11.02.2014
Gegen Rechtsradikalismus und Intoleranz
Wie in den vergangenen Jahren wurde auch in diesem Jahr die
Menschenkette zum 13. Februar vom Rektor der TU Dresden, Prof.
Hans Müller-Steinhagen, angemeldet. Als Versammlungsleiter ruft
er alle Angehörigen der TU Dresden, aber auch alle
Dresdnerinnen und Dresdner sowie alle Gäste der Stadt auf, sich
am 13. Februar 2014, ab 17 Uhr, der Menschenkette
anzuschließen.
Ebenfalls wie im vergangenen Jahr hängt vor dem Hörsaalzentrum
ein Banner mit einem Zitat von Hans Scholl, Mitglied der
Widerstandsbewegung „Weiße Rose“: „Nicht: Es muss etwas
geschehen, sondern: Ich muss etwas tun.“ Mit diesem Zitat rufen
TU Dresden und ihr StuRa gemeinsam zum Protest gegen
Rechtsradikalismus und Intoleranz auf.
Die Projektgruppe 1302 des StuRas lädt alle
Hochschulangehörigen, insbesondere alle Studierenden dazu ein,
sich am 13. Februar an den Protesten gegen Neonazi-Aktivitäten
zu beteiligen. Sie ruft zu kreativem, vielfältigem Protest
gegen alle Versuche auf, die Geschichte Dresdens in der NS-Zeit
zu relativieren. Der StuRa hat dazu auch eine Demonstration
angemeldet. Treffpunkt ist 16:30 Uhr am Münchner Platz, von
dort aus wird es in die Innenstadt gehen. Es besteht die
Möglichkeit, im Anschluss u.a. an der Menschenkette
teilzunehmen.
„Die Einzigartigkeit des Dresdner Gedenkens als Tradition und
Problem", so lautet der Titel eines Vortrages von Prof. Dr.
Karl-Siegbert Rehberg von der Professur für Soziologische
Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie der TU Dresden.
Dieser Vortrag findet im Rahmen des „Forums 13. Februar“ am 13.
Februar, 19:00 Uhr, im Aktsaal der Hochschule für Bildende
Künste Dresden (Brühlsche Terrasse 1, 01067 Dresden) statt. Die
TU Dresden zählt zu den Partnern des „Forums 13.
Februar“.
Zum Inhalt des Vortrages: Das Gedenken an die Zerstörung des
Dresdner Stadtzentrums am 13. Februar 1945 ist einzigartig in
der Bundesrepublik, wobei die kontinuierliche Erinnerung an
diese Schreckensnacht in paradoxer Weise Identität stiftend
wirkt. Gleichwohl ist die Geschichte dieser Memoria nicht frei
von politischen Instrumentalisierungen, schon durch die Nazis,
dann die Rote Armee und die politische Führung der DDR und
heute durch Neonazis. Aber es gab in den 1980er-Jahren auch
eine neue Sinnstiftung, die „von unten" kam, aus der (vor allem
kirchlich geförderten) Friedensbewegung. Nach der unmittelbaren
Zeitzeugenschaft der Betroffenen bedarf es für die Zukunft auch
neuer Bedeutungsgehalte, muss das Gedenken sozusagen
selbstreflexiv werden.
Informationen für Journalisten:
Kim-Astrid Magister
Tel. 0351 463-32398