Sommersemester 2021
Prof. Dr. Sabine Müller-Mall | Vorlesung: Rechtsphilosophie Dienstag (5) 14:50-16:20, Online |
Prof. Dr. Sabine Müller-Mall | Seminar: Kelsen: Reine Rechtslehre (1. Auflage 1934) Dienstag (6) 16:40-18:10, Online |
Prof. Dr. Sabine Müller-Mall |
Oberseminar: |
Prof. Dr. Sabine Müller-Mall | Seminar: Verfassungstheorien der Gegenwart Mittwoch (3) 11:10-12:40 Uhr, Online |
Dr. Kolja Möller | Seminar: Gesellschaft und politisches System Dienstag (3) 11:10-12:40 Uhr, Online |
Johannes Haaf, M.A. | Seminar: Foucault und die Grundbegriffe des Politischen Montag (5) 14:50-16:20 Uhr, Online |
Johannes Haaf, M.A. | Seminar: Konstitutioneller Pluralismus Dienstag (4) 13:00-14:30 Uhr, Online |
Vorlesung: Rechtsphilosophie
Prof. Dr. Sabine Müller-Mall
Dienstag (5), 14:50-16:20 Uhr, Online
Die Vorlesung bietet eine systematische Einführung in zentrale Begriffe, Probleme und Fragestellungen der Rechtsphilosophie. Entlang der Frage „Was ist Recht?“ werden verschiedene Perspektiven entwickelt, die einführende Betrachtungen zum Begriff des Rechts, zur Praxis des Rechts und zur Kritik des Recht ermöglichen.
Die Veranstaltung wird im SS 2021 digital unterrichtet. Wesentliche Formate bilden Podcasts und synchrone Diskussionssitzungen per Videokonferenz.
Die Veranstaltung wird am Institut für Philosophie angeboten. Studierende aus den politikwissenschaftlichen Studiengängen sind ebenfalls herzlich willkommen.
Prüfungsleistungen für Studierende des Instituts für Philosophie lassen sich im KVV finden. Siehe hier.
Seminar: Kelsen: Reine Rechtslehre (1. Auflage 1934)
Prof. Dr. Sabine Müller-Mall
Dienstag (6) 16:40-18:10 Uhr, Online
Das (digitale) Seminar beschäftigt sich mit der grundlegenden Schrift „Reine Rechtslehre“ von Hans Kelsen (1. Auflage) und behandelt damit einen zentralen und zugleich äußerst umstrittenen rechtsphilosophischen Entwurf des 20. Jahrhunderts. Die „Reine Rechtslehre“ unternimmt eine konsequente Unterscheidung von Recht und Moral sowie von Norm und Faktum. Auf diese Weise wollte Kelsen eine einerseits ideologiefreie und andererseits den Eigengesetzlichkeiten des Gegenstands entsprechende Theorie des Rechts vorlegen. Das Seminar bietet anhand der gemeinsamen Lektüre gleichzeitig eine Einführung in grundlegende Fragen der Rechtsphilosophie des 20. Jahrhunderts.
Die Veranstaltung wird am Institut für Philosophie angeboten. Studierende aus den politikwissenschaftlichen Studiengängen sind ebenfalls herzlich willkommen.
Prüfungsleistungen für Studierende des Instituts für Philosophie lassen sich im KVV finden. Siehe hier.
Oberseminar: Rechts- und Verfassungstheorie
Prof. Dr. Sabine Müller-Mall
Dienstag (7) 18:30-20:00 Uhr, Online
Das Oberseminar bildet einen Ort akademischer Diskussion zu aktuellen Themen aus dem Bereich der Rechts- und Verfassungstheorie. Interessierte Studierende, Doktorand*innen und Postdocs sind herzlich eingeladen, teilzunehmen - um Anmeldung wird gebeten (bitte wenden Sie sich an Herrn Johannes Haaf, M.A. (johannes.haaf@tu-dresden.de)).
Studierende, die planen, ihre Bachelor- oder Masterarbeit an der Professur für Rechts- und Verfassungstheorie zu schreiben, sollten regelmäßig am Oberseminar teilnehmen und ihre Vorhaben dort vorstellen. Auch die Verteidigungen von Abschlussarbeiten finden im Rahmen des Oberseminars statt. Bitte beachten Sie hinsichtlich der einzelnen Termine und Gastvorträge die Ankündigungen auf der Internetseite der Professur.
Seminar: Verfassungstheorien der Gegenwart
(POL-WO-Forschung, PHIL-PV-THEO-2)
Prof. Dr. Sabine Müller-Mall
Mittwoch (3) 11:10-12:40 Uhr, Online
Die Verfassungstheorie der Gegenwart muss sich neuen Herausforderungen stellen: Transnationalisierung, autoritäre Verschiebungen und populistische Herausforderungen verändern nicht nur die Konturen von Verfassungsstaaten, sondern formieren die Art und Weise, wie wir Verfassung verstehen und beschreiben können, grundlegend. Um diese Entwicklung theoretisch zu erschließen, nimmt das Seminar gegenwärtige und überwiegend internationale Theorien der Verfassung in den Blick. Wir werden Ansätze wie Constitutional Pluralism, Authoritarian Constitutionalism, Transformative Constitutionalism oder Societal Constitutionalism untersuchen und diskutieren und auf diese Weise gleichzeitig einen Überblick über die aktuelle Verfassungstheorie gewinnen.
Die Bereitschaft zu eingehender Lektüre, überwiegend in englischer Sprache, wird vorausgesetzt. Das Seminar findet digital und überwiegend asynchron statt. Die Prüfungsleistung kann in Form der Abgabe mehrere schriftlicher Essays erbracht werden.
Seminar: Gesellschaft und politisches System
(POL-WO-Forschung, PHIL-PV-THEO-2)
Dr. Kolja Möller
Dienstag (3) 11:10-12:40 Uhr, Online
An das politische System der demokratischen Gesellschaft werden konkurrierende Anforderungen gestellt: Einerseits soll es die „Gesellschaft“ im Rahmen allgemeiner Gesetzgebung politisch gestalten, verändern oder sogar transformieren. Andererseits steht das politische System jedoch neben anderen gesellschaftlichen Sphären wie der Wirtschaft, der Wissenschaft oder dem Recht. Als Teil einer komplexen Gesellschaft soll es sich folglich „responsiv“ verhalten, indem es gesellschaftliche Entwicklungen eher nachvollzieht und stabilisiert oder soziale Konfliktlagen abbildet und bearbeitet – ohne sich jedoch zum Steuerungszentrum für die gesamte Gesellschaft zu erklären. Aus dieser Beobachtung resultieren eine Reihe an Fragestellungen: Wie stehen Politik und Gesellschaft zueinander? Wie weit können und dürfen Steuerungsansprüche reichen, wo stoßen sie an Grenzen? Welche Übersetzungsprobleme und Verzerrungen treten auf, wenn gesellschaftliche Konflikte in „die Politik“ überführt und dort „entschieden“ werden? Kann es überhaupt eine Politik geben, die nicht vom „Ganzen“ her angelegt ist? Und was bedeutet das für unsere Vorstellung von Demokratie? Das Seminar geht klassischen Positionen in der Geschichte der Verfassungs- und Sozialtheorie nach, die diese Problemlagen behandeln. Im Mittelpunkt stehen Texte von Georg W. F. Hegel, Karl Marx, Max Weber und Niklas Luhmann. Für die Teilnahme am Seminar sind intellektuelles Interesse und Lesebereitschaft erforderlich.
Seminar: Foucault und die Grundbegriffe des Politischen
(POL-WO-Forschung, PHIL-PV-THEO-2, BA-IB-EF)
Johannes Haaf, M.A.
Montag (5) 14:50-16:20 Uhr, Online
Der französische Historiker und Philosoph Michel Foucault bildet seit vielen Jahren einen wichtigen Referenzrahmen der sozial- und geisteswissenschaftlichen Diskussionen um die „Geschichte der Gegenwart“. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit dessen Überlegungen aus politiktheoretischer Perspektive und debattieren, wie sich mit Foucault einige der Grundbegriffe des Politischen auf andere Weise verstehen lassen. Darunter fallen Staat, Macht und Regierung ebenso wie Diskurs, Kritik oder Subjekt. Wir befassen uns in diesem Zuge auch mit dem Begriff der Biopolitik, setzen uns mit Foucaults Analyse der Menschenrechte auseinander und diskutieren den Unterschied liberaler und neoliberaler Regierungspraktiken. Das Seminar stellt somit einerseits eine auf der Lektüre von Primärtexten aufbauende Einführung in die Schriften und maßgeblichen Thesen von Foucault dar, und reflektiert davon ausgehend andererseits die Möglichkeiten (und etwaigen Grenzen) einer Inanspruchnahme Foucaults für die Fragestellungen der politischen Theorie.
Literatur: Philip Sarasin (2020), Michel Foucault zur Einführung, Hamburg: Junius (7.,
überarbeitete Aufl.)
Seminar: Konstitutioneller Pluralismus
(POL-WO-Forschung, PHIL-PV-THEO-2, BA-IB-EF)
Johannes Haaf, M.A.
Dienstag (5) 13:00-14:30 Uhr, Online
‚Konstitutioneller Pluralismus’ dient als ein produktiver Sammelbegriff, um die Prozesse
der Verfassungsbildung jenseits des Staates zu beschreiben und zu evaluieren. Ursprünglich im Kontext der Europäischen Union entwickelt, werden unter diesem Begriff in den letzten Jahren die Koexistenz, Konkurrenz und Vermittlung einer Vielzahl von Verfassungsstrukturen und -normen debattiert. Dazu gehört die anhaltende Diskussion um die Fragmentierung oder Konstitutionalisierung des Völkerrechts ebenso wie die Auseinandersetzung mit der Theorie des gesellschaftlichen Konstitutionalismus und der Herausbildung von transnationalen Privatregimes, die Verfahren der Rechtsetzung und Verfassungsbildung beinahe vollständig vom Staat entkoppeln. Wir befassen uns in dem Seminar mit den unterschiedlichen Stationen und Strängen der verfassungs- und demokratietheoretischen Debatte um einen konstitutionellen Pluralismus, und gehen dabei dem analytischen Potential und der normativen Bewertung der Vervielfältigung der Orte, Formen und Subjekte des Konstitutionellen auf den Grund.
Literatur:
Neil Walker (2002), „The Idea of Constitutional Pluralism“, in: The Modern Law Review
65:3.