22.04.2021
Interdisziplinarität stärkt Innovationskraft
Wie lässt sich Innovationskraft stärken? Zum Hightech-Forum der Bundesregierung am 21. April 2021 kamen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft miteinander ins Gespräch, um Ideen und Vorschläge für eine künftige bundesdeutsche Innovationsstrategie vorzustellen und zu diskutieren. Zur Rolle der Hochschulen bei der Stärkung von Innovationen nahm die Rektorin der TU Dresden, Prof. Ursula M. Staudinger, an einer virtuellen Podiumsdiskussion teil.
"Durch exzellente und breit angelegte Interdisziplinarität auf Augenhöhe können wir Lösungen für die sehr komplexen Problemlagen unserer Zeit mit erarbeiten", sagte sie. Dabei erwähnte sie globale Herausforderungen wie die Klimakrise, die digitale Transformation und Souveränität sowie den demografischen Wandel.
Bereits heute findet laut Staudinger ein wegweisender Innovationsaustausch zwischen der Universität und zahlreichen Unternehmen statt. So gäbe es rund 20 Ausgründungen pro Jahr, 15 weitere Unternehmen nutzten jährlich Patente der Universität, um Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, und etwa 2.000 Unternehmen seien an verschiedenen Forschungsprojekten der TUD beteiligt. "Wir machen also nicht nur Spin-off, sondern auch Spin-on", berichtete Staudinger.
Lebensbegleitendes Studieren
Darüber hinaus sei es entscheidend, die erste kritische und risikobehaftete Phase bei Gründungen gezielter zu fördern. Um innovative Forschungsergebnisse noch besser in die unternehmerische Umsetzung zu bringen, werde die TU Dresden deshalb einen eigenen Investitionsfond auflegen.
"Für uns ist sehr wichtig, die technische mit der sozialen Innovation eng zu verknüpfen", erklärte Staudinger weiter. Es gehe darum, neue Formen der Arbeitsorganisation und der Personalentwicklung zu finden, um Innovationen zu ermöglichen und zu befördern – mit und für den Menschen.
Ein weiterer Aspekt der sozialen Innovation sei das lebensbegleitende Studieren. "Wir leben in einer Gesellschaft des längeren Lebens", betonte Staudinger. "Es ist an uns, die gewonnenen Jahre auch in ihrer Produktiv- und Innovationskraft zu nutzen." Nach einer ersten Bildungsphase am Anfang des Lebens müsse es auch später möglich sein, immer wieder an die Universität zurückzukehren oder zum ersten Mal hinzugehen. Es brauche neue Inhalte und neue Lernformate, damit Menschen beispielsweise auch in ihren 40ern oder 50ern noch die Berufsrichtung verändern könnten.