22.01.2013
Von Cambridge an die Elbe – Die Koordination von Zellteilung und Differenzierung erforschen
Dr. Jörg Mansfeld verstärkt als neuer Juniorgruppenleiter im
Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden (BIOTEC) den
Forschungsbereich Zellbiologie. Ihn interessiert der
biochemische Abbau von Proteinen, die das zukünftige Schicksal
einzelner Zellen innerhalb eines Organismus bestimmen. Mit
einer Förderung des Emmy-Noether-Programms der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) von rund 1,5 Millionen Euro für
fünf Jahre entschied sich der 36-jährige Biologe, vom Gurdon
Institute der Universität von Cambridge, gezielt nach Dresden
zu kommen.
Wie ein Jahr zuvor der Biophysiker Jochen Guck ist nun auch
Jörg Mansfeld aus Cambridge nach Deutschland zurückgekehrt.
Mansfeld hat dort am berühmten Gurdon Institute geforscht.
Dessen Namensgeber Sir John Gurdon erhielt 2012 gemeinsam mit
dem Japaner Shinya Yamanaka den Nobelpreis für Medizin für ihre
Entdeckung, wie reife Zellen zu Stammzellen umprogrammiert
werden, die sich in jede Gewebeart verwandeln können. „Am
BIOTEC können wir mit Hilfe des Emmy-Noether-Programms
Forschung und Lehre weiter stärken“, sagt Professor Michael
Schroeder, Direktor des BIOTEC. „Der Zuwachs an
wissenschaftlicher Expertise aus dem Ausland festigt die
zukunftsweisende interdisziplinäre Forschung in der
Biotechnologie und ergänzt wirkungsvoll die Dresdner
Auszeichnungen der Exzellenzinitiative in diesem
Forschungsbereich.“
Das Emmy Noether-Programm fördert junge
Nachwuchswissenschaftler, die über internationale
Forschungserfahrung verfügen, um Ihnen frühzeitig die
wissenschaftliche Selbständigkeit sowie die Befähigung zum
Hochschullehrer durch die Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe
zu ermöglichen. Der gebürtige Bremer hat in Konstanz Biologie
studiert und am Institut für Biochemie der ETH Zürich seine
Doktorarbeit geschrieben. Von 2008 bis 2012 arbeitete er als
Post-Doktorand bei Jonathon Pines im Gurdon Institute der
Universität Cambridge. Nun ist Jörg Mansfeld also in
Dresden.
Welche Proteine kommunizieren miteinander und bestimmen,
welches Protein abgebaut wird? Welche Signale werden innerhalb
der Zellen weitergegeben, um zwischen Proliferation,
Ruhezustand und Differenzierung in spezialisierte Zelltypen zu
entscheiden? Und was können wir davon über Stammzellen und
Krebs lernen?
„Für meine Fragestellung sind Dresden und das BIOTEC genau der
richtige Ort zum Forschen“, so Jörg Mansfeld. „Sowohl das
wissenschaftliche Umfeld als auch die vorhandenen
Hightech-Geräte geben mir die Möglichkeit, mich
weiterzuentwickeln.“ Für seine Forschung und technologische
Entwicklung einer Gen-Targeting Methode, die er zusammen mit
einem Kollegen letztes Jahr veröffentlicht hat, sieht er hier
viele Anknüpfungspunkte an die Forschungsarbeit anderer
Arbeitsgruppen – auch im Dresdner Netzwerk Biopolis.
Informationen für Journalisten:
Birte Urban-Eicheler
Pressesprecherin Biotechnologisches Zentrum der TU Dresden
(BIOTEC)
Tel.: 0351 458-82065