Vita
Studium, Forschung, Lehre, internationale Kontakte – „Wissen schafft Brücken“
- Studium der Fächer Deutsch und Geschichte (Große Fakultas) an der Universität Mannheim, 1976-1982
- Wissenschaftliche Assistentin, Hochschuldozentin bzw. Außerplanmäßige Professorin an der Universität Mannheim, 1983 - 2011
- Vertretungs- und Gastprofessuren: Waterloo (CA/1994), Santiago de Compostela (ES/2000), Vancouver (CA/2003), Charlottesville (USA/2006), Trier (2008/09), KIT Karlsruhe (2009-11)
- Professorin für Neuere deutsche Literatur- und Kulturgeschichte mit genderwissenschaftlicher Teilausrichtung an der Technischen Universität Dresden (seit 2011)
- Eingeladene wissenschaftliche Vorträge an inter-/nationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen u.a. in Bamberg, Berlin (FU, HU), Bielefeld, Charlottes-Ville (USA), Columbus (Ohio/USA), Flensburg, Heidelberg (Internationales Wissenschaftszentrum), Düsseldorf, Göttingen, Groningen (NL), Hamburg,Karlsruhe, Kingston (CA), Koblenz, Luxembourg (L), Memphis (USA), Metz (F), Milwaukee (USA), Passau, Potsdam, Rostock, Sheffield (UK), Siegen, Santiago des Compostella (ES), Saarbrücken, St. Gallen/Sils Maria (CH), Trier, Vancouver (CA), Waterloo (CA), Washington (USA), Weimar (Goethe-Gesellschaft)
- Lehrveranstaltungen (alle Typen) an 9 inter-/nationalen Universitäten
- Inter-/nationale Betreuungs- und Prüfungsexpertise auf allen akademischen Levels
- Abgeschlossene Forschungs- und Publikationsprojekte: Qualifikationsschriften (Dissertation: Der Erzähler Fontane. Seine politischen Positionen in den Jahren 1864 – 1898 und ihre ästhetische Vermittlung summa cum laude, 1986; Habilitation: Sophie La Roche. Paradoxien weiblichen Schreibens im 18. Jahrhundert., 1995); 3 Sammelbände (Geschlecht - Literatur - Geschichte, Bd. I-II, 1999 und 2003; Revolution 1848/49, 1999), Grundlagenforschungsprojekt (Werklexikon deutschsprachiger Epik und Dramatik von Autorinnen, 2006), DFG-Tagungsband (Sophie La Roche, 2010), weitere Tagungsbände (GenderGraduateProjects I, 2015; Armut, 2015), ca. 50 Aufsätze und Lexikonbeiträge
Service to the field, Transfer – „Gender-/Bildung verbindet Menschen“
- Akademische Selbstverwaltung (Auswahl): Universität Mannheim: Fakultäts-Gleichstellungsbeauftragte (1992-1998), Senatsdelegierte in Bibliotheksausschuss und Gleichstellungskommission, Vertreterin der Universität Mannheim im Mannheimer FrauenKulturRat (FKR) (Zusammenschluss lokaler Wissenschafts- und
Bildungseinrichtungen mit "best practice"-Prädikat),
Technische Universität Dresden: Studiendekanin der Fakultät SLK (2012-2015), stellvertr. Institutsdirektorin (2012-13), inter-/nationale Gutachtertätigkeit für Projekte, Auslands-/Stipendien, Praktika; Prüfungsausschuss-Vorsitzende, Gründungsmitglied der GenderConceptGroup - Nachwuchsförderung (Auswahl): jährliche publizierte genderwissenschaftliche Nachwuchs-Symposien 1994-1998 (Universität Mannheim), 2013 ff. (TU Dresden)
- Sonstiges (Auswahl): Zahlreiche Vorträge in öffentlich-rechtlichen und privatwirtschaftlichen Kultur- und Bildungseinrichtungen
- Interdisziplinären Vortragsreihe Mannheimer FrauenZimmer (Universität Mannheim/FKR, 2001-2011)
- Geschäftsführung bei Kalliope. Institute for Gender and German Literatures GmbH (Mannheim, 2006-2011)
- Ehrenamtliche Tätigkeiten u.a.: Hilfsfonds-Delegierte von Soroptimist Club International (Club Mannheim); Wissenschaftliche Beirätin (Mannheimer Gründerinnen-Zentrum); Jury-Mitglied zur Vergabe des Schillerpreises der Stadt Mannheim
Forschunsgsprojekt
Forschunsgsprojekt
Der Forschungs- und Lehrfokus an der Professur Neuere Deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft II (NDLK-2) gilt der literarischen Repräsentation genderfizierter Risikokonstruktionen in neuerer deutschsprachiger Literatur von Autoren und Autorinnen seit der Sattelzeit.
Die Polarität von Risiko/Gefahr/Unsicherheit und Sicherheit beherrscht seit geraumer Zeit Debatten und Selbstreflexionen der globalisierten (Welt-)Risikogesellschaften. Der semantisch vieldeutige, wertambivalente und durchaus inflationäre Begriff ‚Risiko‘ ist dabei zum vorherrschenden Deutungsmuster auch alltagsweltlicher und massenkultureller Phänomene geworden, ein seit der Aufklärung nachgerade historisches Transzendental (post-)moderner Verfügbarmachung von Zukunft sowie seinsgebundener Unsicherheit und Ungewissheit.
Als signifikantes Merkmal hochindustrialisierter Gesellschaften wurde es vom wissenschaftlichen Diskurs schon seit längerem identifiziert und problematisiert – sowohl im Bereich der Natur- als auch Sozial- und Geisteswissenschaften. Das Thema ‚Risiko‘ stellt so einen besonders leistungsfähigen interdisziplinären Kommunikator zwischen natur- und kulturwissenschaftlichen Fächern dar. Insbesondere gilt das für kulturalistische Ansätze mit ihrem Verständnis von ‚Risiko‘ als je kulturell geprägtem Konzept und Kulturmuster. Wenig beforscht ist (bei disziplinär unterschiedlichem Stand) die Genderrelevanz des gesamten Themen- und Problemfeldes.
Die besondere, der Genderfizierung des Kulturmusters ‚Risiko‘ geltende Aufmerksamkeit unserer Forschungsarbeit ist der Hypothese geschuldet, dass ‚Risiko‘ auch für die kulturelle Konstruktion und Wahrnehmung von ‚Geschlecht‘ eine zentrale Bedeutung zukommt: Verbindet sich doch die abendländische Geschlechterstereotype mit der Zuschreibung von Risikofreude, Grenzüberschreitung, Wagnis und Fortschrittsorientierung an das ‚männliche‘, Vorsicht, Risikoaversion und Traditionsorientierung hingegen an das ‚weibliche‘ Geschlecht.
Solche genderfizierten Zuschreibungen werden in literarischen Texten verhandelt und gesetzt: Sie werden narrativiert, zu Handlungsskripten geformt, kommuniziert, tradiert und problematisiert. Im Zentrum unserer Arbeit steht so der wesentliche, ästhetisch vermittelte Beitrag, den neuere deutschsprachige Literatur sowohl zu themenzentrierter - etwa technologischer - Risikokommunikation wie auch zur genderfizierten Modellierung, Trainierung, Tradierung und kritischen Reflexion kulturell varianter Risikokonzepte und –mentalitäten geleistet hat und leistet.