Pfadgestütztes Qualitätsmanagement in der Versorgung von PatientInnen mit Multipler Sklerose (QPATH4MS)
Hintergrund
Das Rollenverständnis der PatientInnen, die Therapien und ärztliche Entscheidungen ungefragt annehmen, gehört zunehmend der Vergangenheit an. PatientInnen sind sich immer öfter der Vorteile bewusst, die eine aktive Rolle im eigenen Behandlungsprozess mit sich bringt.
Mit dem Projekt „QPATH4MS“ soll ein mehrdimensionales Qualitätsmanagementkonzept in die MS-Versorgung integriert werden, welches nicht nur die Perspektive der ÄrztInnen, sondern auch die der PatientInnen einbezieht und dabei auf digitale Lösungen setzt. So soll die medizinische Versorgung von Multiple Sklerose PatientInnen qualitativ verbessert und zukunftssicher gestaltet werden. Der Knotenpunkt für QPATH4MS ist das Multiple Sklerose Zentrum an der Klinik für Neurologie des Dresdner Uniklinikums mit monatlich rund 1.000 Patienten.
Staatsministerin Petra Köpping überreicht Förderbescheide an die Partner des Versorgungs-Projekts "Pfadgestütztes Qualitätsmanagement in der MS-Versorgung" (QPATH4MS). (Foto: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer)
Ziele
Ziele des Projektes ist es, Patientenpfade einrichtungsübergreifend elektronisch ablegen und koordinieren und diese anhand ausgewählter Qualitätsindikatoren bewerten zu können sowie die PatientInnen in deren Krankheitsprozess aktiv zu integrieren.
Das Wissen über die eigene Erkrankung und damit über die optimalen Behandlungs- und Versorgungsprozesse soll für PatientInnen und deren Angehörige verständlich zugänglich gemacht werden. Dadurch können PatientInnen und Angehörige Leistungen des Gesundheitswesens noch zielgerichteter in Anspruch nehmen, deren Qualität für ihre individuelle Erkrankungssituation besser einschätzen und die Leistungen somit auch selbst managen. Gleichzeitig sollen sich ambulante und stationäre Versorgungsangebote zielgerichtet und effizient steuern lassen. So sollen beispielsweise unnötige stationäre Aufenthalte sowie Mehrfachbehandlungen und -untersuchungen vermieden werden.
Aufbauend auf bereits erfolgreich integrierten digitalen Instrumenten soll der Behandlungsverlauf einrichtungsübergreifend elektronisch abgelegt, strukturiert und sowohl für die ÄrztInnen als auch für die PatientInnen visualisiert werden. Diese Behandlungspfade werden mit Qualitätsindikatoren aus Medizin, Gesundheitsökonomie und Technologie versehen, die jederzeit durch ÄrztInnen und PatientInnen kontrolliert werden können und kontinuierlich anpassbar bleiben.
Insgesamt wird so das Gesundheitswesen entlastet, Kosten werden eingespart und hochwertige Therapien ermöglicht, die dank des Einsatzes von Telemedizin auch
unabhängig vom Wohnort angeboten werden können.
Gefördert durch:
Ansprechpartner: Dr. rer. pol. Hannes Schlieter
Weitere Informationen:
https://www.carusconsilium.de/de/projekte/telemedizin/qpath4ms