Bahnhof Zellwald
Lage im Labornetz
Durch den Bahnhof Zellwald verläuft die zweigleisige, elektrifizierte Hauptstrecke
(Eisenberg –) Zellwald – Adorf – Waldhof (– Thalheim).
Darüber hinaus endet im Bahnhof Zellwald die eingleisige, nicht elektrifizierte Strecke Adorf – Grüntal – Dornbach – Zellwald.
Der Bahnhof verfügt über zwei durchgehende Hauptgleise für die zweigleisige Strecke. Für jede Richtung ist ein Überholungsgleis vorhanden wobei das Gleis 3 auch von Zügen der eingleisigen Strecke genutzt werden kann. In Richtung Eisenberg befindet sich noch ein automatisierter Bahnübergang mit Halbschranken.
Stellwerkstechnik
Im Bahnhof Zellwald kommen elektromechanische Stellwerke der Bauform Siemens 1912 zum Einsatz. Von diesem Stellwerkstyp waren 2021 noch ca. 280 bei der DB Netz AG im Einsatz.
Die Zunahme des Zug- und Rangierverkehrs erforderte die Entwicklung neuer Stellwerksbauformen. Zum einen um die schwere körperliche Arbeit des Bedienpersonals zu erleichtern und zum anderen um den Bedienbereich zu vergrößern. Dieser Stellwerkstyp ist dadurch gekennzeichnet, das alle Außenanlagen elektrisch angetrieben werden. Abhängigkeiten innerhalb des Stellwerks teils mechanisch teils elektrisch hergestellt werden. Die Bedienung erfolgt durch Drehhebel und durch Tasten. An die Stelle von Fahrstraßen- und Signalhebeln treten Fahrstraßensignalhebel. Mit ihnen werden die zu einer Fahrstraße gehörenden Weichen und Flankenschutzeinrichtungen mechanisch verschlossen, elektrisch festgelegt und das Signal auf Fahrt gestellt. Auch die Abhängigkeiten zwischen mehreren Stellwerken eines Bahnhofs werden jetzt mit anderen technischen Mitteln durch Relais realisiert. Befehls- und Zustimmungsabgabehebel haben die Funktion der Befehls- und Zustimmungsabgabeblockfelder übernommen. Während beim mechanischen Stellwerk die richtige Stellung der Weichen und Flankenschutzeinrichtungen nur bei der Einstellung der Fahrstraße überprüft wird, erfolgt beim elektromechanischen Stellwerk die Überprüfung ständig. Das geschieht durch den sogenannten Kuppelstrom der über Kontakte der zur Fahrstraße gehörenden Einrichtungen geführt wird. Er kontrolliert die richtige Stellung der Weichen und Flankenschutzeinrichtungen und überwacht den Eingang von Befehlen und Zustimmungen sowie die Grundstellung der Streckenblocks. Fehlt eine Voraussetzung lässt sich das zugehörige Signal nicht auf Fahrt stellen, bzw. es gelangt sofort in Haltstellung.
Das Wärterstellwerk orientiert sich an der weiterentwickelten Bauform E 12/78, die bei der DR gebaut wurde. Dort wurden Lichtsignale, Relaisgruppen der Relaisstellwerke und Drehstromweichenantriebe eingesetzt. Die Überprüfung der Abhängigkeiten erfolgt ebenfalls mit Hilfe des Kuppelstromkreises.
Die Sichtbarkeit der erforderlichen Bedienungshandlungen ist gegenüber dem mechanischen Stellwerk deutlich geringer.
Im Bf. Zellwald kommen die Zugmeldeverfahren für zwei- und eingleisige Strecken zur Anwendung.
Wichtigste zu lernende Inhalte
- Bedienung eines elektromechanischen Stellwerks
- Durchführen von Zug- und Rangierfahrten unter Beachtung des Fahrplans für Zugmeldestellen
- Zugmeldungen an den zweigleisigen Strecken
- Anbieten/Annehmen an eingleisigen Strecken
- ntensive Zusammenarbeit zwischen Fahrdienstleiter und Weichenwärter ist zwingend notwendig insbesondere bei Rangierfahrten in den jeweils anderen Stellwerksbereich