Apr 29, 2025
Offene Daten besser sichtbar und nutzbar machen: TUD-Wirtschaftsinformatiker starten Online-Umfrage
Zwei Professuren der Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität Dresden (TUD) gestalten das neue Forschungsprojekt „Open Data für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung“. Im Rahmen des Modellprojekts Smart City Dresden zielt es darauf ab, die Sichtbarkeit und Nutzung der frei zugänglichen Daten aus dem Open-Data-Portal der Landeshauptstadt Dresden zu verbessern. Ihre Forschung ermittelt Bedarfe und Anforderungen an die Nutzung von Open Data, um einen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Verwaltung zu stiften.
Seit 2019 bietet die Landeshauptstadt Dresden auf einem Open-Data-Portal allgemein zugänglich Datensätze aus der Stadtverwaltung an. Diese betreffen Themen aus den Bereichen Umwelt und Klima, Bevölkerung, Bauen und Wohnen sowie Verkehr. Damit gehört Dresden im bundesweiten Vergleich zu den Vorreitern. Eine Analyse des Berliner Beratungsunternehmens Finatycs unter deutschen Städten belegte im Februar 2025, dass die Landeshauptstadt nach Hamburg und Berlin die drittmeisten Datensätze (1.117) zur Verfügung stellt. Verbesserungsbedarf sehe man allerdings „bei der Auffindbarkeit und Benutzerfreundlichkeit der bereitgestellten Informationen“.
Und genau hier setzt das Forschungsprojekt der beiden TUD-Wirtschaftsinformatikprofessuren Informationssysteme in Industrie und Handel und Business Engineering, in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Statistikstelle, an. In Analysen und Pre-Tests konnte das Team bereits erste mögliche Defizite identifizieren: fehlendes technisches Wissen der Anwenderinnen und Anwender, unzureichende Datenqualität und mangelnde Kenntnis über konkrete Anwendungsmöglichkeiten der Datensätze.
Die Forscherinnen und Forscher führen nun eine groß angelegte, fragebogenbasierte Umfrage über einen Zeitraum von sechs Wochen durch. Sie untersuchen damit, welche Faktoren die Nutzung von Open-Data-Portalen maßgeblich beeinflussen und inwiefern persönliche Merkmale der Nutzerinnen und Nutzer die Erst- und Wiedernutzung von Open Data begünstigen oder hemmen.
Interessierte Dresdner Bürgerinnen und Bürger – unabhängig davon, ob sie bereits Erfahrung mit offenen Daten haben oder nicht – sind herzlich eingeladen, unter folgendem Link an der Umfrage teilzunehmen: https://www.soscisurvey.de/ODPSurvey/?r=ddps. Die Beantwortung dauert etwa 10 Minuten und erfolgt vollständig anonym.
Über das Modellprojekt Smart City Dresden
Im dem von der Bundesregierung geförderten „Modellprojekt Smart City Dresden“ (2022-2026) werden innovative Maßnahmen in Modellstadtteilen Dresdens getestet, um die Stadt nachhaltig, gemeinwohlorientiert und lebenswert zu gestalten.
Die Projektleitung der Landeshauptstadt (Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen) arbeitet dazu mit der TU Dresden zusammen. So ist das WISSENSARCHITEKTUR – Laboratory of Knowledge Architecture für die wissenschaftliche Begleit- und Syntheseforschung zuständig. Forschungsteams mehrerer Fakultäten unterstützen zudem städtische Smart-City-Maßnahmen mit fachlicher Expertise.
Über das Open-Data-Portal der Landeshauptstadt Dresden
Das Dresdner Open-Data-Portal wurde 2019 auf Grundlage eines Stadtratsbeschlusses mit dem Ziel gestartet, die Verwaltung zu digitalisieren und die Transparenz zu erhöhen. Es stellt neutrale, offene Datensätze der Landeshauptstadt Dresden in maschinenlesbaren und standardisierten Formaten kostenfrei zur Verfügung. Der Datenbestand umfasst 14 Kategorien – von Bevölkerung über Verkehr und Wahlen bis hin zu Infrastruktur und Umwelt. Das Open-Data-Portal ist unter https://opendata.dresden.de/ erreichbar.
Kontakt:
Dr. Katja Bley
Professur für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Informationssysteme in Industrie und Handel
Tel.: +49 351 463-33535
E-Mail:
Richard Rau
Professur für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Business Engineering
Tel.: +49 351 463-39935
E-Mail: