Wie viel Wald gibt es?
Unter natürlichen Bedingungen wäre Mitteleuropa seit Beginn der Warmzeit um 9.000 v. Chr. bis heute zu rund 98 % mit unterschiedlichen Wald-Ökosystemen bedeckt. Waldfrei wären lediglich Felsen, Salzmarschen, Gebirgsspitzen, tiefere Gewässer und Moore. Tatsächlich liegt der Flächenanteil der Wälder in weiten Teilen Mitteleuropas seit Jahrhunderten deutlich niedriger. Im Gebiet des heutigen Deutschlands sind seit dem Mittelalter mit Schwankungen lediglich zwischen rund 15 - 30 % der Fläche bewaldet. Der Waldanteil schrumpfte zeitweise stark, da zu viel Holz, Früchte, Streu für Tierställe und Böden den Wäldern entnommen wurden. Der Wald kam nicht zum Nachwachsen, es traten Notlagen ein. Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist die Konsequenz einer Notlage aus dem 18. Jahrhundert.
Im Jahr 2021 sind in Deutschland rund 32 % der 35,7 Mio ha großen Staatsfläche bewaldet. Das entspricht 11,4 Mio ha Waldfläche. Hiervon sind rund 355.000 ha der natürlichen Entwicklung überlassen. Das entspricht 3,1 % der deutschen Waldflächen. Dieser Wert unterschreitet deutlich das bereits für das Jahr 2020 gesetzte Ziel von 5 %. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass im Jahr 2021 auf rund 99 % der deutschen Staatsfläche keine natürliche Waldentwicklung möglich ist.
Wälder lassen sich auch anhand anderer Merkmale einteilen und erheben, z. B. nach Waldbauarten und Betriebsformen.
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