Filigranfertigteile auf Basis von Textilbetonelementen (D945)
Allgemeine Angaben:
- Diplomarbeit Nr. D945
- Bearbeiter: Sascha Hintze
- Verantwortl. Hochschullehrer: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach
- Betreuer: Harald Michler
- Tag der Verteidigung: 15/09/2015
Zusammenfassung
In der Diplomarbeit konnten zwei Systeme entwickelt werden, Textilbeton auf das Prinzip der Filigranfertigteilbauweise zu übertragen. In der ersten Variante wurde die untere Bewehrungslage vollständig durch ein Carbongelege ersetzt, was ohne große Forschungsarbeit realisierbar ist. Für die Bewehrung dieser Variante wird die bereits allgemein bauaufsichtlich zugelassene Carbonbewehrung eingesetzt. Als Gitterträger selbst sollen weiterhin die im Stahlbetonbau üblichen Elemente verwendet werden. Die Carbonbewehrung wird vollständig im Fertigteilwerk eingelegt, so dass auf der Baustelle keine Veränderungen in den Arbeitsmethoden notwendig sind. Entwicklungsbedarf besteht hinsichtlich der Bewehrung. Beispielsweise sollten die Bewehrungsflächen der Gelege variiert werden. Für die zweite Variante wurden neben der flächigen Bewehrung auch die Gitterträger durch entsprechende textile Elemente ersetzt. Für die Umsetzung sind vor allem verschiedene Traglastversuche an den entwickelten modifizierten Gitterträgern durchzuführen. Dabei sind das Verhalten bei Biegung sowie die Steifigkeit des Gesamtsystems zu bestimmen. Die verschiedenen Elemente wie Diagonalen, Obergurt und Plattendicke sind dabei zu variieren. Außerdem müssen die Herstellungsmethoden sowohl im Fertigteilwerk als auch auf der Baustelle angepasst werden.

Textilbetonhalbfertigteilelement mit modifiziertem Gitterträger aus Beton und Carbon
Die erste Variante bietet die Möglichkeit, den Textilbeton kurzfristig in größerem Umfang im Baualltag zu etablieren. Darauf aufbauend besteht für die Zukunft die Möglichkeit, auch die Variante 2 zu etablieren und den Stahlbedarf in der Bauindustrie deutlich zu senken.