26.02.2015
18. Hochschultage Berufliche Bildung an der TUD
Unter dem Motto „Bedeutungswandel der Berufsbildung durch
Akademisierung?“ treffen sich vom 19. – 20. März 2015
Fachvertreter/-innen der Berufsbildung aus Wissenschaft,
Politik und Praxis an der TU Dresden. In 16 Fachtagungen und 13
Workshops werden die Teilnehmer/-innen über die aktuellen
Herausforderungen der beruflichen Bildung diskutieren.
Im Zentrum stehen die Stärken der dualen Berufsausbildung. Mit
Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen, den
Globalisierungsprozess, der zunehmenden Technik- und
Technologieentwicklung und die Schaffung eines gemeinsamen
Europäischen Bildungsmarktes unterliegen die berufliche Arbeit
und die damit verbundene Ausbildung einem ständigen Wandel. Die
Organisationsformen der beruflichen Arbeit verändern sich und
dies hat Folgen für die Arbeitsorganisation in Unternehmen.
„Die Hierarchie des Management verändert sich. Die
Freiheitsgrade in der Arbeitsausführung werden größer, was
wiederum zur Folge hat, das höhere Verantwortlichkeiten am
Arbeitsplatz entstehen. Wesentliche Aufgaben der Arbeitsplanung
und Qualitätssicherung werden an die Stelle verlagert, wo der
Wertschöpfungsprozess stattfindet“, sagt Prof. Hanno Hortsch,
Professor für Didaktik des beruflichen Lernens an der TU
Dresden. Aus diesen Veränderungen und Entwicklungen entstehen
neue Anforderungen an die Ausbildung von Facharbeitern,
Technikern, Meistern und Ingenieuren. „Ist aber deshalb eine
Akademisierung der beruflichen Ausbildung ableitbar? Aus diesem
Grund haben wir das Thema der Tagung auch mit einem
Fragezeichen enden lassen. Die Diskussion in Deutschland ist
noch nicht zu Ende geführt“, erklärt Prof. Hortsch.
Auf den 18. Hochschultagen Berufliche Bildung wird das Thema
weiter diskutiert. Die Veranstalter wollen die Stärken der
beruflichen Bildung aufzeigen und neue Anregungen für die
berufliche und akademische Ausbildung erhalten. „Berufliche
Bildung kann meines Erachtens als eine wichtige Basis für die
Hochschulbildung verstanden werden“, sagt Prof. Hortsch.
Wissenschaftler, Lehrer an berufsbildenden Schulen, aber auch
Ausbilder und Praxisberater werden an den zwei Tagen in
Fachtagungen und Workshops über folgenden Themen
diskutieren:
- Akademisierung von Arbeit und Beruf
- Verzahnung berufsqualifizierender Ausbildung mit akademischen Abschlüssen
- Berufslaufbahnkonzepte
- Anforderungen an die Qualifizierung der Lehrer/-innen
- Verdrängungseffekte auf dem Arbeitsmarkt
- Bildungspolitische Begründungslinien
- Neugestaltung der Berufsordnungsmittel
- Akteure, Kooperationspartner und vernetzte Lernortstrukturen
- Professionalisierung des Qualitätsmanagements an berufsbildenden Schulen.
Weitere Informationen und das Programm zu den 18.
Hochschultagen Berufliche Bildung 2015 sind auf der Webseite
www.hochschultage-2015.de zu
finden.
Eine Anmeldung für die Tagung ist noch bis zum 10. März 2015
möglich.
Die Hochschultage Berufliche Bildung finden alle zwei Jahre an
wechselnden Standorten statt und richten sich an Fachleute, die
sich wissenschaftlich, politisch und praktisch mit Fragen der
Berufsbildung beschäftigen. In diesem Jahr wird die Tagung von
der TU Dresden ausgerichtet. Durch den Wegfall der öffentlichen
Förderung durch den Bund sowie der Länder ist die Organisation
der 18. Hochschultage Berufliche Bildung erstmalig stärker
dezentral gesteuert. So verwalten die Fachtagungen
beispielweise eigenständig ihre Anmeldungen und den
Programmablauf.
Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. Hanno Hortsch
Tobias Geisler