16.12.2023
Dürre und Überflutung: Lebenselixier Wasser in der Klimakrise
Wasser, spritzig, medium oder still? Oder als Sturmflut, Überschwemmung oder gar nicht? Ersteres ist eine Entscheidung im Restaurant, beim Zweiteren ist uns die Entscheidung abgenommen. Wasser ist die Grundlage von allem. Aber ist es zu viel, ist es nicht aufzuhalten. Ist es zu wenig, nicht zu ersetzen. Das kann in Zeiten des Klimawandels lebensbedrohlich werden. Überflutungen wie im Ahrtal können auch in Deutschland zur Normalität werden, genauso wie Dürresommer mit wochenlanger Trockenheit.
Solche Veränderungen fordern uns Menschen heraus Ideen zu entwickeln, um mit der sich verändernden Umwelt umzugehen. Die TU Dresden hat Wasser zu einem Forschungsschwerpunkt gemacht. Mit dem Institut für Wasserbau und technische Hydromechanik steht u.A. Hochwassermanagement im Fokus. Mit dem Global Water and Climate Adaptation Centre (ABCD Centre) trägt die TUD zum globalen Ziel der nachhaltigen Verfügbarkeit von Wasser und Sanitäranlagen bei. Die ganzheitliche Betrachtung des Wassers mit seinen Wechselwirkungen im komplexen Umweltsystem ist Ziel des Center for Advanced Water Research (CAWR). Wie wichtig das Thema ist, war auch beim diesjährigen UN-Tag in Dresden zu spüren. Zum Thema “Wasser ist Leben” luden am 9. November die TU Dresden, UNU-FLORES, die Stadt Dresden und die lokale Agenda Dresden sowie viele weitere Akteur:innen zum Programm im Rathaus ein, um über Wasser als Lebensgrundlage, in der Forschung und in Zeiten des Klimawandels zu diskutieren.
Prof. Jürgen Stamm als Inhaber der Professur für Wasserbau der TUD diskutierte mit Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen, dem Wasser- und Klimaexperten Dr. Valentin Aich und der Direktorin von UNU-FLORES Prof. Edeltraud Günther zu aktuellen Forschungsschwerpunkten rund um Wasser. Dabei waren sich alle Expert:innen einig, dass sowie global, als auch lokal dringend agiert werden muss. Lokale Entscheidungen können sich auch auf den besonders betroffenen globalen Süden auswirken, sodass mehrdimensionales Denken erforderlich ist. Besondere Aufmerksamkeit gab es auch auf das Thema Flut- und Dürremanagement, welches auch in Deutschland oft unterschätzt ist und unbedingt ausgebaut werden muss. Aus Katastrophen folgt zu wenig, bis bei der nächsten wieder Überforderung herrscht. Dabei gibt es bereits vielversprechende Visionen und Projekte zur Anpassung an Klimaveränderungen. Einige wurden am Abend mit dem 27. Lokale Agenda Preis ausgezeichnet. Darunter auch das Projekt „Biodiverse Schwammstadt“ des BUND, welches zur städtischen Entsieglung beitragen könnte. Solche und weitere Projekte von Initiativen und aus der Forschung werden gebraucht, um mit den Klimaveränderungen umgehen zu können – denn Wasser ist Leben!
Autorin: Hedda Wern