12.03.2019
Sammlungen als Infrastruktur der TUD bewahren und sichtbar machen

Die Sammlung mathematischer Modelle – Mathematikstudenten zeigen im Foto einige davon – gehört zu den Vorhaben, die sich bereits im vergangenen Jahr für die Förderung durch die GFF qualifiziert haben.
GFF fördert innovative Projekte der Lehr- und Forschungssammlungen der TU Dresden. Bewerbungsfrist ist der 15. April 2019
Kirsten Vincenz
Die TU Dresden verfügt über einen, immer noch zu wenig bekannten, wissenschaftlich- historisch und kulturell hoch bedeutsamen Objektbestand von knapp einer Million Exponaten. Einige dieser Objekte wurden als Lehrmittel bereits zur Gründungszeit der Bildungseinrichtung 1828 angeschafft, andere wurden erst in den letzten Jahren neu zusammengetragen. Gemeinsam bilden sie die Lehr- und Forschungssammlungen der Universität, die derzeit in 40 eigenständigen Sammlungen unter dem Dach der Kustodie zusammengefasst sind. Diese außergewöhnlichen Objektbestände werden bis heute an den Professuren oder Fakultäten bewahrt und stehen unter dem Schutz der Sammlungsordnung der TU Dresden.
Die Bedeutung universitärer Sammlungen als einzigartige Forschungsinfrastruktur wurde 2011 durch den Wissenschaftsrat bestätigt. Trotz dieser Relevanz der Sammlungen für historische und aktuelle Forschungs- und Lehrprojekte oder im Rahmen von Transferprojekten, verfügen die meisten Sammlungen bislang über keine ausreichenden personellen und finanziellen Mittel, die für eine fachgerechte Unterbringung und der grundsätzlichen Nutzbarmachung zur Verfügung stehen.
Auf Anregung der Kustodie hat nun die Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e.V. ein Förderprogramm ausgelobt, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die Sammlungen als Infrastruktur zu stärken und für die Öffentlichkeit nach innen und außen sichtbar zu machen. Die Gesellschaft leistet damit einen wichtigen Beitrag zum dauerhaften Erhalt der Sammlungen für die Zukunft.
Zwei herausragende Vorhaben haben sich bereits im letzten Jahr für die Förderung qualifiziert. Prof. Daniel Lordick vom Institut für Geometrie der Fakultät Mathematik hat zusammen mit Prof. Andrea Hoffkamp, Professur für Didaktik der Mathematik, ein innovatives Lehrprojekt für die Sammlung Mathematischer Modelle eingereicht. Durch Einbeziehung und Weiterentwicklung dieses Bestands sollen innovative und handlungsorientierte Lehrkonzepte für Studenten entwickelt und der didaktisch- methodische Einsatz von Modellen im Unterricht evaluiert werden.
Ebenso gefördert wird ein Projekt der Sammlung Historische Elektromaschinen des Elektrotechnischen Instituts der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, konzipiert von Dr. Nicol Hildebrand. Geplant ist ein Audio- und Visioguide und eine 3-D-Digitalisierung der rund 70 elektrischen Maschinen. Dabei sollen Beschreibung, Dokumentation und 3-D-Visualisierung mittels QR-Code für die Lehre und interessierte Laien zugänglich gemacht werden. Diese Anwendung steht dann auch anderen Sammlungen zur Nachnutzung offen.
Auch in diesem Jahr werden jeweils zwei Vorhaben mit bis zu 10 000 Euro gefördert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Aspekt der Nachhaltigkeit der Maßnahmen.
Für die Bewerbung um diese Mittel ist ein formloser Antrag mit Namen und Institution des Antragstellers, Darstellung des Vorhabens und der benötigten Summe mit Kostenplan und Zeitplan elektronisch bis zum 15. April 2019 an die Kustodie der TU Dresden zu richten. Die Auswahl der erfolgreichen Projekte erfolgt durch den Vorstand der GFF.
Weitere Informationen zur Förderung durch die GFF:
https://tu-dresden.de/kustodie/dieeinrichtung/projekte-lehre/sammlungsfoerderung-durch-die-gff
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 05/2019 vom 12. März 2019 erschienen. Die komplette Ausgabe ist hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei doreen.liesch@tu-dresden.de bestellt werden. Mehr Informationen unter universitaetsjournal.de.