27.02.2013
Neue Wege in der Elektronik
In Anwesenheit der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, der Dresdner Oberbürgermeisterin, Helma Orosz, sowie zahlreicher Vertreter aus Wissenschaft und Industrie ist am 27. Februar 2013 das Exzellenzcluster „Center for Advancing Electronics Dresden“ (cfaed) der TU Dresden offiziell eröffnet worden.
Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, betonte, dass im cfaed weithin sichtbare Spitzenforschung betrieben wird und das Cluster damit ein entscheidender Baustein für die Exzellenz der TU Dresden ist: „Das Cluster ist aber auch von großer strategischer Bedeutung, sowohl für den Mikroelektronik-Standort Sachsen als auch für ganz Deutschland. Wir brauchen innovative Ideen, um im globalen Wettbewerb an der Spitze zu bleiben.“
Seit der Bewilligung als Exzellenzcluster im Juni 2012 hat das cfaed schon viel erreicht. Bereits im Juli 2012 konnten die Stellen für zehn Nachwuchsgruppenleiter international ausgeschrieben werden. Ende September 2012 fand das Research Festival statt, auf dem das Arbeitsprogramm der neun Wissenschaftspfade des cfaed beschlossen wurde, Anfang Oktober wurden ca. 60 Doktorandenstellen international ausgeschrieben. Schon im November fanden die Auswahlverfahren statt und inzwischen konnten vier Gruppenleiter und ca. 40 Doktoranden eingestellt werden. Dass auch hervorragende internationale Nachwuchswissenschaftler gewonnen werden konnten, zeigt, dass das Cluster seinem Anspruch, die besten Köpfe zu gewinnen, gerecht wird. Im Laufe des Frühjahrs soll die zweite Runde der Doktoranden-Ausschreibungen durchgeführt werden.
Der Prorektor für Forschung der TU Dresden, Professor Gerhard Rödel, wies auf die enge Verzahnung mit Maßnahmen hin, die im Rahmen des Zukunftskonzeptes der TU Dresden umgesetzt werden: „Die Exzellenzuniversität TU Dresden und das Exzellenzcluster cfaed arbeiten mit aufeinander abgestimmten Konzepten. So werden beispielsweise die Doktoranden des cfaed auch von der im Rahmen der Exzellenz-universität entstehenden Graduiertenakademie profitieren.“
Gefördert mit insgesamt 28 Millionen Euro sucht das cfaed neue Wege in der Mikro- und Nanoelektronik für elektronische Informationsverarbeitungssysteme der Zukunft. Halbleiterchips, die Bausteine dieser Systeme, sind die Basis für die Informations- und Kommunikationstechnologie, welche die Welt, in der wir heute leben, entscheidend prägt. Bereits im Jahr 2020 werden jedoch die Möglichkeiten der herkömmlichen Halbleitertechnik physikalische Grenzen erreichen.
Deshalb beschreiten die Dresdner Wissenschaftler um Professor Gerhard Fettweis völlig neue und ungewöhnliche Wege. Um die Erfolgschancen zu maximieren, wurde das Forschungsprogramm in neun interdisziplinäre Teams, sogenannte „Forschungspfade“ , strukturiert. Deren Forschungsschwerpunkte reichen von Silizium-Nano-Drähten über organische Elektronik bis hin zum chemischen Rechnen sowie komplexen, heterogenen Informationsverarbeitungssystemen. Der Sprecher des Exzellenzclusters, Prof. Gerhard Fettweis, bezeichnet diesen Ansatz als weltweit einzigartig: „Wir treiben verschiedene Technologiekandidaten voran, die auf Neuerungen der Materialwissenschaften beruhen, und zwar bis zur Ebene eines funktionierenden Informationsverarbeitungs-systems. Damit kombinieren wir die erkenntnisgetriebenen Naturwissenschaften mit den innovationsorientierten Ingenieurwissenschaften und erhoffen uns dadurch nachhaltige und wirksame technologische Durchbrüche.“
Bereits jetzt kann das cfaed erste wissenschaftliche Erfolge vorweisen. Beispielsweise konnte im Rahmen des cfaed der weltweit erste chemische Mikrochip hergestellt werden, ein Bauteil, das anders als konventionelle Chips nicht auf Silizium-Basis, sondern mit Chemikalien funktioniert. Dass das Exzellenzcluster cfaed für den gesamten Mikroelektronik-Standort zukunftsweisend ist, betonte auch die Dresdner Oberbürgermeistern, Helma Orosz: „Die Bewilligung des Exzellenzclusters ist eine Chance für den Standort Dresden und für die gesamte Region. Die Kompetenzen in Dresden gewinnen mehr Sichtbarkeit im In- und Ausland. Die Attraktivität für Wissenschaftler, Fachkräfte und Studierende wird gesteigert. Vor allem aber bildet die Grundlagenforschung des Clusters das Fundament, um die Zukunft des Mikroelektronik-Standortes Dresden zu sichern und weiterzuentwickeln.“
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