14.11.2011
Vom Labor auf die Schiene
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube, besuchte heute die TU Dresden, um sich über aktuelle Forschungsergebnisse der Bahnforschung zu informieren. Nach einem Gespräch mit dem Rektor und der Universitätsleitung der TU Dresden präsentierten Wissenschaftler spannende Fragestellungen rund um das Thema „Bahn“. Vor anderthalb Jahren begann die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG. Seitdem konnten sechs Projekte begonnen und realisiert werden. Heute wurden Dr. Grube weitere 25 Projektangebote vorgestellt. In diesen Projekten geht es vor allem darum, neueste Forschungsergebnisse der renommierten Bahnforschung an der TU Dresden in innovative Konzepte und Maßnahmen umzusetzen. Ein weiteres Ziel der Dresdner ist es, die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG, die bisher vor allem die Fakultäten Verkehrswissenschaften „Friedrich List“, Maschinenwesen sowie Wirtschaftswissenschaften der TU Dresden umfasste, auch auf weitere Fakultäten und Institute der Universität auszudehnen.
Bisher sehr erfolgreiche gemeinsame Projekte sind:
- Studie zur Stromversorgung von
Eisenbahnsicherungsanlagen
- Plan Pro – Durchgängige elektronische Datenhaltung
- Untersuchung zu Durchrutschwegen und Gefahrpunktabständen
- Grenzlastenbestimmung für Streckenfahrten
- Fahrzeugstrategie DB Regio
- Erstellung eines ganzheitlichen Materialwirtschaftskonzeptes DB Regio mit dem Schwerpunkt der Optimierung der Materiallogistik
Von der Bearbeitung dieser Themen profitieren vor allem auch die Studierenden, die über Praktika, Beleg- und Abschlussarbeiten im Rahmen ihres Studiums bei der Deutschen Bahn AG eingebunden werden. Umgekehrt erhält die Deutsche Bahn AG auf diese Weise die Möglichkeit, gezielt geeignete Fachkräfte auszuwählen.
Dass „Bahnthemen“ nicht nur die Verkehrswissenschaftler interessiert, beweist das Materialwirtschaftskonzept, das am Lehrstuhl für Industrielles Management von Prof. Udo Buscher der Fakultät Wirtschafswissenschaften erarbeitet wird. Die Forscher entwickeln eine Methode, während der Instandhaltung der Züge sicherzustellen, dass genügend Ersatzteile zur Verfügung stehen und somit die nicht produktive Standzeit der Fahrzeuge zu verkürzen. Für über 80.000 verschiedene Materialien – über Kleinteile und Betriebsstoffen bis hin zu Großkomponenten – hat die Materialwirtschaft die Aufgabe, Materialien zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, in der richtigen Quantität und Qualität bereitzustellen und dabei einen optimalen Kompromiss zwischen Materialverfügbarkeit und Bestandskosten zu finden. Dabei schafft die Methode in der DB Regio AG eine Koordinationsfunktion zwischen Planung, Einkauf, Aufarbeitung und Instandhaltung für über 60 deutschlandweit verteilte Standorte.
Nach dem Gespräch mit der Universitätsleitung wurden Dr. Rüdiger Grube auf dem „Info-Markt“ weitere geplante Projektskizzen vorgestellt, wie zum Beispiel „Lebenszyklusoptimierung Fahrzeuge bei der DB Regio AG“, „Optimierung Fahrzeugreparatur und -Instandhaltung“, „Visionen und Strategien zum Info- und Entertainment im ICE “ oder eine „Taktile Personenwarnung bei der Gleisbaustellensicherung“. Bei diesem Projekt der Wissenschaftler für Verkehrssicherungstechnik sollen Warnwesten für die Gleisbauarbeiter entwickelt werden, die mit einer Art „Rüttler“ ausgestattet sind. So können die Arbeiter bei lärmintensiven Arbeiten vor Zügen gewarnt und schwere Unfälle vermieden werden.
Informationen für Journalisten:
Kim-Astrid Magister, Pressesprecherin TUD
Tel.: 0351 463-32398
Prof. Dr. Armin Töpfer
Forschungsgruppe Marktorientierte Unternehmensführung
Technische Universität Dresden
Helmholtzstr.10
01062 Dresden
Tel.: 0351 463-32187
Claudia Vojta
14. November 2011