Was politische Bildung ist oder sein könnte
Um was geht es in dieser Folge?
In diesem ersten inhaltlichen Stück der Abendschule geht es um eine erste Annäherung an unseren Gegenstand: die politische Bildung. Im Mittelpunkt des Beitrags steht dabei die These, dass bei der Gestaltung von (politischen) Bildungsangeboten die erziehungsbiographischen Erfahrungen der Bildungsverantwortlichen eine wirklich große Rolle spielen. Für die Aktiven im Feld der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung stellt sich damit die Frage, welche Vorerfahrungen sie in ihrer professionellen Tätigkeit mit einbringen und welche Weichenstellung ihre Angebote dadurch erfahren.
Bevor es losgeht:
Die Folge ist mit ca. 35 Min. eine durchschnittlich lange Abendschulfolge. Sie ist dialogisch angelegt und lebt davon, Reflexionsprozesse anzustoßen. Deshalb werden in dieser Folge mehr Fragen als Antworten sichtbar.
Die zentrale Frage ist dabei:
Wie kann es uns gelingen, Bildungsprozesse für Menschen vorzubereiten und zu planen, die völlig anders sind als wir selbst?
Wer spricht?
Die Autorin und Sprecherin in dieser Folge ist Prof. Dr. Anja Besand, die Direktorin der John-Dewey-Forschungsstelle und Inhaberin der Professur für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden. Mehr zur Person erfahren Sie hier.
Wir wünschen Ihnen viel Freude damit und sind gespannt auf Rückmeldungen.
Literatur zur Vertiefung:
Autorengruppe Fachdidaktik (2016): Was ist gute politische Bildung, Schwalbach.
Besand, Anja (2009): 12 Jahre Berufserfahrung – die besondere Situation des Lehramtsstudiums als Herausforderung für die fachdidaktische Ausbildung. In: Sowi-Online. Journal für Sozialwissenschaften, Heft Ausbildungsdidaktiken, S. 46-56.
Besand, Anja (2009): Politik - Nein Danke. Probleme mit der Sichtbarkeit der Politik. In: Oberreuter, Heinrich (Hrsg.): Standortbestimmung politische Bildung, Schwalbach, S. 253-266.
Besand, Anja (2016): Zum Verhältnis von Emotionalität und Professionalität in der politischen Bildung. In: Heinrich Böll Stiftung (Hrsg.): Ideologien der Ungleichwertigkeit, Berlin, S. 77-83.
Gruschka, Andreas (2002): Didaktik. Das Kreuz mit der Vermittlung, Weilerswist.
Selbstüberprüfungsaufgaben
Für die Nutzer:innen der Abendschule stellen wir zu jeder Lecture Selbstüberprüfungsaufgaben bereit. Diese Aufgaben können dazu dienen, den Beitrag noch einmal zu überdenken, gedanklich zu vertiefen oder - falls Sie ein Weiterbildungszertifikat erwerben wollen - sich auf die Klausur zum Kurs vorzubereiten.
Frage 1: Beschreiben Sie mit Blick auf Ihre eigene Bildungsbiographie, unter welchen Bedingungen Sie am besten lernen. Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus, wenn Sie an Ihre Tätigkeit in der politischen Bildung/Demokratiearbeit denken und wie fördern Sie Adressat:innen, die ganz anders sind als Sie?
Frage 2: Inwiefern hat sich Ihre Vorstellung davon, was politische Bildung ist, verändert, seit Sie in diesem Bereich tätig sind? Welche Vorstellungen hatten Sie zu Beginn Ihrer Tätigkeit und welche Aspekte dieses Konzeptes mussten Sie über Bord werfen?
Frage 3: Inwiefern unterscheiden sich die Ansprüche an Bildungsangebote der Menschen (Zielgruppen), mit denen Sie in Projekten zusammenarbeiten, von denen, die Sie selbst (früher) an Bildungsangebote hatten (oder haben)? Wie gehen Sie mit dieser Differenz um?
Frage 4: Wenn Sie für Ihre Vorstellungen davon, was politische Bildung ist oder sein könnte und damit auch Ihre eigene Tätigkeit in diesem Bereich, eine Metapher finden sollten: welche würden Sie wählen? Bitte begründen Sie Ihre Wahl!
Die Selbstüberprüfungsaufgaben sind als Reflexionsangebote zu verstehen und prüfen im Regelfall keine Wissenbestände. Sie sind immer stark auf die entsprechende Lecture bezogen und unterscheiden sich deshalb stark.