Bioindikation
Ein Bioindikator ist ein Lebewesen, welches auf Umwelteinflüsse mit Veränderungen seiner Lebensfunktionen reagiert oder Stoffe in seinem Organismus einlagert. Bioindikatoren können natürliche Standortfaktoren anzeigen (z. B. Feuchtigkeit, Licht, Wärme, pH-Wert) – im botanischen Bereich werden solche Organismen als Zeigerpflanzen bezeichnet. In der heutigen, durch intensive menschliche Nutzung charakterisierten Zeit sind Umwelteinflüsse vielfach vom Menschen hervorgerufen (z. B. Schadstoffeinträge in Luft, Wasser und Boden). Viele pflanzliche Organismen reagieren sensibel auf derartige anthropogene Einflüsse und können deshalb im Umweltmonitoring eingesetzt werden. Im Modul werden im Praktikum und auf Exkursionen wichtige Zeigerpflanzen von Ihnen bestimmt und hinsichtlich ihres Standortes beschrieben. Bei praktischen Untersuchungen werden Sie die Gewässer- und Luftgüte anhand der Erfassung von Bioindikatoren ermitteln.
Kurze Beschreibung der Inhalte in den Lehrveranstaltungen:
Ziel der Übung und Exkursionen ist es, ihre Artenkenntnisse von für die Bioindikation wichtigen Pflanzenartengruppen zu vertiefen. Es werden mit Hilfe von Bestimmungsliteratur und unter Einsatz verschiedener Technik (Mikroskopie, Färbereagenzien usw.) epiphytische Flechten und Moose sowie Fließgewässermoose bestimmt. Die erstere Artengruppe ist wichtig für die Ermittlung der Luftgüte, die zweite Gruppe für die Ermittlung der Gewässergüte von Fließgewässern. Außerdem werden in der Übung die Kenntnisse von Farn- und Samenpflanzen vertieft. Ein Schwerpunkt in den Exkursionen wird auf der Vermittlung von Kenntnissen zu Pflanzenarten als natürliche Standortszeiger (Kalkzeiger, Nährstoffzeiger, Feuchtezeiger usw.) liegen. Es werden ökologischen Zusammenhänge vermittelt und Einblicke in die Naturschutzproblematik (Schutz und Erhalt von wichtigen Arten und Biotopen) gegeben.
Im Praktikum werden Sie in verschiedenen Lebensräumen in und um Dresden ausgewählte Erfassungen von Pflanzenartengruppen durchführen und anhand dieser Einschätzungen der Umweltsituation vornehmen. Die Ermittlung der Luftgüte erfolgt durch die standardisierte Erfassung der epiphytischen Flechten und Moose unter Nutzung der VDI-Luftgütekartieranleitungen. Die Gewässergüte von Fließgewässerabschnitten im Raum Dresden wird durch Erfassung der vorkommenden Fließgewässermoose eingeschätzt. In einer ökologische Standortsansprache von ausgewählten Habitaten mittels heimischer Pflanzenarten werden Sie unter Anwendung der Ellenberg’schen Zeigerwerte geschult.
Modulangebot in jedem Sommersemester | Empfohlen ab 6. Fachsemester
Modulverantwortung und Dozierende
Fragen zu einzelnen Lehrveranstaltungen richten Sie bitte per Mail an die jeweilige dozierende Person oder der/dem Modulverantwortlichen.
Ü / EX / PR: Dr. Frank Müller () |