische Erwartungen an die Studieninhalte und die Studienorganisation im Lehramtsstudium verfügen. Schließlich sind enttäuschte Erwartungen ein Grund für geringe Studienzufriedenheit. Ein erster Blick in die Daten zeigt, dass die Studierenden damit rechnen, im Studium unterrichtsbezogene Fähigkeiten wie Wissensvermittlung und den Umgang mit Schüler:innen zu erlernen. Unsicherheit wird deutlich, wenn es um das anteilsmäßige Verhältnis von fachwissenschaftlichen und pädagogisch-psychologischen sowie fachdidaktischen Lehrinhalten geht. Zudem geht ein großer Teil der Befragten eher nicht davon aus, Lehrveranstaltungen mit Studierenden aus anderen Studiengängen zu besuchen. Auch dass die Dozierenden im Lehramtsstudium in erster Linie Wissenschaftler:innen sind, erwarten die Studienanfänger:innen nicht. Detaillierte Auswertungen stehen noch aus – deutlich wird bereits jetzt, dass die Ergebnisse wichtige Befunde zur Weiterentwicklung der Informationen für Studieninteressierte und angehende Lehramtsstudierende liefern werden.
Vergleicht man die Befunde der aktuellen Studienstart-Befragung mit den Erhebungen der Jahre bis 2019, deutet vieles darauf hin, dass sich die jüngste Studierendenkohorte in zentralen Merkmalen nicht wesentlich von den Studierendenjahrgängen vor der Coronapandemie unterscheidet. Lediglich das Durchschnittsalter der Studienanfänger:innen ist im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie etwas gesunken. Im Schnitt sind die Erstsemester des Wintersemesters 2022/23 20 Jahre alt. Hinsichtlich der Vorerfahrungen unterscheiden sich die Befragten kaum von den Studienanfänger:innen früherer Jahre. Jede:r sechste Befragte hat vor dem Beginn des Lehramtsstudiums an der TU Dresden bereits einmal ein Studium aufgenommen. Auf ein abgeschlossenes Erststudium blicken allerdings nur sehr wenige zurück. Unter den Studienanfänger:innen im Lehramt an berufsbildenden Schulen verfügen zwei Drittel über berufliche Vorerfahrungen, in Form eines Praktikums, einer Ausbildung und/oder einer Berufstätigkeit im zur gewählten Fachrichtung passenden Berufsfeld. Dies bedeutet gegenüber den zuletzt befragten Kohorten einen leichten Rückgang.
Der Anteil der aus Sachsen stammenden Studienanfänger:innen an allen Erstsemestern liegt mit 80 Prozent noch etwas höher als vor der Pandemie. Die Wahl auf die TU Dresden als Studienort fiel bei den meisten Studienanfänger:innen aufgrund der Attraktivität der Stadt und der Region Dresden sowie der Nähe zum Heimatort. Hierin unterscheiden sich die Befragten nicht von früheren Kohorten. Die Hoffnung, dass viele der Studienanfänger:innen in einigen Jahren dazu beitragen, den Lehrkräftebedarf in Sachsens Bedarfsregionen zu decken, ist daher nicht unbegründet.