Wintersemester 2020/2021
Philipp Buchallik, M.A. | Seminar: Herausforderungen für die Meinungsfreiheit im Internet im Angesicht invektiver Konstellationen Dienstag (3) 11:10-12:40 Uhr, Hybrid |
Johannes Haaf, M.A. | Seminar: Theorien der Macht Dienstag (4) 13:00-14:30 Uhr, Digital |
Johannes Haaf, M.A. | Projektseminar: Theorie und Praxis der Menschenrechte Mittwoch (5) 14:50-16:20 Uhr, Digital |
Ann-Kathrin Koster, M.A. | Proseminar: Einführung in das Studium der Politischen Theorie Donnerstag (3) 11:10-12:40 Uhr, Digital |
Jan-Philipp Kruse, M.A. | Seminar: Theorien der Öffentlichkeit und ihre (aktuellen) Probleme Dienstag (5) 14:50-16:20 Uhr, Digital |
Dr. Luise K. Müller | Proseminar: Einführung in das Studium der Politischen Theorie Donnerstag (2) 9:20-10:50 Uhr, Digital |
Seminar: Herausforderungen für die Meinungsfreiheit im Internet im Angesicht invektiver Konstellationen
(POL-WO-Forschung)
Philipp Buchallik, M.A.
Dienstag (3) 11:10-12:40 Uhr, Hybrid
Debatten um die Freiheit der Meinungsäußerung sind allgegenwärtig. Die Meinungsfreiheit des Grundgesetzes hat eine zweifache Bedeutung. So dient sie sowohl dem individuellen Interesse als auch der Demokratie insgesamt. So werden individuelle Meinungsäußerungen und auch das Recht, sich an der öffentlichen Meinungsbildung zu beteiligen, geschützt. Hinzu tritt das Recht sich zu informieren. Das Internet und die damit verbundenen Infrastrukturen haben für die aktive und passive und auch für die individuelle sowie gesellschaftliche Rolle des Grundrechts auf Meinungsäußerung eine wichtige Bedeutung. Insbesondere die digitalen Plattformen sind Orte an denen Meinungen geäußert werden und aufeinanderprallen. Invektive (herabsetzende) Konstellationen, wie Cybermobbing, Doxing, Trolling, Fake News etc., sind dabei ein hervorstechendes Kennzeichen des Plattforminternets. Diese „Exzesse“ der Meinungsfreiheit fordern ihre verfassungsrechtliche Stellung, genau wie ihre politischen und gesellschaftlichen Funktionen heraus. Das Seminar nimmt Herausforderungen in den Blick, die invektive Konstellationen für dieFreiheit der Meinungsäußerung im Internet stellen. Dafür werden im ersten Teil des Seminars grundsätzliche Themen bearbeitet: Die Meinungsäußerungsfreiheit aus Artikel 5 des Grundgesetzes und die Äußerungsfreiheiten des ersten Zusatzartikels der Verfassung der Vereinigten Staaten betrachtet, denn die digitalen Plattformen sind stark durch die US-amerikanischen Vorstellungen von Meinungsfreiheit geprägt; die digitalen Infrastrukturen der Meinungsäußerung („Plattformisierung des Internets“); Besonderheiten digitaler Öffentlichkeit(en); und Invektivität als Merkmal des Plattforminternets.Im zweiten Teil des Seminars werden einzelne Herausforderungen bzw. invektive Konstellationen näher betrachtet. D.h. es werden Phänomene wie Fake News, Shitstorms, Trolling oder Doxing auch anhand einzelner Fälle diskutiert.Im dritten Teil des Seminars wird mit Sitzungen zu staatlicher und privater Regulierung von Meinungsäußerungen im Internet ein möglicher Umgang mit invektiven Konstellationen im Internet diskutiert.
Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar, ist die Bereitschaft zu regelmäßiger Lektüre, auch in englischer Sprache und zu aktiver Beteiligung. Ein Seminarplan und eine Literaturübersicht wird in der ersten Seminarsitzung zur Verfügung gestellt. Über mögliche Prüfungsleistungen wird ebenfalls am ersten Termin informiert, eine Klausur wird nicht angeboten.
Das Seminar wird, so es die aktuellen Infektionsschutzmaßnahmen zulassen, im Wechsel Präsenz/Zoom stattfinden. Ein Hygienekonzept liegt vor und wird den Teilnehmer*innen vor der ersten Sitzung über OPAL zur Verfügung gestellt.
Die Anmeldung zum Seminar erfolgt vom 19.-30.10. über OPAL. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 15 begrenzt.
Seminar: Theorien der Macht
(POL-WO-Forschung, PHF-SEMS-GK-07, PHF-SEGY-GK-07, PHF-SEBS-GK-07, PHIL-PV-THEO-2)
Johannes Haaf, M.A.
Dienstag (4) 13:00-14:30 Uhr, Digital
Das Seminar beschäftigt sich mit dem wesentlich umstrittenen Begriff der Macht im Kontext der modernen politischen Theorie. Diese Einschränkung auf einen politischen Machtbegriff soll aber gerade nicht dazu verleiten, die Ausübung von Macht mit staatlicher Herrschaft gleichzusetzen: in der Politik geht es (auch) um Macht, aber vor allem ist die Ausübung von Macht ein genuin politisches Phänomen. Doch worum geht es, wenn wir von Macht sprechen? Was unterscheidet Macht von Gewalt oder Diskurs? Ist Macht etwas, das man ‚besitzen‘ kann, der Code der Politik oder ein grundsätzliches Merkmal von sozialer Ordnung? Und wie verhält sich Macht zu Recht und demokratischer Verfassung? Um jenen Fragen auf die Spur zu kommen, diskutiert das Seminar unterschiedliche Machttheorien: dazu zählen u.a. politikanthropologische (Hobbes, Nietzsche, Arendt), soziologische (Weber, Luhmann), demokratietheoretische (Rousseau, Habermas), aber auch poststrukturalistische und radikaldemokratische Ansätze (Foucault, Butler, Rancière).
Projektseminar: Theorie und Praxis der Menschenrechte
(POL-GAM-THEO)
Johannes Haaf, M.A.
Mittwoch (5) 14:50-16:20 Uhr, Digital
In einem Zeit-Artikel zum 70. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte bemerkt der Historiker Stefan-Ludwig Hoffmann, dass der „Menschenrechtsidealismus des späten 20. Jahrhunderts selbst historisch geworden ist.“ Den Menschenrechten wird heutzutage nicht mehr umstandslos zugetraut, eine Lösung für die gegenwärtigen Herausforderungen und Problemlagen bereitzuhalten und eine politische Praxis in ihrem Namen wird entsprechend zusehends kritisiert und infrage gestellt. Diese Skepsis fokussiert sowohl auf die Begründung als auch auf die Durchsetzung menschenrechtlicher Forderungen. Auch in Reaktion darauf hat sich in den vergangenen Jahren in der politischen Theorie eine weitreichende Debatte über die normativen Grundlagen der Menschenrechte – über Wesen, Funktion und Inhalt der Menschenrechte – und über die institutionellen Mechanismen zur Gewährleistung dieser Rechte entzündet.
Vor diesem Hintergrund möchte das Projektseminar versuchen, Konzeptionen der Menschenrechte zu entwickeln, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen sind. In einem ersten Teil beschäftigen wir uns mit aktuellen Debatten im Bereich der politischen Theorie und Philosophie. Ziel ist es, die Auseinandersetzung um die normativen Grundlagen der Menschenrechte nachzuvollziehen. Der zweite Teil widmet sich Interventionen, die sich kritisch mit dem gegenwärtigen Menschenrechtsregime, also mit den Verfahren und Institutionen zur Gewährleistung menschenrechtlicher Forderungen, auseinandersetzen. Dabei wird es um den Inhalt der Menschenrechte (welche Rechte?), den Kreis der Rechtsträger*innen (wessen Rechte?), die Bestimmung der Rechtsadressat*innen (wessen Pflichten?) sowie um Fragen der demokratischen Legitimität und der effektiven Anwendung gehen. Im dritten Teil steht schließlich zur Aufgabe, im Rahmen eines eigenständigen, mehrere Sitzungen umfassenden Forschungsprojekts, neue Erklärungen der Menschenrechte und Richtlinien ihrer Umsetzung zu formulieren, die unsere im Seminar gewonnenen Einsichten aufgreifen. Diese neuen Erklärungen werden am Ende des Seminars in der Gruppe präsentiert und diskutiert.
Proseminar: Einführung in das Studium der Politischen Theorie
(POL-BM-THEO, PHF-SEMS-GK-03, PHF-SEGY-GK-03, PHF-SEBS-GK-03)
Ann-Kathrin Koster, M.A.
Donnerstag (3) 11:10-12:40 Uhr, Digital
Das Proseminar, das mit der Vorlesung „Einführung in die Theorie der Politik“ den obligatorischen Einführungskurs/das Basismodul „Einführung in das Studium der politischen Theorie" bildet, führt in einen ausgewählten Bereich politischer Theorie ein. Das die Vorlesung begleitende Proseminar dient der Diskussion ausgewählter Primärliteratur, anhand derer verschiedene Politikbegriffe sowie neuzeitliche Theorien und Konzeptionen von Staat und Demokratie analysiert werden. Die Lektüre der Texte ist obligatorisch.
Das Proseminar wird von Tutorien begleitet, deren Besuch dringend angeraten wird.
Seminar: Theorien der Öffentlichkeit und ihre (aktuellen) Probleme
(POL-WO-Forschung, THEO-2, THEO-3)
Jan-Philipp Kruse, M.A.
Dienstag (5) 14:50-16:20 Uhr, Digital
Öffentlichkeit bezeichnet bereits seit langer Zeit eine zentrale Kategorie in der Selbstbeschreibung demokratischer Gesellschaften. Demokratischer Streit ist typischerweise eine öffentliche Auseinandersetzung. Dabei haben sich von der Agora übers Feuilleton bis hin zu „Twitter“ oder „Facebook“ nicht bloß mediale und technologische Rahmenbedingungen verschoben. Auch die normativen Seiten des Begriffs – etwas „ans Licht bringen“, die (eine) „öffentliche Meinung“, seine Verständigungsorientierung u.v.m. – sind, wie überhaupt das ganze Theoriegebäude der Öffentlichkeit, unübersehbar in konzeptionelle Schwierigkeiten geraten. Die Lehrveranstaltung wird einige der wichtigsten Episoden in der Theoriegeschichte der Öffentlichkeit (u.a. Kant, Dewey, Habermas) diskutieren und vor diesem Hintergrund in aktuelle Debatten einführen.
Bitte beachten Sie: Die LV wird mithilfe eines Videokonferenzdienstes online stattfinden.
Die LV wird auch für Studierende des Instituts für Philosophie angeboten. Weitere Informationen zu möglichen Prüfungsleistungen siehe hier.
Proseminar: Einführung in das Studium der Politischen Theorie
(POL-BM-THEO, PHF-SEMS-GK-03, PHF-SEGY-GK-03, PHF-SEBS-GK-03)
Dr. Luise K. Müller
Donnerstag (2) 9:20-10:50 Uhr, Digital
Das Proseminar, das mit der Vorlesung „Einführung in die Theorie der Politik“ den obligatorischen Einführungskurs/das Basismodul „Einführung in das Studium der politischen Theorie" bildet, führt in einen ausgewählten Bereich politischer Theorie ein. Das die Vorlesung begleitende Proseminar dient der Diskussion ausgewählter Primärliteratur, anhand derer verschiedene Politikbegriffe sowie neuzeitliche Theorien und Konzeptionen von Staat und Demokratie analysiert werden. Die Lektüre der Texte ist obligatorisch.
Das Proseminar wird von Tutorien begleitet, deren Besuch dringend angeraten wird.