Dec 21, 2016
MW-BLICK 12/2016
Carbonbeton gewinnt Zukunftspreis des Bundespräsidenten
Neue Formen, dünnere Schichten, stabilere Bauten – der Dresdner Carbonbeton verspricht die Bauwelt mit Material-, Ressourcen- und Energieeinsparungen zu revolutionieren. Die führenden Köpfe bei der Erforschung dieses neuen Verbundwerkstoffes Prof. Chokri Cherif, Prof. em. Peter Offermann und Prof. Manfred Curbach haben den Deutschen Zukunftspreises 2016 gewonnen. Bundespräsident Joachim Gauck überreichte den mit 250.000 Euro dotierten Preis am 30. November in Berlin.
»Die Freude ist unfassbar. Deutschland habe ich viel zu verdanken. Die Wissenschaftslandschaft in Dresden bietet für mich hervorragende Möglichkeiten interdisziplinärer Forschung und Entwicklung. Der Deutsche Zukunftspreis ist eine riesige Herausforderung und Ansporn, gemeinsam mit den Mitarbeitern meines Institutes und allen Industriepartnern in Deutschland, den Technologiewechsel zum Carbonbeton und somit einen Paradigmenwechsel im Bauwesen nachhaltig zu beschleunigen, viele neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Technologieführerschaft zu sichern«, so der Textiltechniker Chokri Cherif. Der Deutsche Zukunftspreis des Bundespräsidenten gehört zu den wichtigsten Wissenschaftspreisen in Deutschland. Den Dekan der Fakultät Maschinenwesen, Prof. Ralph Stelzer, freut es besonders: »Die Atmosphäre bei der Preisverleihung in Berlin war toll. Ich bin sehr stolz, dass sich unsere Forscher mit dem Dresdner Carbonbeton durchgesetzt haben.«
Die Professoren Chokri Cherif, Direktor des Institutes für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik an der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden, sein Vorgänger Prof. em. Peter Offermann, heute Vorstandsvorsitzender des Verbandes Tudalit und Beirat im Deutschen Zentrum Textilbeton sowie der Sprecher des Forschungsprojektes »C³ – Carbon Concrete Composite e. V.« Professor Manfred Curbach, Direktor des Institutes für Massivbau der TU Dresden, treiben die Einführung des Werkstoffes seit Anfang der 1990er Jahre erfolgreich voran.
Bundesverdienst-Ehrung
Prof. Hans-Jürgen Hardtke wurde am 23. November mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der leidenschaftliche Heimatschützer war von 1992 bis 2010 Professor für Maschinendynamik und Schwingungslehre, von 1994 bis 1997 Dekan der Fakultät Maschinenwesen und anschließend Prorektor für Universitätsplanung sowie langjähriger Leiter des Instituts für Festkörpermechanik.
Er hat sich durch seine hervorragenden Leistungen als Wissenschaftler, Forscher und Hochschullehrer auf den Gebieten des Maschinenwesens, der Botanik und Mykologie sowie seine außerordentlich intensive und erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit auf dem Gebiet der Natur- und Heimatpflege in Sachsen herausragende Verdienste erworben. Der Bundesverdienstorden wurde von Ministerpräsident Stanislaw Tillich in Dresden überreicht.
1,3 Mio. für Laserforschung
Prof. Andrés Fabián Lasagni, Leiter der Professur für Laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung, erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Erforschung von funktionalisierten Oberflächen mittels laserbasierter Methoden ab dem 01. Januar 2017 insgesamt 1,3 Millionen Euro Fördermittel.
Er und sein vierköpfiges Team werden sich in den nächsten fünf Jahren damit beschäftigen, wie Nano- und Mikrostrukturen mit Laser-Technologie auf Oberflächen gebracht werden können, damit diese eine bestimmte Eigenschaft erhalten, wie zum Beispiel eine Anti-Ice-Beschichtung, eine reibungsverminderte Oberfläche oder photoelektrisch aktive Schichten für Solarzellen. Die DFG fördert den Projektantrag im Rahmen der »Reinhart Koselleck Projekte«.
Neuer APL-Professor
Dr. rer. nat. et Ing. habil. Christoph Haberstroh wurde mit Wirkung vom 01. November zum außerplanmäßigen Professor bestellt. Damit würdigt die Fakultät seine besonderen wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Kryotechnik.
Nach Studium und Promotion in der Fachrichtung Physik in Erlangen kam er 1994 an die damalige Professur für Kälte- und Kryotechnik der Fakultät Maschinenwesen. Hier übernahm er das Fachgebiet Kryotechnik und habilitierte 2009 zum Thema Flüssigheliumversorgung. Der geborene Bayreuther gilt als national und international ausgewiesener Fachexperte und ist mit großem Engagement in Forschung und Lehre tätig. Seine Forschungsergebnisse sind u.a. in ca. 100 Veröffentlichungen publiziert.
3D-Druck gegen Tennisarm
Die Überstreckung des Armes kann nicht nur für Tennisspieler, Ruderer oder den Torwart auf dem Fußballfeld eine schmerzhafte Angelegenheit sein. Um diese falsche Bewegung bei Sportlern und Patienten von vornherein zu vermeiden, haben Felix Schmitt, Maschinenbaustudent mit der Fachrichtung Technisches Design, und Dustin Ahrendt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Konfektionstechnik am Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der Fakultät Maschinenwesen, die Bandage »Bend-It« entwickelt. Durch die Kombination aus einem klassischen Kompressionsgestrick und zwei aufgesetzten, 3D-gedruckten, carbonfaserverstärkten steifen Elementen wird die Streck-Bewegung des Armes begrenzt, noch bevor die Überstreckung überhaupt einsetzen kann.
Für diese innovative Anwendung und die ungewöhnliche Kombination von additiver Fertigung und Textilien wurden die Beiden bei der „purmundus challenge 2016“ im November mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Der Wettbewerb fand im Rahmen der Messe formnext in Frankfurt am Main unter dem Motto »3D-Druck für den mobilen Menschen« statt. Eine internationale Jury bewertete die eingereichten Produktideen. Der zweite Platz ist mit 2.000 Euro dotiert.
Neuer Fachschaftsrat
Alle Jahre wieder... kommt ein neuer Fachschaftsrat – in diesem Jahr sogar mit einer jungen Frau an der studentischen Spitze. Nach den Wahlen im November haben sich die neuen 21 nun konstituiert und werden 2017 neben der Vertretung in wichtigen Fakultätsgremien, vor allem auch durch die Organisation von Veranstaltungen und als Verleih für Grill, Glühweinbehälter & co glänzen. »»» Wahlergebnisse
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