Formale Richtlinien für alle schriftlichen Arbeiten
Formalia
Üblich ist die Schriftart Times New Roman in der Schriftgröße 12 Punkt und einem Zeilenabstand 1,5. Die Seitenränder links und rechts betragen 2,5 cm, das Papierformat ist DIN A4. Die Seiten sind zu nummerieren, beginnend mit der Einleitung auf Seite 1. In der Textverarbeitung (Word oder andere) beachten Sie bitte folgende Unterschiede:
- ein Satz ist kein Absatz (überlegter Einsatz der Enter-Taste)
- ein Bindestrich ist kein Gedankenstrich (beim PC: „Strg“ + „-“ auf Nummernblock)
- es gibt einen Unterschied zwischen doppelten und einfachen Anführungsstrichen (letztere: Zitat im Zitat oder Relativierung 'eines' Wortes)
- ein Apostroph ( “ ’ “ = „alt“ + „0146“, auch möglich „Shift“ + „#“) ist nicht das gleiche wie accent aigu ( ´ )
oder ein accent grave ( ` , Taste neben der Löschtaste). (Der Apostroph wird für ausgelassene Buchstaben und für den Genitiv nur bei auslautendem s-Laut im Nominativ verwendet. Den Accent gibt es nur auf Vokalen in Fremdsprachen oder Fremdworten, er kann nicht allein stehen)
- beobachten Sie auch die Eigenwilligkeiten der Autokorrektur-Funktion von Word.
Rechtschreibung: Eine Selbstverständlichkeit. Auch die neue Rechtschreibung sieht übrigens Kommaregeln vor, Kommata helfen außerdem beim Lesen, wenn sie an der richtigen Stelle stehen. Zur Grammatik: Da in fast allen Hausarbeiten fremde Aussagen referiert werden, ist es erforderlich, die indirekte Rede korrekt bilden zu können (Konjunktiv I, nicht Konjunktiv II. Bsp. gebe/gäbe, liege/läge etc.). Sie muss nicht zwangsläufig verwendet werden, aber wenn man sie verwendet – dann bitte richtig.
Deckblatt: Auf dem Deckblatt, das nicht in die Seitenzählung eingeht, müssen folgende Angaben stehen: Universität, Studiengang, Modul, Seminarleiter/in, Semester, in dem die Veranstaltung stattgefunden hat, Art und Titel der Veranstaltung, Titel der Arbeit, Name des Verfassers/der Verfasserin, E-Mail, Semesterzahl, Datum der Abgabe.
Inhaltsverzeichnis: Es findet sich auf der dem Deckblatt folgenden Seite und geht ebenfalls nicht in die Seitenzählung ein. Hier stehen unter der Überschrift „Inhalt“ die Bezeichnungen der einzelnen Kapitel der Arbeit. Rechtsbündig wird jeweils die Seite angegeben, auf der das Kapitel beginnt. Sollte die Gliederung auch Unterkapitel umfassen, so sind diese auch aufzuführen.
Gliederung: Allgemein ist es sinnvoll, Einleitung, Hauptteil und Schluss zu unterscheiden (nicht bei Essays, s.o.), wobei der Hauptteil nochmals unterteilt ist. Aus der Gliederung der Arbeit lässt sich im Idealfall auf einen Blick der Argumentationsgang der Arbeit ablesen. Die Ausarbeitung der Gliederung ist deshalb ein sehr wichtiger Teil des Schreibprozesses, denn aus ihr wird ersichtlich, wie die bearbeitete Literatur in einen eigenständigen Argumentationsgang eingeordnet wird. Ein Gliederungskonzept ist die ideale Grundlage für eine Vorbesprechung.
In der Einleitung wird die Fragestellung der Arbeit formuliert: Der Leser/die Leserin wird informiert, worum es in der Arbeit geht und welche Vorgehensweise gewählt wird. Ein kurzer Ausblick auf den Argumentationsgang der Kapitel ist sinnvoll. Im Schreibprozess ist es sinnvoll, nach einer ersten Phase der Literaturdurchsicht eine provisorische Einleitung zu formulieren, um das Ziel der Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren. Diese sollte nach Fertigstellung des Hauptteils noch einmal überarbeitet werden, um den dabei gemachten Erkenntnissen Rechnung zu tragen und den Leser/die Leserin auf den fertigen Hauptteil vorzubereiten. Im Allgemeinen ist die Einleitung ein bis zwei Seiten lang.
Der Hauptteil ist das Zentrum der Arbeit und besteht meist aus mehreren Kapiteln (ein „Oberkapitel“ namens „Hauptteil“ ist unnötig). Hier wird die Argumentation durchgeführt. Die Kapitel sollten nicht zu kurz sein, denn Abschnitte, die kürzer als zwei Seiten sind, haben oft den Nachteil, dass sie Sachverhalte eher stichwortartig benennen, ohne sie in die eigene Argumentation zu integrieren. Bei einem Umfang von ca. 15-20 Seiten sind erfahrungsgemäß etwa drei bis vier Kapitel sinnvoll. Wichtig ist der „rote Faden“, der die einzelnen Teile zusammenhält. Beim Übergang von einem zum anderen Kapitel sollte dem Leser/der Leserin klar sein, warum nun gerade dieses Kapitel folgt.
Der Schlussteil fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und nimmt insofern kurz Bezug auf die Ergebnisse jedes Kapitels sowie auf die in der Einleitung formulierte Fragestellung. Der Schlussteil ist auch der Ort, wo Sie eigene Bewertungen der vorher dargestellten Positionen vornehmen können oder die Ergebnisse Ihrer Arbeit auf allgemeinere, in der Arbeit selbst nicht erörterte Sachverhalte beziehen können. Dort kann man z.B. mögliche Folgefragen stellen, die sich aus den Ergebnissen der Arbeit ergeben, für die aber kein Platz war. Für den Schlussteil sollte man etwa 2-3 Seiten rechnen.
Im obligatorischen Literaturverzeichnis müssen alle verwendeten Aufsätze und Bücher mit vollständigen Literaturangaben und in alphabetischer Reihenfolge (Nachname der Autoren) stehen. Es gelten die Regeln wissenschaftlichen Zitierens.
Falls Internetquellen (mit der nötigen Vorsicht) verwendet werden, muss die vollständige url der zitierten Seite (nicht nur z.B. www.uni-sowieso.de, sondern www.uni-sowieso.de/philfak/sowi/mueller-statement.pdf) erscheinen sowie das Datum des Zugriffs. Falls im Internet verfügbare Texte zitiert werden, die auch in gedruckter Form vorliegen, so ist dieser der Vorzug zu geben (bei Zeitungsartikeln etwa: Autor oder Kürzel, Titel des Artikels, in: Frankfurter Rundschau, 17.11.2005, S. 3). Wie bei gedruckter Literatur muss zwischen nichtwissenschaftlicher und wissenschaftlicher Literatur unterschieden werden. Bei wissenschaftlichen Zeitschriftenaufsätzen, die Sie in elektronischer Form aus Datenbanken entnehmen, wird, wenn vorhanden, die gedruckte Form zitiert, in den meisten Fällen sieht diese genauso aus (inkl. Seitenzählung). Dabei handelt es sich dann nicht um Internetquellen, sondern um (meist beschränkt) elektronisch zugängliche Werke. Anderes gilt für wissenschaftliche Online-Zeitschriften, die kostenlos zugänglich sind, sich aber durch eine Redaktion, Herausgeber und eine Qualitätskontrolle von privaten und kommerziellen Internetseiten unterscheiden. Hier ist in aller Regel eine Zitierempfehlung angegeben, an der man sich orientieren kann.
Generell muss man bei Internetquellen bedenken, dass jeder im Prinzip alles ins Netz stellen kann. Im Internet fehlen also oft die Qualitätskontrollen, die z.B. bei Zeitschriften, Verlagen oder wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten (ob elektronisch oder auf Papier) zum Tragen kommen. Mit ein wenig Erfahrung kann man interessante Funde im Netz machen und diese auch verwenden, aber ohne eine klare Vorstellung von dem, wonach man sucht, und vom Kontext, in dem das steht, was man findet, kann man auch auf zahllose unseriöse Angebote hereinfallen. Auch die Nennung wissenschaftlicher Qualifikationen oder akademischer Grade auf privaten Seiten muss nichts besagen, wenn z.B. diese Qualifikation in einem ganz anderen Sachgebiet erworben wurde oder nur behauptet ist. Deshalb Vorsicht! Auch Wikipedia ist nicht ohne weiteres zitierfähig, da manche Artikel von wechselhafter und unterschiedlicher Qualität sind. Es gibt sehr gute Artikel und schlechte, solche mit irrelavanten Informationen und sogar fehlerhafte. Auch wenn Wikipedia inzwischen viele sehr gute Einträge hat, es hat den Anspruch, eine Enzyklopädie zu sein und kann deshalb (wie andere Enzyklopädien auch) in einer wissenschaftlichen Argumentation nicht ohne weiteres als Beleg für wissenschaftliche Argumente oder Sachverhalte herangezogen werden. Als erster Zugang zu einem Thema ist Wikipedia oft praktisch, aber meist viel zu allgemein für die Zwecke eines Belegs in einer Hausarbeit.