12.12.2012
TU Dresden und Bull schließen Vertrag über die Lieferung eines Petaflop-Supercomputers sowie über eine Forschungskooperation
Nach seiner Installation in zwei Phasen 2013/14 wird der
neue Hochleistungsrechner mit einem Investitionsvolumen von
brutto 15 Millionen Euro der Forschung in ganz Sachsen
zugutekommen. Gleichzeitig schließen die Exzellenz-Universität
und der europäische Hightech-Konzern eine zukunftsorientierte
Kooperation für die Entwicklung einer Softwarelösung zur
Messung und Optimierung der Energieeffizienz von
HPC-Systemen.
Hochleistungsrechnen gehört zu den Schlüsseltechnologien
unserer Zeit und ist in vielen Bereichen von Forschung und
Wissenschaft unverzichtbar geworden. So können in der Biologie
Mikroskope heute effizient nur noch mit einer automatischen
Analyse der erzeugten Bilder betrieben werden. In den
Lebenswissenschaften helfen komplexe Simulationsberechnungen
bei der Entwicklung neuer Materialien und Medikamente und auch
in der Automobilindustrie werden Supercomputer beispielsweise
genutzt, um mit neuen Materialien und optimierten Formen
Fahrzeuge mit geringerem Benzinverbrauch herzustellen.
„Der neue Hochleistungsrechner/Speicherkomplex löst das 2005/06
installierte System ab und schafft damit wieder sehr gute
Voraussetzungen für innovative Forschung an den sächsischen
Hochschulen und Forschungszentren. Das System wird mehr als 100
bereits laufende wissenschaftliche Projekte aus einer Vielzahl
von Forschungsrichtungen unterstützen – vornehmlich aus den
Bereichen der Lebens- und Materialwissenschaften“, freut sich
Prof. Wolfgang E. Nagel, Direktor des TUD-Zentrums für
Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) und Inhaber
der Professur für Rechnerarchitektur an der Fakultät Informatik
der TU Dresden.
In der Endausbaustufe wird das System eine Gesamtleistung von
mehr als einem Petaflop erreichen – das sind 1.000.000
Milliarden (1015) Rechenoperationen pro Sekunde. Um
diese Leistung zu erreichen, werden in dem neuen
Bull-Supercomputer mehrere Tausend Prozessorkerne der neuesten
Intel® Xeon® Prozessorgeneration
arbeiten.
„In dem neuen bullx-Supercomputer für die TU Dresden kommt die
von Bull entwickelte DLC-Technologie (Direct Liquid Cooling)
zum Einsatz, bei der eine Warmwasserkühlung innerhalb der
HPC-Blades die Wärme direkt dort abführt, wo sie entsteht: am
Prozessor und den Hauptspeichermodulen. Durch diese
marktführende Technologie sind diese Blades im Vergleich zu
herkömmlichen HPC-Systemen wesentlich energieeffizienter“, so
Thomas Weselowski, Director Extreme Computing bei Bull.
Neben der Bereitstellung höchster Rechnerleistung für die
sächsischen Wissenschaftler forscht das ZIH selbst vor allem in
den drei zentralen Schwerpunkten Skalierbarkeit,
Datenintensives Rechnen und Energieeffizientes
Hochleistungsrechnen. Die Unterstützung für das Datenintensive
Rechnen als Voraussetzung für effiziente Datenanalysen in
vielen Anwendungsgebieten ist seit der Installation des ersten
Hochleistungsrechner/Speicherkomplexes (HRSK) im Jahr 2006 ein
zentrales Forschungsthema am ZIH. Der neue HRSK-II wird die
Analyse paralleler Dateisysteme und die Optimierung von
Anwendungen insbesondere bezüglich der Ein- und Ausgabe von
großen Datenmengen ermöglichen. Durch spezielle
Architekturmerkmale wie ein feingranulares Performance- und
Energie-Monitoring mit adaptiven Steuermöglichkeiten und die
flexible I/O-Infrastruktur FASS (Flexibles Agiles
Speicher-Systeme) wird der HRSK-II in diesen Bereichen zu einem
deutschlandweit einzigartigen Forschungsinstrument
werden.
Der Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten werden
zunehmend zum limitierenden Faktor beim Hochleistungsrechnen.
Energieeffizientes High Performance Computing (HPC) ist daher
einer der wesentlichen Inhalte der Kooperationsvereinbarung.
„Im Rahmen der Kooperation werden unsere Wissenschaftler
gemeinsam mit den Spezialisten von Bull eine softwaregestützte
Messzentrale für HPC-Umgebungen entwickeln. Damit wird es
beispielsweise möglich sein, zu einem abgearbeiteten Job nicht
nur die verbrauchte Rechenzeit zu ermitteln, sondern darüber
hinaus auch detaillierte Messwerte zu seinem Energieverbrauch
zu erhalten. Die zu erwartenden Resultate werden für
Energieeffizienzoptimierungen der Software und für das Design
zukünftiger Rechnersysteme von großer Bedeutung sein“, erklärt
Nagel.
„Wir haben im Rahmen der Ausschreibung den Zuschlag an Bull
erteilt, weil deren Angebot am besten den spezifizierten
Anforderungen unserer Anwender entspricht. Mit der
fortschrittlichen Warmwasserkühlung ermöglicht die Lösung
darüber hinaus im Rechenzentrum des neuen Lehmann-Zentrums der
TU eine sehr effiziente Nachnutzung der Abwärme“, begründet der
Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen, die
Entscheidung.
„Wir sind stolz, dass der neue Bull-Cluster der TU Dresden
Bestandteil einer zukunftsorientierten Kooperation ist, die
über die reine Leistungsfähigkeit des Systems weit hinausgeht.
Damit leisten die TU Dresden, Bull und die beteiligten Partner
einen wichtigen Beitrag für den Wissenschafts- und
Wirtschaftsstandort Deutschland und die Zukunft des High
Performance Computings“, sagt Bull-Geschäftsführer Gerd-Lothar
Leonhart. „Die Entscheidung der TU Dresden für Bull
unterstreicht eindrucksvoll unsere anerkannte Expertise im
Umfeld des Extreme Computings. Wir freuen uns, dass neben den
Petaflop-Systemen in Frankreich und Japan auch bald schon ein
weiterer Petaflop-Cluster von Bull in Deutschland installiert
sein wird“, so Leonhart.
Die Vertragsunterzeichnung fand am 13.12.2012 im Festsaal des
Rektorats der TU Dresden statt.
Foto 1 (l.: Gerd-Lothar Leonhart,
Geschäftsführer Bull Deutschland GmbH; r.: Prof. Dr.-Ing.
habil. DEng/Auckland Hans Müller-Steinhagen, Rektor TUD)
Foto 2 (l.: Prof. Wolfgang E. Nagel,
Direktor ZIH; r.: Gerd-Lothar Leonhart)
Foto 3 (v.l.n.r.: Prof. Hans Müller-Steinhagen; Prof.
Wolfgang E. Nagel; Gerd-Lothar Leonhart; Jörg Geiger,
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und
Kunst)
Weitere Informationen:
www.bull.de
tu-dresden.de/die_tu_dresden/zentrale_einrichtungen/zih
Informationen für Journalisten:
Jeannette Peters
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bull GmbH
Von-der-Wettern-Straße 27
51149 Köln
Tel.: +49(0)2203 305-1245, Fax:-1818
www.bull.de
Ulrich Richartz
Leiter Marketing Bull GmbH
Von-der-Wettern-Straße 27
51149 Köln
Tel.: +49(0)2203 305-1550, Fax:-1818
www.bull.de
TU Dresden, Zentrum für Informationsdienste und
Hochleistungsrechnen (ZIH)
Jacqueline Papperitz
Projektkoordination/Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49(0)351 463-32431, Fax: -37773
Prof. Wolfgang E. Nagel
Direktor des ZIH
Tel.: +49(0)351 463-35450, Fax: -37773