10.11.2009
Informatik-Experten der TU Dresden präsentieren die innovative Analysesoftware "AutoSPy"
Die Automatisierung technischer Abläufe ist aus heutigen
Industrieanlagen nicht mehr wegzudenken. Ohne den Einsatz von
Mikrorechnern und Robotern würde jedes Auto für uns unbezahlbar
werden. Doch der zunehmende Technikanteil und die damit
verbundene Komplexität der Vorgänge erschweren es den
Unternehmen immer mehr, ihre Produktionsabläufe störungsfrei
und möglichst effektiv zu bewältigen.
Um den Automatisierern und Anlagenbetreibern die Aufgaben der
Prozessüberwachung, Fehlersuche und -beseitigung zu
erleichtern, entwickelt ein Team um Professor Klaus Kabitzsch
an der Technischen Universität Dresden seit 1998 Werkzeuge wie
den SPS-Analysator AutoSPy. Diese Software ist eine Art
Fahrtenschreiber, der alles aufzeichnet, was die Steuerung
(SPS) einer Maschine tut. Das Besondere dabei: Anders als
herkömmliche Messinstrumente schaut sie nicht von außen,
sondern direkt von innen auf die Abläufe in der Steuerung und
protokolliert alle vom Servicepersonal gewünschten
Informationen in Echtzeit.
Das in Kooperation mit der GWT-TUD GmbH entwickelte Verfahren bringt selbst kürzeste und extrem seltene Störungen, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben, durch Langzeitaufzeichnungen und integrierte Filterfunktionen ans Licht. Da eine manuelle Suche in den zum Teil riesigen Datenmengen nicht wirtschaftlich und zudem fehleranfällig ist, kann sich der Anwender mit selbst programmierbaren Auswerteskripten helfen, die die komplizierte Analyse automatisiert und zuverlässig erledigen. So konnten mittels AutoSPy bereits Fehlerursachen beseitigt werden, denen die Experten zuvor jahrelang vergeblich auf der Spur waren. Jüngste Neuerungen sind die Anbindung an OPC, dem wichtigsten Industriestandard für den Datenaustausch, sowie die Erfassung solcher elektrischer Signale, die nicht direkt aus einer Maschinen-steuerung ausgelesen werden können. Diese herstellerneutralen Technologien verbessern die Einsatzmöglichkeiten von AutoSPy in der heutigen heterogenen Automatisierungswelt enorm.
Weitere interessante Anwendungsmöglichkeiten für ihre Diagnose-Software sehen die TU-Wissenschaftler zum Beispiel bei der Einstellung und Optimierung der Anlage während der Inbetriebnahme sowie im Produktionsanlauf selbst. Und: Die Entwicklung aus Dresden will sich auch nützlich machen bei der Aus- und Weiterbildung der nächsten Generation von Automatisierern.
Inzwischen wird der Analysator AutoSPy von über 200 Industriekunden in Deutschland, Belgien, Großbritannien, den Niederlanden, Polen, Österreich sowie der Schweiz eingesetzt und von vier Partnern aus der Wirtschaft vertrieben.
Die internationale Leistungsschau für die elektrische Automatisierungstechnik wollen die TU-Experten nutzen, um dem fachkundigen Publikum die Vorteile ihrer innovativen Software zu demonstrieren und Partner für die weitere Entwicklung zu finden.
Gemeinschaftsstand FORSCHUNG FÜR DIE ZUKUNFT, Halle 8/Stand 8 - 402
Informationen für Journalisten:
Technische Universität Dresden
Fakultät Informatik
Institut für Angewandte Informatik
Prof. Klaus Kabitzsch
Telefon: +49 351 463-38289, Fax: -38460
www.autospy.de
Autor: Eva Wricke