24.06.2008
"Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?"
Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung und die TU Dresden präsentieren vom 30. Juni bis zum 1. August 2008 im Foyer des Hörsaalzentrums der TUD die Ausstellung "Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?". Konzipiert wurde die Ausstellung vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.
Anhand aktueller Formen des Antisemitismus in Deutschland und Europa zeigt die Ausstellung, wie sich judenfeindliche Stereotype in allen gesellschaftlichen Gruppen bis heute gehalten haben und wie sie immer wieder virulent werden. Juden werden heute -- ausgenommen im rechtsextremen politischen Spektrum -- nicht mehr als "Rasse" oder wegen ihrer Religion diskriminiert, sondern weil sie, antisemitischen Weltverschwörungstheorien gemäß, als Bedrohung per se, als Ausgeburt des Satans, der die Welt beherrscht, wahrgenommen werden. Das dominierende Motiv des heutigen Antisemitismus ist demnach das der jüdischen Weltverschwörung, das heißt die Annahme, Juden kontrollierten - sei es mittels Finanz- oder Medienmacht, sei es über verdeckten politischen Einfluss vor allem auf die USA, aber auch auf europäische Länder - das Weltgeschehen. Als Gerüchte und Legenden werden diese Verschwörungstheorien vor allem mit Hilfe des Internets weltweit verbreitet und erreichen damit alle gesellschaftlichen Gruppen. Via Satellitenfernsehen aus dem arabischen Raum beeinflussen solche Legenden auch Menschen mit muslimischem Hintergrund in Europa.
Die Ausstellung ist vom 1. Juli bis zum 1. August montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Sie wird von einem anspruchsvollen Rahmenprogramm begleitet:
- 2. Juli 2008, 16 Uhr:
Israel heute / Chancen auf Frieden im Nahen Osten (Ilan Mor, Gesandter der Israelischen Botschaft) - 9. Juli 2008, 16 Uhr:
Judentum heute in Sachsen (Dr. Ruth Röcher, Jüdische Gemeinde Chemnitz) - 16. Juli 2008, 16 Uhr:
Wer ist schuld am Antisemitismus? Die Auswirkungen antisemitischer Vorurteile auf jüdisches Leben in Deutschland (Dr. Juliane Wetzel, Zentrum für Antisemitismusforschung, Berlin).
Weitere spezielle Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung für interessierte Gruppen oder Schulklassen können auf Nachfrage durchgeführt werden.
Ansprechpartnerin dafür ist an der TUD Frau Leiberg, Tel. 0351 463-32397,
Informationen für Journalisten:
Katharina Leiberg
Tel.: 0351 463-32397