03.11.2014
TUD-Team beim internationalen BIOMOD-Wettbewerb in Harvard erfolgreich
Ein studentisches Team der Technischen Universität Dresden
(TUD) hat am 2. November 2014 zum dritten Mal in Folge einen
zweiten Platz einem internationalen Wissenschaftswettbewerb in
Harvard (USA) erreicht: Unter der Leitung von
cfaed-Forschungsgruppenleiter Dr. Thorsten-Lars Schmidt nahmen
zwölf Studierende der BIOTEC Masterprogramme „Molecular
Bioengineering“ und „Nanobiophysics“ am diesjährigen „Harvard
Biomolecular Design“-Wettbewerb (BIOMOD) in Boston teil. Das
interdisziplinäre „Dresden DNAmics”-Team nutzt die
DNA-Origami-Technik, um aus Strängen des Erbgutträgers DNA
(Desoxyribonukleinsäure) und Gold-Nanopartikeln einen
nanometergroßen Lichtschalter zu kreieren. In den beiden
Vorjahren hatten die TUD-Teams “Dresden Nanormous” (2013) und
die “Dresden Nanosaurs” (2012) jeweils den zweiten Platz. Die
„Dresden DNAmics“ erhielten den dritten Preis in der Kategorie
„Bestes Video“, den ersten Preis für die beste Website und
kamen damit in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz.
Gewonnen hatte ein Team aus Australien.
„Das Ziel unseres Projekts ist die Herstellung von
Lichtwellenleitern mit der Hilfe der Gold-Nanopartikeln”,
erläutert der Biochemiker Leon Bichmann vom
„Dresden-DNAmic”-Team. „Laserlicht wandert von Goldpartikel zu
Goldpartikel über den Pfad, den das DNA-Origami vorgibt. Ziel
ist es, damit optische Nanoschaltkreise zu konstruieren, die
Signale mit viel höherer Geschwindigkeit weiterleiten, als dies
in elektrischen Leitern möglich ist. Die DNA wird hierfür in
einem völlig neuen Kontext, nicht als Erbsubstanz, sondern als
Gerüstmaterial verwendet.” Die potenziellen
Anwendungsmöglichkeiten reichen von Smartphones und Computern
bis zur Medizintechnik.
Nicht nur das eingereichte Projekt selbst, sondern auch die
eigene Website, eine live-Präsentation, und ein Video-Clip
werden von der BIOMOD-Jury bewertet. Zudem müssen die Studenten
Sponsoren aus Industrie und Wissenschaft für ihr Projekt
vorweisen. „Auch bei der Langen Nacht der Wissenschaften und
bei der Seniorenakademie in Dresden haben wir das Konzept zu
unserem DNA-Schaltkreis gezeigt”, berichtet Team-Mitglied Jana
Sievers. „Seit Januar 2014 haben wir uns mit dem Projekt
beschäftigt – eine gute Vorübung für die demnächst anstehende
Masterarbeit”, sagt die Biotechnologin.
Die Teilnahme am BIOMOD Wettbewerb wurde von „B CUBE – Center
for Molecular Bioengineering“ und vom „Biotechnologischen
Zentrum der TU Dresden (BIOTEC)“ initiiert. Der internationale
Wettbewerb, an dem 30 Teams aus der ganzen Welt teilnehmen,
wird vom Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering
der Harvard University organisiert. Hier war Dr. Thorsten-Lars
Schmidt von 2010 bis 2013 selbst als Post-Doc-Forscher tätig
gewesen, bevor er als Forschungsgruppenleiter zum Center for
Advancing Electronics Dresden (cfaed), dem Exzellenzcluster für
Elektronik der Technischen Universität Dresden (TUD),
wechselte.
Informationen für Journalisten:
Birgit Holthaus
cfaed-Pressereferentin
0351 463-42848