Sommersemster 2017
Prof. Dr. Sabine Müller-Mall |
Seminar: Äußerungsfreiheiten und Demokratie |
Prof. Dr. Sabine Müller-Mall |
Forschungskolloquium Professur f. Rechts- u. Verfassungstheorie |
Johannes Haaf, M.A. |
Seminar: Politische Philosophie der Menschenrechte |
Benjamin Behschnitt, M.A. |
Planspiel BREXIT |
Benjamin Behschnitt, M.A. |
Workshop „Aktuelle Stunde“ zu den internationalen Beziehungen |
Seminar: Äußerungsfreiheiten und Demokratie Meinungs- und Pressefreiheit, aber auch die Kunstfreiheit bilden zentrale Elemente demokratischer Verfassungen. Sie schützen und ermöglichen öffentliche Diskurse, politische Willensbildung und damit demokratische Teilhabe. Angesichts wachsender technischer (digitaler) Möglichkeiten, sich zu äußern, Öffentlichkeiten zu erzeugen und daran teilzuhaben, geraten nun ausgerechnet diese Äußerungsfreiheiten in eine Krise: Hasskommentare im Internet, Leaking und Whistleblowing, aber auch Karikaturen, Satirevideos oder politische Kunstaktionen stellen Herausforderungen für die Freiheit, sich zu äußern, dar. Müssen unter digitalen Bedingungen die Grenzen dieser Freiheit neu gezogen werden? In welchem Verhältnis stehen Äußerungsfreiheiten und Demokratie? Was darf Kunst? Mit solchen und ähnlichen Fragen, die das konstitutive, aber auch spannungsvolle Verhältnis von Äußerungsfreiheiten und Demokratie ausloten, wird sich das Seminar anhand von Fallbeispielen beschäftigen. |
Forschungskolloquium Professur f. Rechts- u. Verfassungstheorie Das Forschungskolloquium bildet einen Ort akademischer Diskussion zu aktuellen Themen aus dem Bereich der Rechts- und Verfassungstheorie. Insbesondere dient es zur Vorstellung, kritischen Begleitung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten. Interessierte Studierende, Doktorand*innen und Postdocs sind herzlich eingeladen, teilzunehmen – um Anmeldung wird gebeten (bitte wenden Sie sich an Herrn Benjamin Behschnitt: ). Studierende, die planen, ihre Bachelor- oder Masterarbeit an der Professur für Rechts- und Verfassungstheorie zu schreiben, sollten regelmäßig am Kolloquium teilnehmen und ihre Vorhaben dort vorstellen. Auch die Verteidigungen von Abschlussarbeiten finden im Kolloquium statt. Bitte beachten Sie hinsichtlich der einzelnen Termine und Gastvorträge die Ankündigungen auf der Internetseite der Professur. |
Seminar: Politische Philosophie der Menschenrechte Einer berühmten Wendung Jürgen Habermas’ zufolge charakterisiert die Menschenrechte ein „Janusgesicht“, das zugleich der Moral und der politisch-rechtlichen Ordnung zugewandt ist. Diese doppelte Position soll zunächst im Sinne einer Einführung in die politische Theorie und Philosophie der Menschenrechte fruchtbar gemacht werden. Wie werden Menschenrechte begründet? Worin besteht ihre Funktion? Wie lässt sich ihr Inhalt identifizieren? Und was ‚sind’ Menschenrechte überhaupt? Daran anschließend widmet sich das Seminar einer aktuellen Debatte um die Rechtfertigung der Menschenrechte, die diesen Doppelcharakter gewissermaßen radikalisiert und insbesondere in der anglo-amerikanischen politischen Philosophie hohe Wellen geschlagen hat: Hierbei werden moralisch-naturrechtliche Perspektiven auf die Menschenrechte zusehends mit sog. praktischen Konzeptionen konfrontiert, die nicht auf die unveräußerlichen Rechte des Menschen, sondern auf die Rolle der Menschenrechte in der (internationalen) politischen Praxis fokussieren und damit unser begriffliches Vorverständnis vom Wesen dieser Rechte herausfordern. Über eine grundlegende Einführung hinaus ist es das Ziel des Seminars, diese weitreichende Auseinandersetzung um das angemessene Verständnis der Menschenrechte auf der Basis prominenter Beiträge argumentativ nachzuvollziehen und kritisch zu diskutieren. Einen sehr guten Einstieg bieten Christoph Menke & Arnd Pollmann, Philosophie der Menschenrechte zur Einführung, Hamburg: Junius (3. Aufl., 2012). |
Planspiel BREXIT Kaum für möglich gehalten, nun Wirklichkeit: Seit März 2017 befindet sich Großbritannien nach Artikel 50 EUV in Ausstiegsverhandlungen aus der Europäischen Union. In einem Planspiel nehmen sich Studierende dieser hochaktuellen Thematik auf innovative und kreative Weise an. Hierzu lernen die Teilnehmenden das Format Planspiel kennen und verstehen. Sie gewinnen fachlich-fundierte Einblicke in die Brexit-Thematik, wenden diese in einer Verhandlungssituation an, analysieren und bewerten deren Komplexität, und zeigen im Diskurs plausible Lösungsansätze/ -szenarien auf. Gefragt sind Fachkenntnisse zum Brexit, prozessorientiert-strategisches Denken, Geschick in der Verhandlungsführung bei heterogenen Interessenlagen sowie diplomatisch-kommunikatives Vermögen, seiner ausgearbeiteten Position Ausdruck zu verleihen. Präsenztermine Auftakt: Mittwoch, 12.04.2017, 16:40 Uhr, VMB/E02/U Rollenfindung: Mittwoch, 03.05.2017, 14:50 Uhr, HSZ/E01 Expertenkonsultationen: 24. Kalenderwoche 2017 Verhandlungsgipfel: Samstag, 01.07.2017, ganztägig |
Workshop „Aktuelle Stunde“ zu den internationalen Beziehungen Ziel der Veranstaltung ist es, tagesaktuelle Ereignisse im Bereich der internationalen Beziehungen aus politik-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive zu analysieren und zu bewerten. Da nur wenig Zeit zur Vorbereitung besteht, werden keine fundierten wissenschaftlichen Ausarbeitungen und Lösungen erwartet. Vielmehr geht es um einen Problemaufriss aus der Sicht der einzelnen Disziplinen und eine erste Bewertung. Der Workshop ist damit eine praxisbezogene und zugleich wissenschaftliche Veranstaltung, die zeigt, welchen Nutzen wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis haben. Der interdisziplinäre Lerneffekt besteht darin zu sehen, die verschiedenen Blickwinkel der drei Disziplinen auf ein Ereignis und deren unterschiedliche Ansatzpunkte des Erkenntnisinteresses kennenzulernen; im Idealfall ergänzen und befruchten sich die fachwissenschaftlichen Analysen wechselseitig. |