Psychische und Körperliche Fehlbelastung & Chronischer Unspezifischer RückenSchmerz in der Altenpflege
CURS
Projektleitung:
Prof. (em.) Dr. Peter Richter
Mitarbeiterinnen:
MPH Gabriele Buruck (Projektkoordinatorin)
M. Sc. Sarah Brom
Dipl. Psych. Irén Horváth (bis 12/2014)
Projektlaufzeit:
04/2011 - 12/2015
Projektförderung:
AOK-Plus
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege BGW
Die Beschäftigung in Gesundheits- und Pflegeberufen ist in den letzten zehn Jahren um ein Fünftel gewachsen (Arbeitsmarktberichterstattung, 2011). Damit arbeitet jeder zehnte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in einem Gesundheits- oder Pflegeberuf. Die gestiegenen qualitativen und quantitativen Anforderungen stehen im Gegensatz zu arbeitsbezogenen Realitäten sowie Qualifikationen von Pflegekräften. Das macht es notwendig, mittel- und langfristig die Gesundheit der Pflegekräfte zu verbessern und ihre Kompetenzen zu stärken.
Ziel des Projektes war die Differenzierung des arbeitsbezogenen unspezifischen chronischen Rückenschmerzes bezüglich des Verlaufs, der Dauer, der Lokalisation und der Spezifikation sowie das Aufzeigen von Zusammenhängen von chronischen Rückenbeschwerden mit psychischen (z. B. Arbeitsbelastung, Teamklima, Handlungsspielraum) und physischen (z. B. ungünstige Körperhaltungen, Heben) Arbeitsbedingungen sowie Burnout und Emotionsregulierung. Das Präventionsprojekt cuRs integrierte die längsschnittliche Betrachtung (4 Messzeitpunkte) der Ursachenanalyse des Rückenschmerzes bei Beschäftigten in der stationären Altenpflege mit umfassenden Interventionen zur Verbesserung der Rückengesundheit sowie einer Evaluierung der Wirksamkeit der Maßnahmen zur Rückenschmerzprävention. Zusammenhänge zwischen arbeitsbedingten Fehlbelastungen, Burnout (Mediator), emotionalen Kompetenzen (Moderatoren) und Rückenbeschwerden konnten bereits bei der Ist-Stands-Analyse nachgewiesen werden.
Das langfristige Ziel des Projektes war eine Prozessbegleitung der Führungskräfte und Mitarbeiter bei der weiteren Umsetzung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements in der Altenpflege.
Die Verbesserung der Rückengesundheit wurde mit zwei Interventionsarten angestrebt. Die verhaltensbezogene Intervention hatte zum Ziel den Umgang mit Stress und damit einhergehenden negativen Emotionen in der Arbeit zu verbessern. Die benötigten Kompetenzen zum Umgang mit negativen Gefühlen und Stress wurden mit dem Training emotionaler Kompetenzen (TEK, Berking, 2008) vermittelt und trainiert. Ein Burnout-Gesundheitszirkel (Burnout-Präventions-Team) wurde als verhältnisbezogene Maßnahme durchgeführt. Zunächst erhielten die Pflegekräfte Informationen zum Thema Burnout und dessen arbeitsbedingte Ursachen. Danach wurden durch die Gesundheitszirkelteilnehmer einrichtungsbezogene Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen entwickelt und umgesetzt. Durch die verbesserten Arbeitsmerkmale soll das Burnoutrisiko gesenkt werden.
Insgesamt erhielten neun Einrichtungen der stationären Altenpflege in einem Wartegruppen-Kontrolldesign diese Maßnahmen - getrennt nach Verhaltens- und Verhältnisprävention sowie einer Kombination aus Verhaltens- und Verhältnisprävention. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wurde nach dem Evaluationsmodel von Kirkpatrick und Kirkpatrick (2006) bewertet.
Aktuelle Informationen zu den Interventionen finden Sie hier zum Herunterladen:
TEKPDF
GesundheitszirkelPDF