11.12.2013
Vom Zebrafisch lernen
Was hat der Zebrafisch, was ich nicht habe? Diese Frage kann
Prof. Michael Brand von der TU Dresden beantworten. Der
Gehirn-Regenerationswissenschaftler des CRTD erforscht mit
seiner Arbeitsgruppe die beeindruckenden Fähigkeiten des
Zebrafisches: Im Gegensatz zum Menschen kann er den Verlust von
Nervenzellen nach Schädigung des Gehirns durch die Bildung
neuer Nervenzellen ausgleichen. Nun möchte Prof. Brand diese
Fähigkeit des Zebrafisches übertragen und Nervenzellen auch im
menschlichen Gehirn nachwachsen lassen. Die gemeinnützige
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) unterstützt sein
zweijähriges Forschungsprojekt mit 79 925 Euro.
Beim Menschen führt die Alzheimer-Krankheit zum
unwiderruflichen Verlust von Nervenzellen im Gehirn. Dabei
scheint die Bildung neuer Nervenzellen durch die Aktivierung
eigener neuronaler Stammzellen im menschlichen Gehirn
prinzipiell möglich, denn Mensch und Fisch verbindet die
evolutionäre Vergangenheit. „Es gibt kleine, wichtige
Unterschiede vor allem in der Regulation der Gene, sogenannte
'genetische Schalter’ durch die sich einzelne Wirbeltiere
unterscheiden“, sagt Prof. Brand. „Diese 'genetischen Schalter'
gilt es zu entdecken. Welcher Schalter ist im Zebrafisch-Gehirn
anders gestellt, sodass Nervenzellen regenerieren können?
Könnten diese Schalter im menschlichen Gehirn wieder aktiviert
werden?“
Vor allem die molekularen Mechanismen der Stammzellaktivität im
Zebrafischgehirn sind für Prof. Brand und sein Team von hohem
Interesse. Da die Genome von Mensch und Zebrafisch durchaus
ähnlich sind, könnte es langfristig möglich sein, die während
der Evolution verschütteten Regenerationsprogramme, die dem
Zebrafisch die Reparatur seines Gehirns erlauben, auch im
Menschen zu aktivieren. Prof. Brand: „Wir arbeiten hart daran,
zu verstehen, ob und wie diese Mechanismen auch in Säugerzellen
funktionieren könnten.“
Neben diesem Forschungsprojekt fördert die AFI ab sofort neun
weitere Alzheimer-Forschungsvorhaben an den Standorten Aachen,
Freiburg, Heidelberg, Leipzig, München und Ulm. Die gesamte
Fördersumme beträgt 669 525 Euro. Alle Projekte wurden in einem
zweistufigen Bewertungsverfahren vom Wissenschaftlichen Beirat
der AFI unter Vorsitz von Prof. Walter E. Müller von der
Goethe-Universität Frankfurt ausgewählt.
Ein detaillierter Überblick über die Projekte: http://www.alzheimer-forschung.de/forschung/index.htm?showyear=2013
Foto: Vom Zebrafisch lernen (Foto: CRTD)
Über die Alzheimer Forschung Initiative
e.V.
Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein
eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI
mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter
Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses
Informationsmaterial
für die Öffentlichkeit bereit. Botschafterin der AFI ist die
Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel. Bis heute
finanzierte die AFI 119 Forschungsprojekte mit über 6,4 Mio.
Euro. Darüber hinaus wurden über 600 000 Ratgeber und
Broschüren abgegeben. Interessierte und Betroffene können sich
auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über
die Alzheimer-Krankheit informieren und Informationen
anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen
zur Arbeit des Vereins und allen Möglichkeiten zu
spenden.
Informationen für Journalisten:
Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Dr. Christian Leibinnes
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
Kreuzstr. 34
40210 Düsseldorf
Tel.: 0211 86206627
[Gelöschtes Bild: Alternativtext: Bildunterschrift: ]www.alzheimer-forschung.de/presse
Birte Urban-Eicheler
DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden
–
Exzellenzcluster an der TU Dresden (CRTD)
Fetscherstraße 105
01307 Dresden
Tel.: 0351 458-82065
www.crt-dresden.de