27.04.2012
Die globale Energiewende technologisch meistern
Die ausgerufene Energiewende für die Unabhängigkeit von
fossilen Brennstoffen braucht nicht nur politischen Willen –
ausschlaggebend für die erfolgreiche Umsetzung sind moderne
Technologien. Das Panel „Smart Power“ beim diesjährigen IEEE
Technology Time Machine-Symposium zeigt Lösungsansätze für
diese komplexe Herausforderung auf.
Windkraftanlagen vor den Küsten, Solarpanels auf den Dächern,
Blockheizkraftwerke im Haus – die Zukunft der Energieversorgung
mittels alternativer Energien wird im Kleinen bereits
erfolgreich angewendet. Wie aber kann eine großflächige,
globale und energieeffiziente Umsetzung gelingen? Moderne und
intelligente Technologie spielt hierbei die entscheidende
Rolle. Wie das genau funktioniert diskutieren
Wirtschaftsentscheider und Wissenschaftsexperten aus der ganzen
Welt beim diesjährigen IEEE TTM Symposium – einem Treffen der
globalen technologischen Elite. In diesem Jahr weilt das Forum
in Dresden, im Herzen des "Silicon Valley" von Europa.
Intelligente Stromnetze oder sogenannte Smart Grids, sollen
künftig den Stromnetzbetrieb regeln: Erzeuger, Speicher und
Verbraucher werden kommunikativ verbunden und ermöglichen eine
zuverlässige und effiziente Energieversorgung. Für die
erfolgreiche Umsetzung braucht es eine Reihe von
technologischen Komponenten – angefangen von kleinen Chips über
energieeffiziente Schaltkreise bis hin zu Speichermedien und
intelligenter Infrastruktur. Wo die Forschung bei der
Entwicklung dieser Technologien steht und wie das Stromnetz der
Zukunft aussehen wird diskutieren internationale
Technologiekonzerne und ihre Vertreter bei der diesjährigen
Konferenz „IEEE Technology Time Machine (TTM) – Symposium on
Technologies Beyond 2020“.
„From Chip to Grid“ – Das Smart-Power-Panel beim IEEE TTM
Symposium
Die Teilnehmer des Panels „Smart Power“ bei der IEEE TTM
Konferenz in Dresden diskutieren genau diese technologischen
Herausforderungen. Es beginnt bei energieeffizienten Mikrochips
zur Steuerung und Überwachung, welche wiederum in Anwendungen
und Geräte, wie zum Beispiel Smart Meter-Systeme, integriert
werden. Der nächste Schritt ist energieeffiziente
Leistungselektronik für die industrielle Anwendung. Hinzu
kommen die bereits bekannten kleinen intelligenten Netze zur
Energieversorgung von einzelnen Häusern. In der Folge müssen
dann individuelle Systeme in größere Netze integriert werden –
in der Nachbarschaft, in Städten, in Staaten.
„Die Entwicklung von elektronischen Geräten und ganzen
Systemen, die in der Lage sind, die wachsenden
Leistungsanforderungen an die Energieversorgung effizient zu
lösen, ist eine der größten zukünftigen Herausforderungen. Von
Mikrochips bis zu Energienetzen – die Annäherung von
Information und Interaktion erfordert Niedrigenergie-Systeme,
die bei geringem Material- und Energieeinsatz
hochleistungsfähig sind. Das funktioniert nur mithilfe neuer
Schaltkreise, Leistungselektronik und elektronischen Netzen,
die gleichzeitig den Fluss sowohl von Bits als auch von Atomen
optimieren“, fasst Dr. Steve Griffiths, Executive Director des
Masdar Insitute of Science and Technology, die
Forschungsaufgabe zusammen.
Dazu wird er in Dresden mit anderen international renommierten
Technologieexperten ins Gespräch kommen. Masdar erforscht in
verschiedenen Kooperationen die Bereiche Smart Building und
Smart Grids, unter anderem in Zusammenarbeit mit Siemens.
Siemens richtet sein Middle East Headquarter in Masdar City
ein. Die Technologieexperten von Masdar arbeiten im Rahmen des
Power Electronics Programms an der Entwicklung neuer
Leistungselektronik und der Integration dezentraler
Energiesysteme in das Stromnetz. Darüberhinaus widmet sich die
Masdar-Forschung der Senkung des Energiebedarfs.
Für die erfolgreiche Bewältigung der Energiewende sind Smart
Grids auf unterschiedlichen Ebenen unerlässlich. Im Bereich der
Stromnetze stellen sie eine der wohl komplexesten
Herausforderungen der Zukunft dar, denn die Energieversorgung
endet schließlich nicht an der Stadtgrenze. Mit einer räumlich
begrenzten technischen Lösung ist es da nicht getan. Vielmehr
müssen weltweit gültige technische Standards gefunden und
umgesetzt werden. Diese infrastrukturelle Herausforderung geht
mit umfangreichen technologischen Voraussetzungen einher: Wie
können Chips noch leistungsfähiger und energieeffizienter
gestaltet werden? Wie gelingt die Vernetzung einzelner Systeme?
Welche informationstechnologischen Lösungen werden für die
Überwachung und Steuerung benötigt? Nicht zuletzt braucht es
ein Speichermedium, das überschüssige Energie von schwankenden
Quellen wie z.B. Wind und Sonne, vorhalten kann. Wie schwierig
allein diese Aufgabe zu lösen ist, zeigt das bereits bekannte
Beispiel E-Mobilität: Elektroautos sind nach wie vor durch die
geringen Speicherkapazitäten der Batterien limitiert.
Das IEEE TTM Symposium, das vom 23. bis 25. Mai 2012 in Dresden
stattfindet, bringt rund 200 CEOs, CTOs, CIOs und führende
Wissenschaftler aus der ganzen Welt in Europas führendem
Cluster für Mikro- und Nanoelektronik, dem Silicon Saxony,
zusammen. Alle verbindet ihre tägliche Arbeit: die Entwicklung
intelligenter Zukunftstechnik. In verschiedenen Panels
diskutieren sie fachübergreifend über die gesellschaftlichen
Auswirkungen neuer Technologien und ihren Beitrag zur Lösung
der großen globalen Herausforderungen. Neben der
Energieversorgung der Zukunft stellen sie u.a. auch die Frage
nach intelligenten Verkehrssystemen, den Möglichkeiten der
kollektiven Intelligenz und der Zukunft der Medien.
Mehr Informationen und Anmeldung:
http://ttm.ieee.org
(Presseakkreditierung: http://bit.ly/HzCcuV)
Topthemen u.a.: Kollektive Intelligenz, Intelligente
Energieversorgung, Internet der Dinge (Cyber Physical Systems),
Zukünftige Technologien der Medizintechnik, Intelligente
Transport- und Logistiksysteme, Moderne Kommunikationsnetze,
Mikroelektronik der Zukunft, Virtualisierung und Sicherheit
(Cloud Computing und Security).
Top-Akteure u.a.: Google, IBM, DLR, NASA, Nokia Siemens
Networks, Alcatel-Lucent, Telx, SAP, Actix, ZMDI,
Globalfoundries, Nokia, Kofler Energies, Siemens, Enel,
Associated Press, Vodafone, Infineon, Giesecke & Devrient,
Sensys Networks, Oracle, EIT ICT Labs, Foster+Partners,
Volkswagen, National Instruments, VDE und Fraunhofer HHI,
FOKUS, IIS sind mit ihren Führungskräften und
technologischen Vordenkern in Dresden.
Informationen zur Organisation und Sponsoring:
TU Dresden, Sebastian Zaunseder, Telefon: +49 351
463-33786,
Medienkontakt:
TU Dresden, Kim-Astrid Magister, Pressesprecherin,
Telefon: +49 351 463-32398,
PR-Piloten GmbH & Co. KG, Robert Weichert, Telefon: +49 351
50140202,
Über IEEE
Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE)
ist mit mehr als 400.000 Mitgliedern in über 150 Ländern der
weltweit größte technische Berufsverband von Ingenieuren aus
den Bereichen Elektrotechnik und Informatik mit Sitz in New
York City. Der Verband gliedert sich in zahlreiche
Fachgesellschaften (Societies), die sich mit dem gesamten
Spektrum der Elektro- und Informationstechnik auseinandersetzen
und die Standardisierung von Techniken, Hardware und Software
weltweit vorantreiben. Darüber hinaus ist IEEE Veranstalter von
Fachtagungen und Herausgeber diverser Fachzeitschriften.
Wissenschaftliche Beiträge in Zeitschriften oder zu Konferenzen
des IEEE sind im Allgemeinen von besonders hoher fachlicher
Güte. Mit Veröffentlichungen wie der Zeitschrift IEEE Spectrum
setzt sich die Organisation auch für eine fachübergreifende
Information und die Diskussion der gesellschaftlichen
Auswirkungen neuer Technologien ein.