Koordination, zentrale Aufgaben und Öffentlichkeitsarbeit des SPP 1542
Inhaltsverzeichnis
Projektdaten
Titel | Title SPP 1542 – Koordination und zentrale Aufgaben | SPP 1542 – Coordination and central tasks Förderer | Funding Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) / SPP 1542 Zeitraum | Period 07/2011 – 09/2014 (1. Periode) 10/2014 – 03/2022 (2. Periode) Koordinator | Coordinator Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach Geschäftsführerin| Executive director Dr.-Ing. Silke Scheerer Bearbeiter:innen | Contributors ÖA | PR: Ulrich van Stipriaan, M.A., Sven Hofmann, Stefan Gröschel Controlling: Sabine Hofmann, Dajana Musiol, Silvia Haubold Support: Dipl.-Ing. Egbert Müller |
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Bericht aus dem Jahrbuch 2015
Neues aus dem SPP 1542: Konferenz in Amsterdam und Jahrestreffen in Bochum
2015 wurde in insgesamt 19 Teilprojekten zum Thema „Leicht Bauen mit Beton“ deutschlandweit geforscht. Höhepunkte waren ein gemeinsamer Konferenzbesuch in Amsterdam sowie das Jahrestreffen in Bochum.
Ende August fand in Amsterdam das jährliche Symposium der International Association for Shell and Spatial Structures – kurz IASS – statt. Insgesamt gab es 16 Beiträge aus dem SPP 1542. Ein Highlight aus Sicht des Koordinatorenteams war, dass am zweiten Veranstaltungstag zwei Session zum Thema „Leicht Bauen mit Beton“ auf dem Programm standen, die von Jan Dirk van der Woerd, RWTH Aachen, und Silke Scheerer, TU Dresden, moderiert wurden.
Vom 7. bis 9. Oktober 2015 fand dann das 5. Jahrestreffen des SPP in Bochum statt, organisiert vom Team um Prof. Peter Mark. Das Treffen war geprägt vom Austausch zu den aktuellen Forschungsständen in den einzelnen Teilprojekten und zahlreichen anregenden Gesprächen. Höhepunkte waren zudem die hochkarätigen Gastvorträge von Prof. Sigrid Adriaenssens vom Department of Civil and Environmental Engineering der Princeton University zum Thema „Shell Structures: Form Finding and Optimization“ mit anschließendem Workshop zur praktischen Formfindung für Schalentragwerke mit Hilfe von Hängemodellen und von Prof. Hanns Hatt (Lehrstuhl für Zellphysiologie der Ruhr-Universität Bochum), der den Teilnehmern des Jahrestreffens Aktuelles aus der biologischen Forschung näher brachte. Ein Besuch im Bochumer Besucherbergwerk rundete das Treffen ab.
Bericht aus dem Jahrbuch 2014
Das SPP 1542 geht in die zweite Runde
Die Forscher im DFG-Schwerpunktprogramm 1542 „Leicht Bauen mit Beton − Grundlagen für das Bauen der Zukunft mit bionischen und mathematischen Entwurfsprinzipien“ konnten im Herbst 2014 auf eine äußerst erfolgreiche erste Förderperiode zurückblicken. Das Ende der ersten Förderphase war der Anlass, sich wie schon zum Start des Programms im Sommer 2011 in Dresden zum Jahrestreffen zusammenzufinden. Alle drei Tage waren ausgefüllt mit Gesprächen und Vorträgen. Zum einen war es Zeit zurückzublicken, denn fast alle Forschungsprojekte aus Förderphase 1 standen kurz vor dem Abschluss oder hatten bereits geendet. Der richtige Zeitpunkt also, ein Fazit zu ziehen und die Ziele vom Anfang dem Erreichten gegenüberzustellen. Es wurden besondere Erfolge präsentiert, aber auch Irrwege, wie sie in der Grundlagenforschung vorkommen können, dargestellt und analysiert. Rechtzeitig zum Abschluss der Förderphase 1 wurde zudem ein Buch fertiggestellt, in dem die Forschung in allen Teilprojekten des SPP vorgestellt wird.
Außerdem bot sich die Gelegenheit, die Aktivitäten rund um das SPP Revue passieren zu lassen. Dazu zählen zum Beispiel die Projekte, die von verschiedenen SPPlern initiiert und mit Mitteln aus dem Koordinatorenfonds gesondert unterstützt worden waren. Diese mehr publik zu machen, z. B. durch eine entsprechende Präsentation auf der Homepage, ist eine der zukünftigen Aufgaben.
Zum anderen war dieses Abschlusstreffen auch gleichzeitig das Kick-off-Meeting für die von der DFG im Sommer 2014 bewilligte zweite Förderperiode des Schwerpunktprogramms. Insgesamt können zwölf der Forschungsprojekte drei weitere Jahre lang fortgeführt werden, drei weitere Projekte aus Phase 1 erhalten eine Auslaufförderung für ein Jahr. Hinzu kommen sechs vollkommen neue Teilprojekte an den Universitäten Aachen, Berlin, Braunschweig, Dresden, Hannover und München.
Das Treffen wurde durch einen Vortrag von Prof. Knippers abgerundet, der den thematisch verwandten, im Sommer 2014 gestarteten SFB-Transregio "Biological Design and Integrative Structures" vorstellte.
Bericht aus dem Jahrbuch 2013
Forschung koordinieren − SPP 1542
Was vor einigen Jahren mit einer leicht dahingesagten Idee begann, hat sich mittlerweile zu einem vielbeachteten Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entwickelt. Das SPP 1542 „Leicht Bauen mit Beton − Grundlagen für das Bauen der Zukunft mit bionischen und mathematischen Entwurfsprinzipien“ ist aktuell das einzige SPP, was sich vordergründig an Massivbauer richtet. Seit Beginn der Förderung im Sommer 2011 sind ca. 50 ForscherInnen in ganz Deutschland in 17 Teilprojekten bestrebt, innovative Lösungen für das Bauen der Zukunft zu finden.
Unserem Institut obliegt – neben der Bearbeitung von zwei SPP-Forschungsvorhaben – die Koordination und Organisation des gesamten Schwerpunktprogramms. Wir sind Ansprechpartner für die DFG, aber auch für alle beteiligten WissenschaftlerInnen. Wir sind verantwortlich für die Koordinierung der Schwerpunkttreffen und teilweise auch für deren Organisation. 2013 waren wir zudem in die Ausschreibung der Phase II des SPP involviert, die im Sommer 2014 beginnen soll.
Um die Wahrnehmung des Programms in der Öffentlichkeit zu verstärken, pflegen wir eine informative Homepage und stellen das Anliegen des SPP 1542 in der Fachpresse oder auf Tagungen vor. Ein Beleg für die exzellente Forschung im Schwerpunktprogramm ist, dass bereits 2013 auf Initiative des Koordinators, Prof. Curbach, eine komplette Ausgabe der Zeitschrift Beton- und Stahlbetonbau mit Fachbeiträgen zum Leicht Bauen mit Beton erschienen ist.
Höhepunkt für die SPPler war sicher die einwöchige Sommerschule in Meisdorf im Harz im Juni 2013, die ebenfalls von Dresden aus organisiert wurde. Das dortige Schlosshotel bot erstklassige Tagungsräume in einem einzigartigen Ambiente, welches geradezu dazu einlud, Gedanken auszutauschen und gemeinsam Ideen für künftige Projekte zu spinnen. Die Woche wurde vor allem zum intensiven Erfahrungsaustausch genutzt und bot Gelegenheit, sich über die angestrebte 2. Förderperiode des SPP auszutauschen. Neben den Berichten aus den Projekten gab es Fachvorträge zu Versuchstechnik und neuen Messmethoden – ebenfalls von Mitarbeitern unseres Instituts gehalten −, zur Problematik von Schubversuchen oder zu den Herausforderungen der Modellierung von Beton. Ergänzt wurden diese Programmpunkte durch fakultative Seminare, hochkarätige Abendvorträge und einen Ausblick über die Gestaltung des dritten Förderjahres.
Bericht aus dem Jahrbuch 2012
Früher Einstieg in bionisches Denken
Im Rahmen eines zehntägigen Praktikums war ein Schüler der 10. Klasse der Regelschule Bad Lobenstein zu Gast am Institut. Für den Hornbach-Wettbewerb, der im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1542 „Leicht Bauen mit Beton“ stattfand, fertigte der Praktikant einen bionisch geformten Blumenständer für Außenanlagen an. Dabei konnte er besonders das für ihn bis dahin unbekannte Material Textilbeton in seiner Anwendung kennen lernen. Betreut und angeleitet wurde er von Dipl.-Ing. Michael Frenzel.
Bericht aus dem Jahrbuch 2011
SPP 1542 – Leicht Bauen mit Beton
Leicht Bauen mit Beton – ist das nicht ein Widerspruch? Wenn man unsere üblichen Bauwerke ansieht scheinbar ja. Die Formensprache von gewöhnlichen Bauwerken aus Stahlbeton ist heute vor allem aus finanziellen Gründen recht einfach. Ebene und rechteckige Formen sind der Regelfall. Muss das so sein?, fragte sich eine Gruppe deutscher Forscher und initiierte das Schwerpunktprogramm 1542, welches seit Sommer 2011 von der DFG gefördert wird.
Beton ist vor seiner Erhärtung plastisch bis flüssig und kann nahezu jede beliebige Form im Erstarrungsprozess konservieren. Die Möglichkeit der freien Gestaltung ist bei der Stahlbetonbauweise also gegeben. Das SPP 1542 hat zwei wesentliche Ziele:
- Angestrebt ist ein ästhetischer Paradigmenwechsel. Die Erweiterung des heute üblichen Formenspektrums im Betonbau vergrößert den Gestaltungsspielraum beim Bauen mit Beton. Die Bauwerke sollen zweckmäßig sein, gleichzeitig aber auch variablen Nutzungsanforderungen genügen.
- Leichtbau entsprechend „form follows force“ führt zu einer Reduktion des Eigengewichts der Bauteile, zur Einsparung von natürlichen Ressourcen und von Energie bei der Bereitstellung der Baumaterialien aber auch zu einer Verminderung des CO2-Ausstoßes.
Maßgebende Konstruktionselemente wie Decken, Wände und Stützen sollen ihre Geometrie nach dem Prinzip “form follows force” als Folge des gegebenen, aber auch beeinflussbaren Kräfteflusses im Bauteil erhalten. Es sollen die theoretischen und konstruktiven Grundlagen für Entwurf, Berechnung und Bau frei geformter und leichter Konstruktionen aus Beton bereitgestellt werden. Kernpunkt wird die bauteilspezifische Grundlagenforschung sein. Die nach Kraftfeldern entworfenen Bauteile sollen idealerweise gewichtsminimal sein. Anhaltspunkte für effiziente Tragstrukturen bietet die Natur mit Hilfe der Bionik.
Weitere Schwerpunkte sind die Entwicklung von Schalungssystemen und Bautechnologien für frei geformte Betonbauteile, von geeigneten Fügetechniken im Hinblick auf Rückbau und Wiederverwendbarkeit und von geeigneten Berechnungsverfahren für dynamisch kritische und stabilitätsgefährdete Strukturen, um leichte Bauteile sicher auslegen zu können. Zudem soll mit Hilfe der Differentialgeometrie die Formensprache für den Betonleichtbau beschreibbar gemacht, Kräfteverläufe analysiert und mathematisch definiert werden.
Das Schwerpunktprogramm 1542 wird von Dresden aus koordiniert. Im November 2011 fand das Auftakttreffen in Trifels/Pfalz statt, das von der Forschergruppe in Kaiserslautern organisiert wurde. In regelmäßigen Treffen wird nun eng zusammengearbeitet, um möglichst bald erste Ergebnisse präsentieren zu können.