27.10.2014
Sächsischer Staatspreis für Design für den Mähdrescher der Zukunft
Christoph Phillip Schreiber, Diplomstudent des Technischen Designs im Studiengang Maschinenbau der TU Dresden wurde am 24. Oktober 2014 für seinen Mähdrescher der Zukunft in der Kategorie Nachwuchsdesign mit dem Sächsischen Staatspreis für Design ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde im Rahmen des Designers‘ Open 2014, dem größten Designfestival Mitteldeutschlands, in Leipzig verliehen.
„Venum“ heißt die moderne Landmaschine und ist mit einem 18 Meter langem Klappschneidwerk und zwei Fahrerkabinen ausgestattet. „Das bringt gegenüber herkömmlichen Mähdreschern einige Vorteile. Durch die enorme Breite des Schneidwerkes können Felder viel effektiver und schneller abgeerntet werden“, beschreibt Christoph Schneider die Vorteile des Venum. Bis zu 30 Prozent mehr Ertrag wird so in der gleichen Zeit eingefahren. Hinter dem innovativen Konzept steht die Idee, das Schneidwerk auf einem eigenen Fahrwerk zu lagern, so dass es sich auf eine Transportlänge von 18 Metern einklappen lässt. Dies gewährleistet, dass der Mähdrescher ohne Sondergenehmigung auf der Straße fahren kann. Um ihn für die Transportfahrt lenken zu können, steigt der Fahrer in die zusätzliche bewegliche Fahrerkabine auf der Rückseite des Mähdreschers und kann seine Fahrt sofort beginnen. Für den Ernteeinsatz begibt man sich dann in die Erntekabine, in der auf ein Lenkrad verzichtet und mit einem Joystick gelenkt wird. Realisiert wird das Ganze durch den Einsatz eines sogenannten Tandemfahrwerkes. „Venum“ ist eine kooperative Projektarbeit mit der Professur für Agrarsystemtechnik unter Leitung von Prof. Thomas Herlitzius und der Junior-Professur für Technisches Design.
Die Jury lobte die innovativen Ansätzen, klare Linienführung und die bis ins letzte Detail ausgearbeitete und durchdachte Lösung der Konzeptstudie vom Christoph Schreiber. Venum hebt sich nicht nur technisch sondern auch gestalterisch von den heutigen Mähdreschern ab. „Der Transportmodus mit zusammengeklapptem Schneidewerk ergibt mit der Zugmaschine ein harmonisches Gesamtbild. Der Nabenmotor des Schneidewerksanhängers ermöglicht somit eine optimale Auslegung des Gesamtkonzeptes. Felgen- und Reifengröße der Dreiachszugmaschine sind gestalterisch in den Gesamtkubus des Exterieurdesigns integriert, so dass sowohl auf Straße und Feld eine gefällige Proportion widergespiegelt wird“, so Prof. Gerhard Friedrich, Jurymitglied und Leiter Produktlinienmanagement Design LG BMW Group in München, in seiner Laudatio.
Jun.-Prof. Jens Krzywinski, Jurymitglied und Inhaber der Juniorprofessur für Technisches Design an der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden ist sich sicher, in ein paar Jahren wird aus Venum eine praxistaugliche Landmaschinen werden. Bis dahin muss aber noch ein Industriepartner gefunden werden, mit dem man gemeinsam das Konzept zur Serienreife bringen kann.
Der Wettbewerb findet aller zwei Jahre statt. Dieses Jahr stand er unter dem Motto „Mehr Wert durch Design“ und wurde vom Sächsischen Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Sven Morlok verliehen. Der Sächsische Staatspreis für Design ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert und wurde in vier Kategorien ausgelobt.
Information für Journalisten:
Dipl.-Ing. Christoph Phillip Schreiber
Junior-Professur für Technisches Design
Tel.: +49 351 463-39779
christoph.schreiber@
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