Podiumsdiskussion "Die Zukunft der Restitution"
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Die Rückgabe von 26 berühmten Kunstwerken aus dem ehemaligen Königreich Dahomey an die heutige Republik Benin im Jahr 2021 gilt als ein historischer Moment in der Geschichte der Restitution. Die Objekte waren Ende des 19. Jahrhunderts als koloniale Raubkunst nach Frankreich gekommen, erst 2017 hatte Präsident Emmanuel Macron die Rückgabe geraubter Kulturgüter versprochen. Die dadurch ausgelösten öffentlichen Debatten und der Beginn der Einlösung dieses Versprechens hatte die Türen für weitere Rückgaben geöffnet. Auch in Deutschland wurde seitdem die Dekolonisierung musealer Sammlungen vorangetrieben und Kulturgüter restituiert, zum Beispiel die sogenannten Benin-Bronzen aus Sachsen, die die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Ende 2022 an Nigeria zurückgegeben haben. Doch welche komplexen Prozesse stecken hinter diesen Rückgaben? Welche kulturpolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen sind damit verbunden? Felwine Sarr und Bénédicte Savoy haben darauf hingewiesen, dass die Rückgabe der Kulturgüter eine „neue Beziehungsethik“ voraussetzt. Inwiefern kann Restitution neue transkulturelle Vernetzungen, Kooperationen und Beziehungen anstoßen? Und wie gestaltet sich schließlich die Zukunft der Restitution, welche Potentiale stecken in ihr?
Anlässlich der einjährigen DAAD-Gastprofessur von Didier Houénoudé, ein international renommierter Kunsthistoriker und Experte für Restitution von der Université d‘Abomey-Calavi in Benin, lud das Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der Technischen Universität Dresden zum Podiumsgespräch ein.
Mit Didier Houénoudé diskutierten:
Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Staatlichen Ethnografischen Sammlungen innerhalb der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Doreen Mende, Leiterin des sammlungsübergreifenden Departments „Forschung“ an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie Professorin an der HEAD-Genève HES-SO, Schweiz
Bénédicte Savoy, Professorin für Kunstgeschichte der Moderne an der Technischen Universität Berlin
Das Gespräch wurde moderiert von Kerstin Schankweiler, Professorin für
Bildwissenschaft im globalen Kontext an der Technischen Universität Dresden.
WANN: 13. Juni 2024, 17:30-19:00 Uhr
WO: Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, Philosophische Fakultät der TU Dresden
Das CFF leistete personelle Unterstützung durch unsere Studentischen Hilfskräfte vor und nach der Veranstaltung.