Pausen machen
Um was es in dieser Folge geht:
Sie haben es wahrscheinlich schon gemerkt, wir wehren uns immer ein bisschen gegen die Vorstellung, Didaktik sei so etwas Ähnliches – oder sogar das gleiche – wie Methodik. Didaktik ist nach unserer Vorstellung viel mehr als das. In der Didaktik geht es nämlich um sämtliche Grundfragen der Vermittlung. Trotzdem finden Sie in unserer Abendschule keine oder nur sehr wenige Anleitungen zu klassischen Vermittlungsmethoden. In unserem Stück WARUM DIDAKTIK NICHT METHODIK IST UND METHODEN AUCH NICHT ALLES werden immerhin viele klassische Methoden kurz angesprochen. Wir glauben aber es gibt genug Anleitungen für die Klassiker. Wir legen unseren Schwerpunkt in dieser Methodenkollektion deshalb ein bisschen anders. Schräger. Ungewöhnlicher. Und zwar auf methodische Herausforderungen, die oft eher im Schatten stehen. Hier wollen wir uns in diesem Sinne mit den Pausen beschäftigen.
Jedes Bildungsangebot hat Pausen. So neu und besonders sind die also gar nicht. Sie sind vielmehr so selbstverständlich, dass sie in den Planungen oft übersehen werden. Dabei wissen wir alle aus eigener Erfahrung, dass Pausen wichtig sind. Zu manchen Veranstaltungen gehen wir nur wegen der Pausen, weil wir da bestimmte Leute treffen, uns austauschen können, Neuigkeiten erfahren oder gesehen werden wollen.
Bevor es losgeht:
Diese Episode der Abendschule ist wie die meisten ungefähr 30 Minuten lang. Sie ist fragengeleitet und regt Sie dazu an, Ihr eigenes Methodenrepertoire zu überdenken.
Die zentrale Frage ist:
Es ist merkwürdig: Obwohl alle Pausen schätzen, gibt es bislang keine Pausendidaktik. Keine spezifischen Hinweise zu ihrer Gestaltung. Das wollen wir jetzt ändern. Wir wollen uns in diesem Stück mit der Frage beschäftigen, was eine gute Pause ausmacht und was das mit den Bildungsveranstaltungen um sie herum zu tun hat. Aber sehen Sie selbst.
Wer spricht?
Die Autorin und Sprecherin in dieser Folge ist Prof. Dr. Anja Besand, die Direktorin der John-Dewey-Forschungsstelle und Inhaberin der Professur für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden. Mehr zur Person erfahren Sie hier.
Vertiefungsliteratur
Autorengrupe Fachdidaktik (2016): Wie begründe ich Methoden?, in: Was ist gute politische Bildung, Schwalbach/ Ts., S. 132-142.
Besand, Anja (2022): Von Zielgruppen zu Formaten und Räumen. Oder: Warum wir in der politischen Bildung nicht so sehr auf Zielgruppen fixiert sein sollten, in: Außerschulische Bildung. Zeitschrift der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung 3/2022, online hier verfügbar.
Friedrich, Uwe (2017): Die schönsten Pausen der Musikgeschichte, Deutschlandfunk Kultur, online hier verfügbar.
Selbstüberprüfungsaufgaben
Frage 1:
Entwickeln Sie vor dem Hintergrund der im Stück vorgestellten Qualitätskriterien ein Pausenkonzept für eine Bildungsveranstaltung Ihrer Wahl. Skizzieren Sie kurz die Veranstaltung, Ihr Pausenkonzept und begründen Sie, warum Sie bestimmte Kriterien in den Vordergrund genommen haben.
Frage 2:
Wie würden Sie das Verhältnis von Didaktik und Methodik beschreiben und in welcher Weise gehen didaktische Fragen über methodische Fragen hinaus?
Frage 3:
Beschreiben Sie die schönste Pause, die Sie in einer Bildungsveranstaltung bisher miterlebt haben und begründen Sie, warum diese Pause für Sie so wichtig war.
Frage 4:
Im Pause-machen-Stück der Abendschule werden acht Kriterien genannt, die helfen sollen Pausen produktiver für die politische Bildung zu machen. Fallen Ihnen weitere ein? Stellen Sie diese kurz vor und begründen Sie, warum auch diese Punkte für die politische Bildung oder die demokratische Arbeit wichtig sind.