21.08.2019
Professor Fricke als Berichterstatter auf Nationaler Luftfahrtkonferenz 2019
Prof. Fricke trug auf der Nationalen Luftfahrtkonferenz 2019 zu den Themen „Neue Mobilität, Drone-Economy“ vor und stellte sich der Diskussion mit zahlreichen hochrangigen Vertretern der Branche:
Ausgehend vom aktuellen SESAR Drone Outlook werden bis 2050 mehr als 7 Mio. Drohnen im Europäischen Luftraum zu bewirtschaften sein. Dies stellt das seit den 40iger Jahren entwickelte weltweite Luftverkehrs- und Luftraummanagement (ATM/ATFCM) mit seinen ca. 20.000 bemannten Fluggeräten vor eine einzigarte Herausforderung, die wir in Deutschland aktiv bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA im Rahmen der Ausgestaltung der Durchführungsverordnung für Drohnenbetrieb mitbegleiten müssen. In der EU wurde gemäß Ausschuss nach Art. 127 der EASA-Basis-VO (VO 1139/2018) das künftige EU-Recht zu unbemannten Fluggeräten im Februar diesen Jahres vereinbart („Commission Implementing Regulation on rules and procedures for the operation of unmanned aircraft“). Nun hat Deutschland Zeit für die Umsetzung bis zum Sommer 2020, es ist also hohe Zeit. Neue Geschäftsmodelle der Drone-Economy für den urbanen Raum sind hierbei zu berücksichtigen, um Innovation geringstmöglich durch neue Standards zu hemmen. Dies ist insbesondere im Hinblick auf das herausragenden Engagement deutscher Unternehmen im Bereich des Baus von Drohnen bis hin zu Flugtaxis relevant. Für die bemannte Luftfahrt gilt: Jede 100 kg eingesparter Kraftstoff zählen: Diese sind insbesondere durch optimierte Luftraumstrukturen, -bewirtschaftung und Flugverfahren zu heben.
Wir Forscher bieten seit Jahren hierzu verschiedene Beiträge, doch geht viel Zeit verloren, Daten zu Verifikationszwecken unserer Modelle und Algorithmen zu erhalten, um damit die Grundlage für eine industrielle Umsetzung zu bilden. Ich werbe für einen Datenpakt zwischen Industrie und Forschung, der durch die Politik die richtigen Rahmenbedingungen auch in Bezug auf Schutz der Privatsphäre von Lotsen, Piloten und anderen Akteuren gewährleistet. Hierdurch könnten wir Innovationszyklen massiv verkürzen. Der Datenpakt sollte auch den durch die Industrie im Bereich der Luftfahrzeugwartung fokussierte Luftfahrzeug-Avatar, also eine digitale Kopie des realen Flugzeugs, umfassen, denn hier gilt de facto gleiches. Lassen Sie uns die Chancen der Digitalisierung für die so dringend benötige Forschung für die Mobilität von morgen und zum Wohle unseres Planeten durch Emissionsminimierung und damit letztlich zum Wohle unserer Gesellschaft nutzen!