Projekt "SOMAK"
ENOB: SOMAK: Solare magnetische Klimatisierung von Gebäuden (SOMAK)
Projektleitung: | PD Dr.-Ing. habil. Joachim Seifert |
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Kooperationspartner: |
Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik / Institut für Elektrische Energieversorgung und Hochspannungstechnik / Professur für Elektrische Energieversorgung, INNIUS GTD, Leibnitz Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden |
Finanzierung: | BMWi, FKZ: 03ET1374A |
Laufzeit: | 04/16 - 03/20 |
Kurzbeschreibung
ERNEUERBARE ENERGIEERZEUGUNG LOKAL VORTEILHAFT IN DIE GEBÄUDEENERGIEVERSORGUNG INTEGRIEREN
Der Gebäudeenergiebereich ist eine der Schlüsselstellen zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende, da hier ein Großteil der in der Bundesrepublik Deutschland verbrauchten Primärenergie eingesetzt wird. Neben der Beheizung von Liegenschaften stellt eine zunehmend große Herausforderung die Klimatisierung dar. Derzeit wird diese meist mit konventioneller Kältetechnik vorgenommen, wodurch das Energieverteilsystem (Elektroenergie) speziell im Sommer stark belastet wird.
Das Projekt SOMAK setzt an diesem Punkt an und verfolgt den Ansatz einer vollständig regenerativen Bereitstellung von Kälte zur Klimatisierung von Gebäuden. Hierzu wird eine magnetokalorische Heiz- und Kühleinrichtung in eine DEC Klimaanlage (Desiccative and Evapora-tive Cooling) integriert. Dies ist besonders vorteilhaft, da bei DEC Klimaanlagen Wärme und Kälte gleichermaßen genutzt werden. Gekoppelt ist die magnetokalorische Heiz-und Kühleinrichtung an eine PV-Anlage. Somit ist sichergestellt, dass die Anlage nur in Betrieb ist, wenn eine solare Last im bzw. am Gebäude anliegt. Das System ist selbstregelnd, was wiederum wesentlicher Vorteil bei der Betriebsführung ist.
Das Projekt besitzt für die zukünftig dezentral ausgerichtete Energieversorgung einen hohen Stellenwert. Zum einen wird eine zukunftsweisende Technologie entwickelt. Zum anderen wird der Gedanke der lokalen Energieerzeugung und des lokalen Energieverbrauches konsequent umgesetzt. Weiterhin wird mit der Technologie eine Sektor-Kopplung zwischen Wärme- und Strommarkt erreicht. Letztendlich trägt das Projekt zur Entlastung der energetischen Übertragungs- und Verteilnetze bei.
INTERDISZIPLINÄRES FORSCHERTEAM
Das Projekt SOMAK wird von einem interdisziplinären Forscherteam bearbeitet welches aus Materialwissenschaftlern des IFW Dresden, Energietechnikern sowie Elektroenergieingenieuren der TU Dresden sowie praktisch orientierten Forscheren der INNIUS GmbH Dresden aufgebaut ist. Seitens der Materialwissenschaftler werden Fragestellungen zum magnetokalorischen Material bearbeitet. Die Elektroenergieingenieure der TU Dresden befassen sich mit Fragestellungen der Optimierung des Magnetfeldes. Die Energietechniker konstruieren den neuen Prototypen und führen umfangreiche numerische Betrachtungen zum Gesamtsystem durch. Unterstützt werden sie hierbei von INNIUS Fachleuten, die die erarbeiteten Konzepte auf Ihre Praxistauglichkeit überprüfen. Weiterhin involviert sind in das Projekt große Industrieunternehmen. Zu nennen sind hier die Glen-Dimplex GmbH sowie die Firma Ritz. Weiterhin unterstützt wird das Projektteam durch namhafte ausländische Wissenschaftler die zeitweise im Projekt mitarbeiten.