06.10.2020
Die Tradition der Gebäudebenennung begann 1928
Neuauflage von »Gebäude und Namen. Die Campusentwicklung der TU Dresden«
Lena Ludwig-Hartung
Am 25. September 2020 wurde die Neuauflage der Publikation »Gebäude und Namen« von Kanzler Dr. Andreas Handschuh und der Kustodie der Öffentlichkeit im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung »Realismus und Ostmoderne« in der Altana-Galerie des Görges-Baus vorgestellt.
Seit 1978 erschien unter dem Titel »Gebäude und Namen« eine Publikation, die den jeweils aktuellen Stand der Gebäudebenennung dokumentierte. Die vierte Auflage aus dem Jahr 1997 ist lange vergriffen und durch das rasante Baugeschehen einer stetig wachsenden Exzellenzuniversität auch inhaltlich überholt. Dr. Jörg Zaun und Kirsten Vincenz von der Kustodie der TU Dresden haben für die nun erschienene Neuauflage das
Konzept von »Gebäude und Namen« grundlegend überarbeitet, wie der neue Untertitel »Die Campusentwicklung der TU Dresden« andeutet.
Die Publikation »Gebäude und Namen« gliedert sich nun in fünf chronologische Kapitel, die die Campusentwicklung der TU Dresden nachzeichnen. Jedes Kapitel stellt kurz die charakteristischen Merkmale der jeweiligen Entwicklungsepoche, ihre prägenden Architekten, die hochschulinternen sowie -externen Einflüsse dar. Ein separates Kapitel ist dem Standort Tharandt gewidmet. Für die bauliche Entwicklung des Campus waren über
viele Jahrzehnte Architekturprofessoren der Hochbauabteilung der TH/TU Dresden verantwortlich, die ihre Entwürfe eng mit den Nutzern, ihren Kollegen aus den anderen Fakultäten, abstimmten. Dies begann mit Karl Weißbach, der zwischen 1900 und 1905 die Gebäude der Mechanischen Abteilung errichtete, und setzte sich fort mit Martin Dülfer, der nicht nur den Beyer-Bau sowie die Chemischen Institute plante, sondern auch den ersten Bebauungsplan für den Campus vorlegte. Auffällig häufig kamen, einer Technischen Hochschule durchaus angemessen, beim Campusausbau innovative Bautechnologien zum Einsatz. Entstanden sind dadurch Gebäude, die den funktionalen
Anforderungen einer Hochschule vorbildlich entsprachen und hohe gestalterische Ansprüche erfüllten.
Die Benennung dieser Bauten nach Persönlichkeiten, die als herausragende Wissenschaftler die Institution und oft auch die bauliche Entwicklung der
Hochschule entscheidend beeinflussten, ist prägend für den Campus der TU Dresden. Begründet wurde diese Tradition mit der Benennung des Hauptkollegiengebäudes der Mechanischen Abteilung, das zur Feier des 100-jährigen Jubiläums der TH Dresden 1928 den Namen des ehemaligen Direktors des Polytechnikums und renommierten Maschinenbauers Gustav Anton Zeuner (1828–1907) erhielt. Die bemerkenswerte Altbausubstanz der Universität, aber auch die historischen und biografischen Bezüge über die Namensgeber sorgen bis heute für eine hohe Identifikation der Hochschulangehörigen mit dem Campus.
Die nun erschienene Publikation rückt bei der Vorstellung der benannten Gebäude und ihrer Namenspatrone die Gebäude, ihre Konzeption und Errichtung, ihre Ausstattung für Forschung und Lehre ebenso wie Umbauten und Umnutzungen in den Vordergrund. Dank der hochkarätigen Aufnahmen des Architekturfotografen Till Schuster und des gelungenen Layouts durch Annett Stoy vom Verlag Sandstein legt die Kustodie der TU Dresden damit eine Publikation vor, die den Campus der Universität von seiner schönsten Seite zeigt. Erstmals erscheint unter dem Titel »Buildings and their Names. The Campus Development of TU Dresden« auch eine englische Ausgabe. Beide Ausgaben sind für je 12 Euro in der TUDInformation (Mommsenstr. 9) oder im Buchhandel erhältlich.
28. September bis 23. Oktober 2020, Montag bis Freitag 9–18 Uhr: Altana-Galerie der Kustodie im Görges-Bau, Kabinett-Ausstellung: Campuspläne der TU Dresden. Historie
und Zukunft
8. Oktober 2020, 18–19.30 Uhr Altana-Galerie der Kustodie im Görges-
Bau, Hörsaal 226
Präsentation und Diskussion: Masterplan für den Campus 2028
mit Prof. Irene Lohaus, Professur Landschaftsbau, TU Dresden
Einführung: Dr. Jörg Zaun, Wiss. Mitarbeiter der Kustodie der TU Dresden
Um Anmeldung wird gebeten: , Tel. 0351 463-40356
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 15/2020 vom 6. Oktober 2020 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.